Garmisch-Partenkirchen – Ottobeuren

die großen Berge, die Alpen, sind jetzt vorbei – hoffe ich mal. Jetzt kommen wohl nur noch ein paar Hügelchen. Der Brocken da vor mir muss aber auch noch bezwungen werden.

Die Wettervorhersage ist mal wieder nicht berauschend, aber noch halbwegs in Ordnung, als ich losfahre. Es wird irgendwie immer wolkiger und ich befürchte schon jederzeit Regenschauer.

Was mich aber noch viel mehr stört, als der Regen, ist diese katastrophale Wegführung hier. Ich dachte mir, dass ich so grob an der Bundesstraße entlang fahre. Dummerweise ist das teilweise eine Kraftfahrstraße, wo ich nicht fahren darf. Es gibt dann zwar Radwege, die sind aber schlecht beschildert, wenn überhaupt. Auch wenn mal Schilder dran stehen, helfen die nicht weiter, denn die Ortsnamen, die drauf stehen, sagen mir als Auswärtigem natürlich überhaupt nichts. Das ist der große Vorteil an Kanada, wenn da mal drei Ortschaften angeschrieben sind, weiß man auch recht genau, wo die Straßen hin führen, die ja – grob gesprochen – sowieso nur nach Nord/Süd und West/Ost führen.

Auch wieder schön zu sehen, wie man für die Straße den zusätzlichen Aufwand getrieben hat, damit die völlig übermotorisierten KFZ weniger Berge fahren müssen, die Radfahrer jedoch noch ein paar Meter mehr aufsteigen müssen. Danke für das Training.
Und wenn man mal ein Schild verpasst, steht man halt irgendwo fluchend im Wald und probiert hier wieder irgendwie zurück zur Zivilisation zu kommen. Auch hier wieder der Vergleich mit Kanada: wenn ich dort abseits der Zivilisation bin, kann es sein, dass die nächste Ortschaft soweit weg ist, dass ich bis dorthin ganz Bayern durchqueren könnte.

Diese drei Militärhubschrauber habe ich auch eher zufällig fotografisch erwischt, vielleicht kann sich der ein oder andere ja denken, wieso ich da gerade fotografiert habe.

Dann habe ich mal eine kleine Auszeit von der Bundesstraße genommen und bin auf diesem Weg entlang gefahren. Deutlich entspannter, als auf der vollen Bundesstraße.

In der Ferne sehe ich schon wieder Regen und hadere mit mir: soll ich es fotografieren, obwohl wirklich jedes Mal, wenn ich Regenwolken fotografiert habe, diese mich kurz drauf auch erwischt haben? Oder soll ich mal probieren, es nicht zu knipsen und zu hoffen, dass ich dann nicht erwischt werde (gibt es da überhaupt einen kausalen Zusammenhang?)?

Wie man sieht, habe ich mich fürs Fotografieren entschieden.

Und wie auch sieht, sitze ich kurz darauf wieder in einer Bushaltestelle und hoffe, dass der Schauer nicht allzu lange dauert.

Es ist dann auch keine Stunde später soweit, dass ich mich bei leichtem Regen auf die letzten fünf Kilometer nach Ottobeuren aufmachen kann. Die Jugendherberge finde ich nur mit Hilfe der Karte auf dem Smartphone, allerdings ist mir dabei auch mal das Telefon aus den nassen Händen geglitten. Dabei scheint – mal wieder – die Speicherkarte kurz ohne Kontakt gewesen zu sein und ich konnte meine aufgezeichnete Strecke nicht speichern. Irgendwie ging das dann zwar später doch noch, aber ich finde die Aufzeichnung auf dem Telefon nicht mehr. Entweder ist wie wirklich weg, oder halt nur vor mir versteckt.
Mal sehen, wie ich dieses „Problem“ mit der fehlenden Aufzeichnung gelöst bekomme, da es aber ein digitales Thema ist, mache ich mir da gerade keine großen Sorgen. Mir fehlt ja auch noch ein Stück aus Kanada, als mein Smartphone den Geist aufgegeben hat und ich einen ganzen Tag ohne Karte und auch ohne Aufzeichnung gefahren bin….


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