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Christoph X-tof Stoffel Hoyer erklärt euch die ganze Welt!

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Sheet Harbour – The Deanery Project

auf geht’s, die vorletzten Kilometer wollen auch noch geradelt werden. Heute ist wieder starker Gegenwind und ich habe echt wenig Lust.
In der Küche rede ich noch ein bisschen mit dem B&B Gastgeber, er stellt sich auch wieder als Verschwörungstheoretiker heraus. Diesmal halte ich jedoch dagegen und frage nach, getreu der „5W-Methode“, von der zwar im Büro jede/r redet, sie aber nie anwendet. Es ist ganz einfach: jede Aussage 5x hinterfragen, das „W“ steht hier für ein Fragewort. Man verhält sich also wie ein Kind und fragt die ganze Zeit „warum? warum? warum?“
Mir wird dann schnell klar, dass das alles Mist ist, was diese Typen erzählen, sie selbst meinen jedoch, dass sie einen unglaublichen Geheimnis auf der Spur sind und es ein Zeichen für ihre „Überlegenheit“ ist, wenn man diese Fragen nicht beantworten kann. Schlimm, so ein Leben!

Naja, wie bei anderen Themen (z.B. Radfahrer gegen Autofahrer, Vegetarier gegen Carnivoren, Gläubige gegen Aufgeklärte, Politisch doktrinierte gegen Vernünftige, etc.) bringen alle Diskussionen ja auch nichts – weder überzeuge ich die Gegenseite, noch überzeugt die Gegenseite mich. Und wenn man einmal in so einer „Blase“ gefangen ist, ist es einfach unglaublich schwer, da wieder heraus zu kommen.

Gegen 13:00 entscheide ich mich dazu, dass es langsam spät und warm genug ist, dass ich losfahren kann. Mein Ziel heute ist „The Deanery Project“. Das soll eine gemeinnützige Radwerkstatt sein, die von Freiwilligen organisiert und durchgeführt wird, die auch einen Campingplatz für Radfahrer anbieten soll. Und das alles ca. 50km von hier. Ja, jetzt gegen Ende lasse ich es richtig krachen!

Auf dem Weg dorthin komme ich an diesem Haus vorbei und das ist tatsächlich mein erstes Foto für heute.

Arg viel mehr Bilder werden es gar nicht mehr. Diese Farn-Ansammlung sah ein bisschen wie eine Art Wasserfall aus, der sich zwischen diesen beiden Steinen ergießt.
Die Fahrt war echt langsam, da ich absolut keine Lust mehr habe, gegen den starken Wind hier an der Küste anzukämpfen (Strava und/oder Relive).

Als ich beim Deanery Project ankomme, scheint mir das mehr, als nur eine Fahrrad-Werkstatt zu sein. Auf dem Schild an der Straße wird es als „Environmental and Arts Center“ angekündigt. Aber es ist niemand hier. Ich schaue mich ein bisschen um, alles ist verschlossen. Bis auf eine Türe, die zur Fahrrad-Werkstatt. Dort sehe ich eine Liste mit Notfall-Telefonnummern und finde auch die Nummer der Chefin, die ich mal schnell anrufe und sie kurz frage, ob es möglich wäre, hier zu übernachten. Sie meint, dass das bestimmt funktionieren wird und in wenigen Minuten sowieso jemand vorbeikäme.
Das ist auch der Fall. Justin, der hier eine Art Freiwilligendienst macht, kommt mit ein paar Freunden vorbei und kurz später auch Kim, mit der ich eben telefoniert habe. Das mit dem Übernachten geht klar, ich kann sogar drinnen schlafen und brauche nicht zu zelten. Und Arbeit gibt es hier genug, bei der ich mit anpacken könnte, falls ich will.
Heute Abend aber nicht mehr, Justin geht mit seinen Freunden in eine Sauna. Diese wurde von einem Willi (wohl ebenfalls aus Stuttgart) vor 10 Jahren mal über den Winter mitten im Wald gebaut. Ob ich mit wolle? Das hört sich interessant an, ich bin dabei!

Also werden diverse Sachen eingepackt und losgefahren. Nach wenigen Kilometern ist schon wieder Schluss und wir müssen nun durch den Wald laufen, bis wir am „Ladder House“ ankommen, das auch ziemlich mitten im Wald ist und nicht per Auto erreichbar ist. Dort wird gemütlich gekocht und dann auch noch gegessen, bis wir in der Dunkelheit noch ein paar hundert Meter weiter durch den Wald laufen müssen, um zur Sauna zu kommen. Dort, ebenso wie bei dem Haus, gibt es kein Strom, die Sauna wird mit Holz befeuert, Licht gibt es nur von unseren Taschenlampen, was gerade den Weg zum kalten See/Fluss für die Abkühlung etwas schwierig macht.
Als irgendjemand mal nach diversen Sauna-Gängen zum ersten Mal auf die Uhr schaut, ist es inzwischen fast zwei Uhr und wir beschließen, zurück zum Ladder House zu laufen um dort noch ein paar Stündchen zu schlafen.

Diese Nacht war auf jeden Fall deutlich wärmer als die letzte. Als ich heute früh mal kurz im B&B aufwachte, sagte mir die Wetter-App, dass es draußen angeblich -1°C hat, gefühlte -12°!
Gut, dass ich mich nicht für den Zeltplatz gegenüber, sondern dieses B&B entschieden habe….


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