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Christoph X-tof Stoffel Hoyer erklärt euch die ganze Welt!

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Toronto – Newcastle 

genauso langsam wie es nach Toronto rein ging, geht es auch wieder raus. Ampeln und eine oft sinnlose (zick-zack) Routenführung für Reise-Radler auf dem Waterfront-Trail bremsen einfach ziemlich aus. Dazu der echt miserable Straßenbelag, bei dem man seine Augen kaum von der Straße nehmen kann, ohne zu riskieren, dass das Rad in Kindersarg-großen Schlaglöchern versinkt oder die Räder bei diletantisch ausgeführten Reparaturen aufgeschlagen werden.
All das wusste ich beim Aufstehen und dieser Aussicht vom Bett aus noch nicht.

Und die ersten Meter war es ja auch ganz gut. Es gab einen kurzen Radschnellweg, der aber schneller wieder verschwand, als ich ihn realisieren und abfeiern konnte.
Und es ging auch tatsächlich noch ein bisschen an der Waterfront entlang.

Bis die schlechte Beschilderung anfing. An vielen Kreuzungen muss man einfach raten, wo denn der Waterfront-Trail nun entlang gehen sollte (und meine Quote dabei ist ziemlich schlecht), an dieser T-Kreuzung habe ich beim zweiten Anlauf am Strommasten hinter der Tanne rechts im Bild das Schild gefunden. Was ist nur so schwer daran, einen solchen Fahrrad-Reiseweg vernünftig auszuschildern? So ist es einfach nur frustrierend und ich habe beschlossen, dort nicht weiter zu fahren, sondern bin im auch nicht viel besseren Stadtverkehr gefahren.

Irgendwann dann mal wieder diese Regenwolken, und ich fotografiere sie noch, in der Hoffnung, dass sie sich nicht entleeren. Ist aber natürlich nie so, kurz darauf hat es wieder stark geschüttet und kein Unterstand weit und breit. Als es langsam von „wie aus Kübel schüttet“ zu „starkem Regen“ besser wird, komme ich tatsächlich in einen Park, wo es ein paar Hütten gibt. Unter einer ist eine Gruppe überwiegend junger Leute, da gehe ich mal hin. Allerdings sind die mit ihren Smartphones beschäftigt, acht Leute mit dreizehn Telefonen, alle an Powerbanks angeschlossen. Sie sagen mir, dass sie Pokemon spielen – und ich wundere mich, dass es das überhaupt noch gibt. Ihren weiteren (Fach-) Gesprächen kann ich nicht mehr folgen. Kurz drauf „müssen“ sie alle, trotz andauerndem Regen, los und ich warte halt alleine bis der Regen deutlich besser wird oder gar aufhört.

Dann komme ich an einem GM-Werk vorbei, auf dem mit „Innovation lives here“ geworben wird. So ganz kann ich das ja nicht glauben….

Dann weiter auf dem Trail. Beinahe musste ich ja komplett abladen, weil ich durch diese Sperre mit den ganzen, zum Trocknen angebundenen, Klamotten nicht mehr durchgekommen wäre.

Auch diese Stelle des Waterfront-Trails ist nicht unbedingt perfekt. Auf Twitter nutze ich für solche Stellen gerne den Hashtag #sindjanurRadfahrer, was die Gedanken der Planer wohl ganz gut zusammenfassen könnte.

Und hier habe ich beschlossen, dass ich mit dem Waterfront-Trail nicht mehr weitermachen werde, aber dieses Schotter-Stück musste ich halt noch fahren.

Als ich im nächsten Ort an einer Ampel auf dem Smartphone die weitere Strecke ausdenke, werde ich wohl von einem roten Truck überholt. Kurz darauf biege ich zur Touristen-Information ab, die ist aber schon geschlossen. Der rote Truck kommt wieder vorbei und will mir den Weg zum Waterfront-Trail zeigen. Ich lehne das dankend ab und Jeff meint dann im Gespräch, dass er mir gerne ein Bier ausgeben möchte. Er geht zu einem Treffen der „100 Men“, dort treffen sich bis zu 100 lokale (Geschäfts-) Männer und lassen sich drei gemeinnützige Organisationen vorstellen. Danach stimmen sie ab, wer von den drei eine gesammelte Spende ($100 pro „Mann“) bekommt. Wenn ich möchte, kann ich mir das gerne anschauen. Das mache ich doch gerne! Jeff zeigt mir dann auf meiner Karte noch einen Park, wo ich problemlos zelten könne.
Als ich gegen Ende der Veranstaltung aufbrechen will, ruft mich Masood zurück. Ob ich schnell noch ein Foto machen könnte und wenn ich möchte, kann ich auch gerne bei ihm, anstatt in diesem Park, schlafen. Dieses Angebot nehme ich auch gerne an. Nach interessanten Gesprächen mit Masood und seiner Frau Helen geht es dann ins Bett, während es draußen schon wieder regnet.


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