der Plan, ohne Zelt zu schlafen, hat gut funktioniert. Mein Ausblick am nächsten Morgen dann dies:
Die ganze Nacht hat der Wind nicht nachgelassen und es war daher ziemlich laut. Ich bewundere die unglaubliche Kraft der Natur. Wenn ich mir überlege, welchen Aufwand ich betreiben müsste, damit sich nur ein einziger Baum so bewegt, wie es der Wind schafft, und dann noch bedenke, dass der Wind das heute stundenlang mit allen Bäumen machte – wow.
Frühstück gibt es keins, abgesehen von einer Banane. Aber es sind ja auch nur 60km und außerdem geht es ja überwiegend abwärts. Ohne Zelt geht das Einpacken auch sehr fix. Und trotzdem sind von den fünf Zelten, die hier stehen schon vier weg, bis ich überhaupt aufgestanden bin.
Es ist zwar ein Schotterweg, aber ziemlich gut zu fahren.
Und die Infrastruktur in der Nähe von Wellington ist auch nicht allzu schlecht. Hier und da sind zwar mal wieder diese nervigen Absperrungen vorhanden, nur weil sich Auto-, Motorrad- und Quadfahrer nicht an die Regeln halten können und der ein oder andere Weg ist noch eher ein Provisorium. Aber wir sind bis Wellington gekommen, ohne auf einer großen Straße zu fahren.
Beim ersten Geschäft, wo ich endlich mal mein Wasser auffüllen konnte, hat dann mal wieder so ein Auto-Idiot geparkt. Mittig auf zwei Parkplätzen und das Auto laufen lassend, während er mal kurz einkaufen ging. Danach hat er noch seinen Müll in einem der öffentlichen Mülleimer entsorgt. Idioten scheint es echt überall zu geben….
Also weiter in Richtung Wellington.
Hier ist eine Quelle, die den Ruf hat, besonders gutes Wasser zu haben. Das hat zur Folge, dass in der kurzen Zeit, als wir hier waren, ziemlich viele Menschen mit allen Arten von Containern vorbeikamen, um das Wasser abzuzapfen. Ein bisschen sah es so aus, wie bei den Mineralwasser-Brunnen in Stuttgart.
Sowas meine ich mit „Radweg-Provisorium“. Die Straße daneben hat einen super Belag und man könnte dort toll fahren, die Radfahrer werden aber auf diesen kleinen, ziemlich holprigen, Streifen gedrängt, dazu auch noch mit Gegenverkehr. Andere finden sowas supertoll, ich fühle mich als Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse.
Auch heute hat sich wieder gezeigt, dass die Neuseeländer nirgendwo radfahren wollen, wo auch nur Autos in der Nähe sein könnten. Obwohl diese Infrastruktur bis zu dem Railtrail vorhanden ist, sind uns sehr viele Autos mit Fahrrädern auf dem Dach oder auf dem Gepäckträger entgegen gekommen, die alle zu diesen Trail fuhren. Dort wird dann auf dem Parkplatz geparkt, etwas Rad gefahren, und dann mit dem Auto wieder heim gefahren.
Naja, ich werde ihnen jetzt mal ein bisschen zeigen, dass man durchaus auf der Straße fahren kann!
Im Hostel fand ich diesen Freund’schen Schreibfehler dann ganz nett.
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