Qual der Wahl

Die Qual der Wahl ist nicht nur ein schicker Reim – sondern auch ein geflügeltes Wort in der deutschen Sprache. Barry Schwartz hat sich auch mal ein paar Gedanken darüber gemacht. Das ist jetzt natürlich etwas untertrieben. Er ist Professor für Psychologie am Swarthmore College und hat das ganze Phänomen wissenschaftlich untersucht. Gelesen habe ich davon auch schon mal, aber jetzt habe ich durch Zufall ein Google-Video (Paradox of Choice) von ihm gefunden.
Ich fand es sehr spannend! Die Quintessenz lautet (für mich): Ich brauche eine kleine Auswahl, damit mein Leben erträglich wird. Aber: Je mehr Auswahl ich habe, desto unglücklicher fühle ich mich. Der Grund liegt daran, dass ich immer denke, dass ich nicht die „perfekte Wahl“ getroffen habe. Durch die Menge an Optionen gehe ich automatisch und unterbewusst davon aus, dass immer eine Möglichkeit gibt, die perfekt passen muss. Dummerweise gibt es diesen Zustand „perfekt“ leider nicht. Deswegen werde ich immer unzufrieden mit meinen Entscheidungen sein und sie anzweifeln. Solange meine Auswahlmöglichkeiten stark beschränkt sind, weiß ich, dass die Perfekte nicht dabei ist und muss eben damit leben. Der Unterschied liegt darin, dass im ersten Fall ich selbst schuld bin, weil ich aktiv die Auswahl getroffen habe. Im Zweiten liegt es an den äußeren Umständen, bzw. der Welt – und ich bin fein raus. Im zweiten Fall geht es mir von außen betrachtet aber tatsächlich besser, weil meine Auswahl meine Bedürfnisse in der Tat besser befriedigt, ich empfinde es nur leider nicht so….
Es sind aber durchaus noch ein paar Nebenthesen darin enthalten, für die es sich lohnt, dieses einstündige Video mal anzuschauen! Gibt es natürlich auch als Buch (Anleitung zur Unzufriedenheit), aber dieses zu lesen wird sicherlich länger als eine Stunde dauern.
Außerdem habe ich damit doch glatt Google Video für mich entdeckt. Dort sind wirklich einige sehr interessante Videos zu finden!


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