eigentlich habe ich noch fast eine Woche Urlaub, das könnte reichen, um von Lübeck bis zurück nach Stuttgart zu fahren. Allerdings ziehe ich es vor, bis Freitag Abend zur Critical Mass wieder in Stuttgart und am Samstag/Sonntag mich mit „alten Freunden“ zu treffen. Die letzten drei Urlaubs-Tage werde ich dann bestimmt auch noch irgendwie in Stuttgart gefüllt kriegen.
Heute werde ich also nur noch von Lübeck nach Hamburg fahren, das sind etwa 70km, lohnt sich also fast gar nicht, überhaupt auf’s Rad zu steigen. Gestern war ich schon recht begeistert von der Infrastruktur hier in Lübeck. Im Gegensatz zu Kopenhagen sind hier tatsächlich Haltegriffe an den Ampeln und es gibt auch sehr viele Radwege – daher auch viele Radfahrer. Zumindest auf dem Weg, den mich mein Navi mitten in die Stadt geführt hat.
Heute früh dachte ich mir, dass es noch eine gute Idee wäre, einmal durch die Lübecker Altstadt zu fahren, bevor ich nach Hamburg aufbreche. Das war aber vielleicht eine der blödsten Ideen, die ich im ganzen Urlaub hatte. In der ganzen Altstadt ist ganz fieses Kopfsteinpflaster gelegt. Das mag mit einem Mountain-Bike oder City-Rad noch halbwegs fahrbar sein, mit meinem CycloCross (32mm Reifen mit 6,x Bar und Gepäcktaschen) war es eine Qual dort zu fahren.
Als ich an einer Stelle wieder aufsteigen musste, war mein ganzer Körper (inkl. Hirn) so durchgeschüttelt, dass ich beim Einklicken des linken Pedals abgerutscht bin und auf mein Rad draufgefallen. Wie ich es geschafft habe, das linke Knie, links vom Rad liegend, an die Zähne der Tretkurbel (rechts) zu kommen, ist mir noch ein Rätsel – ist aber doch irgendwie passiert.
Nagut, steige ich nochmal auf – diesmal besser „richtig“ und fahre weiter. Die Passanten, die es gesehen haben, hatten – typisch norddeutsch – natürlich keine Hektik, mir zu helfen, sondern fragten, als ich dann an ihnen vorbeifuhr, ob alles in Ordnung wäre.
Von Lübeck aus geht es teilweise über solche geheimen Radwege in Richtung Hamburg. Nach dem Regen der letzten Nacht war mein Schutzblech wohl eine sehr gute Investition. Es war oft nicht möglich (nicht nur auf der heutigen Strecke), so zu fahren, dass ich keine der massenhaften Nacktschnecken überfuhr – und solche zerfetzten Schnecken an Rücken und im Gesicht wären bestimmt keine tolle Sache gewesen.
Diese kleinen Radwege waren teilweise ebenso schlecht, wie das Kopfsteinpflaster in Lübeck, ab und zu natürlich auch mit größeren Schlaglöchern oder solchen Baumwurzel-Erhebungen. Manchmal habe ich sie ganz rebellisch verlassen und bin lieber auf der Straße gefahren.
An den Windrädern kann man sehen, dass der Wind – natürlich – mir wieder direkt entgegen gekommen ist.
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gemütlich nach Hamburg fahren
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