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Christoph X-tof Stoffel Hoyer erklärt euch die ganze Welt!

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im Social Media

früher hieß es, der „macht was mit Medien“ um auszudrücken, dass man halt nix macht – oder zumindest nix vernünftiges. Heute sterben die Zeitungen aus, daher muss man etwas mit „social media“ machen. Ich habe immer den Eindruck, dass viele Leute sich darunter heute immer noch einen lockeren Job vorstellen – das wird wohl für die meisten Firmen zur meisten Zeit auch genau so sein, allerdings ist das, was sie tun, auch alles völlig irrelevant (und steht damit im krassen Gegensatz zu deren Selbstwahrnehmung).

Aber manchmal geht das alles auch gehörig schief, dann ist man mitten in einem Shitstorm. So ist es heute z.B. bei VW. Dummerweise ist auch gerade die weltgrößte Messe dieser Branche, die IAA und da kann man keine schlechten Nachrichten brauchen. Es wird also, ganz im CDU-BundeskanzlerInnen-Stil, einfach weg-ignoriert. Das Netz stört es nicht, es twittert unter #dieselgate einfach vor sich hin und hat es sogar schon in die „Trending Topics“ geschafft.

Ähnlich schlecht geht es Nestlé. Die sind zwar genauso selbst schuld am Desaster, haben diese Aktion aber komplett freiwillig gestartet und sie auf Twitter sogar noch bezahlt. Sie haben sich die ganz tolle Idee ausgedacht, unter dem sog. Hashtag #fragNestle offene Fragen ihrer Kunden zu beantworten und somit eine ganz tolle Kommunikation herzustellen. Da frage ich mich nur: für wie blöd halten sie die Internet- und vor allem Twitter-Nutzer? Vermutlich haben viele schon den Film „Bottled Life“ gesehen oder einen der vielen negativen Presseberichte gelesen. Erst vor wenigen Tagen erschien in der schweizer Handelszeitung ein Bericht über mögliche (geforderte oder zumindest geduldete) Sklaverei bei Nestle-Zulieferern und in der ARD lief heute ein „Nestle-Check“ bei dem Produkte von Nestle im Preis und Geschmack natürlich durchgefallen sind. Wer jetzt am liebsten Nestle boykottieren will, sollte sich diese Verflechtungen (auch der anderen, nicht viel besseren, Großkonzerne) anschauen. Sobald man es verstanden hat, wechselt man dann ganz schnell und ganz freiwillig vom Discounter zu vernünftigen Läden.

Diese kleineren Firmen und Läden haben teilweise gar keine Social Media Präsenzen – aber das brauchen sie ja gar nicht. Sie müssen ihre Kunden ja von gar nix überzeugen oder überreden, wir sind ja schon auf einer Wellenlänge.


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