im Zelt wache ich durch Geräusche auf, die ich nicht so recht deuten kann. Nach etwas Überlegen, könnte es ein Tier sein, das mit den Resten meines Essens spielt, das ich letzte Nacht einfach auf dem Picknick-Tisch liegen lassen habe. Tatsächlich, es ist eine Möwe (wenn ich das richtig deute). Sie hat es nicht geschafft, durch die Plastiktüte an die Brötchen zu kommen, somit bleibt mir noch ein kleines Frühstück übrig. Es ist sowieso schon an der Zeit, mal langsam aufzustehen. Große Eile habe ich nicht, denn das Radgeschäft macht erst um 10 Uhr auf. Gegen halb elf bin ich dann dort und finde sogar ein Werbe-Magazin mit „Long Distance Road Routes“ hier in Ontario.
Das schaue ich mir bei einem Kaffee und Muffin in einem empfohlenen kleinen Cafe mal etwas an.
Der Besitzer des Radladens kommt dann auch noch im Cafe vorbei und will mir erzählen, dass die Niagara-Fälle vielleicht nicht das beste Ziel für meine Tour sind. Ich weiß das natürlich und will da eigentlich auch fast nicht hin. Aber die – vermutlich – schöne Strecke des Waterfront-Trails kommt da halt vorbei. Und da ich nicht in Termindruck bin, kann ich diesen Umweg von ein paar Tagen durchaus in Kauf nehmen. Zurück im Radladen kriege ich noch ein kleines Blinklicht für den Helm geschenkt und gesagt, dass ich auf mich aufpassen soll, am besten noch eine Leuchtweste und ein Wimpel besorgen solle. Meine Meinung ist: Wer mich am hellichten Tag nicht sieht, sieht mich auch mit Weste/Wimpel/Blinklicht nicht. Der schaut dann nämlich nicht auf die Straße, sondern spielt am Smartphone/Radio/sonstwas rum – und dann hilft es nicht weiter, wenn ich aussehe wie ein Weihnachtsbaum. Nachts wäre es etwas anderes, aber ich fahre hier ausschließlich tagsüber.
Beim Abbau des Zeltes habe ich kurz gedacht, dass dieser Weberknecht aber viele Beine hat, bis ich festgestellt habe, dass es zwei sind.
Natürlich ist auf diesem „Stadt-Graffiti“ auch ein Fahrrad drauf.
Von Owen Sound aus gibt es auch einen kleineren „Trail“. Die ersten 10km sollen auch mit normalen Rädern zu fahren sein, also probiere ich das aus. Und tatsächlich, das geht ganz gut (bis auf ein paar sehr sandige Stellen).
Dann komme ich noch an einer „Pie Factory“ vorbei, wo ich natürlich anhalte und mir ein leckeres Stück Brownie genehmige.
Den ganzen Tag über war der Himmel etwa so, entsprechend kühl war es auch. Kurz nachdem ich das Foto aufgenommen habe, hat es dann zum Regnen angefangen. Im Vergleich zu Gegenwind ist das aber gar nichts; dagegen kann ich einfach den Regenkittel anziehen und weiter gehts.
Dann war die Regenfront offenbar durch und ab ca. fünf Uhr war dann bestes Wetter!
Ich habe auch mal das mit dem Selfie auf dem Rad probiert.
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