auf nach Chiang Mai

die Idee war, mit dem Zug 4h nach Bangkok zu fahren und dort dann einen Nachtzug nach Chiang Mai zu nehmen. Natürlich passt es zu dieser Mist-Stadt, dass der eine Zug am Wochenende nicht fährt. Und wie immer ist der Bahnhof irgendwo außerhalb. Taxen stehen auch keine rum, wozu auch – die wissen ja, dass da niemand abzuholen ist. Zum „Glück“ ist da noch ein anderes deutsches Pärchen, die das gleiche Problem hat und schon ein „Uber“ bestellt hat, ich darf gerne mitfahren. Es geht zu einem Busbahnhof, etwa 4km entfernt, wo es Busse nach Bangkok gibt. Im ersten Büro sollte es 250Baht kosten (der Zug hätte 31 gekostet), das ist den anderen zu viel. Mir wäre es eher egal, aber als sich herausstellt, dass buchstäblich auf der anderen Straßenseite auch Bustickets für 117Baht verkauft werden, nehme ich auch eins davon. Der doppelt so teure Bus ist ja nicht doppelt so gut.

Dummerweise komme ich mit dem Bus natürlich wieder irgendwo im Nirwana mitten in Bangkok an und nicht am Bahnhof. Die nächste ÖPNV Haltestelle ist mal wieder 2km entfernt und da ich noch Zeit bis zum Zug habe, laufe ich das wieder. Wenigstens ist das die Linie, die direkt zum Bahnhof fährt, dort kaufe ich mir schnell ein Ticket (2. Klasse, unteres Bett, 840Baht) und dann geht es schon fast direkt los.

So ein Nachtzug ist schon interessant. Man kommt von A nach B, kann bei Tageslicht noch rausschauen und sich darüber wundern, dass es hier ja richtig durch die Berge geht und ist am Ende sogar ziemlich ausgeschlafen, weil es ein (fast) richtiges Bett gibt – ich habe dort sehr knapp reingepasst.
Ich habe mich morgens noch kurz gewundert, wieso die Bahn-Mitarbeiter an den Bahnhöfen solche Kittel an hatten, aber ein Blick auf mein Smartphone hat es mir verraten: es sind jetzt tatsächlich nur noch 18°C hier oben, seit Singapur habe ich (ohne Klimaanlage) keine Temperaturen unter 27°C mehr erlebt.
Zweieinhalb Stunden zu spät kommen wir an und auch hier ist der Bahnhof wieder außerhalb und der nächste normale Bus fährt in einer Stunde – wohin ist aber völlig unbekannt. Also nehme ich doch wieder so ein Sammeltaxi, das hier jedoch für günstige 50Baht zu haben ist. Drei deutsche Mädels meinen beim Aussteigen, dass sie ausgemacht hätte, bis direkt vor ihr Hostel gefahren zu werden (es sind vielleicht noch 100m bis dort hin) und wollen vor den Augen aller anderen Gäste den Preis von 50 auf 40 runterhandeln. Der Fahrer versucht nur kurz mit seinem gebrochenen Englisch mitzureden, hat dann aber die Schnauze voll und deutet ihnen auf Thai an, dass sie einfach so gehen (oder eher abhauen) sollen. Wegen 10Baht, das sind knapp 25Cent.
Ich bin bisher auch nicht immer überall direkt dorthin gekommen, wo ich hinwollte – aber mir ist klar, dass das einfach daran liegt, dass ich weder die Sprache hier kann (und die kein Englisch) und auch das ganze System hier nicht kenne. Aber mir würde nicht einfallen, so ein Theater zu machen. Ich probiere halt, alles im Vornherein so gut wie möglich aus zu machen und wenn es gar nicht geht, dann suche ich halt andere Alternativen.

Für die Bauingenieure unter den Lesern: Statt den bei uns üblichen Stahlgerüsten wird hier auf dem Bau auf Bambus zurück gegriffen. Das sieht für mich erstmal etwas ungewohnt und nach „hält das denn auch?“ aus.

Auf dem Night Bazar wird auch hier wieder der übliche Plunder angeboten, und natürlich zig verschiedene Essensstände, die jedoch alle mehr oder weniger das selbe haben.
Was aber mal neu ist: diese Band. Erst dachte ich, dass es eine Schülerband ist, der Schlagzeuger ist vielleicht 8 oder 10. Sie spielen westliche Covermusik, die sie zu manch seltsamen Medleys zusammengewürfelt haben. Von 4 Non Blondes bis Metallica ist alles dabei und erstaunlich gut gespielt, vor allem für ihr Alter – nur an der Show fehlt es ein bisschen.
Anderen Bühnen auf diesem Bazar ging es nicht so gut, die mussten gegen die Stereo-Anlage des benachbarten Standes anspielen, o.ä.

Hier konnte ich mal sehen, wie diese „Rennmarkierungen“ angebracht werden. Zwei Leute, einer weiter vorne, der andere hier bei der Pilone. Ganz gemütlich mit einem normalen Pinsel in der größten Mittagshitze malen sie diese schwarzen Streifen auf den Randstein.

Was ich schon länger mal probieren wollte: Flip Flops und Socken. Keine Sorge, damit ging ich nur schnell über die Straße um eine Flasche Wasser zu kaufen. Aber andere Leute laufen hier so tatsächlich rum (üblicherweise Touristen).

Und dann habe ich hier sogar mal einen Stand mit Vegetarischem Essen gefunden, an dem ich an den nächsten Tagen doch noch etwas öfter vorbei gekommen bin. Essen ist ja schließlich wichtig.

Im Gegensatz zur der Drecks-Stadt Pattaya ist Chiang Mai auf jeden Fall eine Empfehlung! Außer, wenn man zwingend auf Strände steht und im Urlaub nicht ohne kann. Strände gibt es hier keine, nur Berge und Tempel. Die Stadt (Old Town) ist teilweise noch von einer alten, quadratischen Stadtmauer (aus dem 12. Jhd) umgeben und der zugehörige Wassergraben ist noch komplett vorhanden. Verkehrstechnisch natürlich eine Katastrophe (inkl. Smog) – aber wer das nicht will, darf vermutlich nirgendwo nach Asien gehen.


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