diesen Morgen, der letzte im Jahr 2017, geht wieder sehr zögerlich voran. Wir werden von Cheryl und Rod noch zum Frühstück eingeladen und lernen dabei, dass sie aus ihrem Haus in zehn Wochen rausgeschmissen werden, danach wollen sie in einem Bus leben. Für ihr Alter – sie sind zumindest schon seit 46 Jahren verheiratet – ist das für mich ziemlich ungewöhnlich. Das ganze Haus ist deshalb so vollgestopft, weil Rod’s Vater erst vor wenigen Tagen gestorben ist und sie alle seine Sachen bei sich untergestellt haben. Und trotz all dem Stress sind sie solche freundliche Menschen, die ziemlich viel für Radfahrer machen – obwohl sie selbst nie Rad gefahren sind. Ich weiß gar nicht recht, wie ich ihnen das alles adäquat danken soll.
Sie bieten auch noch an, dass sie uns nach Muriwai, an diesen Strand mit einer Seevogel-Population, bringen können (die weltweit zweitgrößte). Das sind ca. 25km, aber auch das lehnen wir ab. Die anderen haben es teilweise nicht verstanden, oder kein Interesse. Ich denke mir: da fahre ich halt schnell selbst hin.
Der Strand ist für neuseeländische Verhältnisse wohl „überfüllt“.
Aber ich bin ja nicht zum Baden gekommen, sondern um die Vögel anzuschauen. (naja)
Josef hat das alles nicht interessiert und er ist weiter nach Auckland gefahren. Er lebt von 18$ pro Tag und kann/will sich daher keine Zeltplätze oder Hostels leisten. Glücklicherweise hat er spontan für die heutige Silversternacht noch einen Schlafplatz über warmshowers gefunden. Ich habe noch nix, werde aber schon etwas finden. Diese Gelassenheit habe ich inzwischen schon gelernt – am Ende des Tages werde ich irgendwo schlafen, zumindest hat das im letzten halben Jahr immer funktioniert.
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