Idomeneo

als Vorbereitung zu meinem Theaterbesuch nachher habe ich mir die aktuelle „Kulturszene“ nochmal durch den Kopf gehen lassen. Dabei hat sicherlich die Absetzung der Mozart-Oper „Idomeneo“ dominiert.
Natürlich finde ich, dass die Werte die durch unser Grundgesetz vorgegeben sind, sehr wichtig für unsere Kultur sind. Dazu gehört eben auch, dass die Kultur alles darf. Dummerweise sind wir nicht alleine auf der Welt – und nicht überall herrscht unsere Weltanschauung.
Ich möchte nur mal fragen: Was wäre denn gewesen, wenn die Oper nicht abgesetzt wäre, und in der Tat irgendwelche „Anschläge“ passiert wären? So wie ich die Deutschen kenne, wäre die Diskussion ganz klar in diese Richtung gegangen: „….hätte man ja wissen müssen …. warum hat man nicht gleich was gemacht …. “

Ich möchte mal einen Vergleich zu den schon berühmten dänischen „Mohammed Karikaturen“ ziehen. Berühmt ist daran aber nur ihr Name und der Umstand, dass es sie überhaupt gibt. Ich schätze mal, dass die allermeisten Menschen (ob „Betroffene“ oder nicht) selbst gar keine gesehen haben.
So ähnlich hätte es mit dieser Oper auch gehen können. Es wäre dann u.U. ziemlich egal gewesen, worum es dabei nun wirklich geht. Und dass dabei eigentlich alle „schlecht wegkommen“.
Wenn es um Religionsfragen geht, setzt der Verstand meistens aus. Und wenn von den Religionsführern auch noch dazu aufgerufen wird, Randale zu machen, scheinen alle sehr erfreut dabeizusein.

Als Fazit kann ich nur festhalten: Entweder kämpfen wir dafür, unsere Lebensweise weiter so zu leben, oder wir lassen uns von anderen Kulturen ein anderes Wertesystem aufdrängen. Aber ein Mittelweg scheint es leider nicht zu geben. Ich für meine Teil mag unsere westlichen Werte und bin gerne bereit dafür zu kämpfen!


Kommentare

2 Antworten zu „Idomeneo“

  1. Servus Stoffel,

    das Problem ist, dass durch die Medien verständlicherweise immer nur ein Ausschnitt gezeigt wird. So wie es die Karrikaturen über Mohammed gab, existierten schon lange, lange vorher erniedrigende antijüdische Zeichnungen im islamischen Raum. Da jedoch die „Kulturen“ jeweils unterschiedliche (re)agieren, war und ist das nicht im öffentlichen Bewusstsein. Freiheit und Toleranz bedeuten eben auch nicht überall das Gleiche und so kommt es vor, dass die Feinde der Freiheit, Demokratie und Partizipation dort leichter agieren können, wo das, was sie aus welchen Gründen auch immer bekämpfen, erst möglich macht, dass sie das tun können. Insofern ist das, was wir verteidigen wollen letztlich ein Paradoxon (http://de.wikipedia.org/wiki/Paradoxon).

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