nicht, dass ich den Pausentag gebraucht hätte, aber ich habe ja Zeit. Also bleibe ich noch einen Tag in Dunedin und schaue mich ein bisschen um. Eine Sache, die ich mal vor langer Zeit gelernt habe: hier gibt es die steilste Straße innerhalb eines Wohngebietes, die Baldwin Street. Den Namen wusste ich natürlich nicht mehr, aber den konnte ich ja einfach erfragen.
Das schaue ich mir doch mal an!
Natürlich ohne Gepäck fahre ich die paar Kilometer zur Baldwin Street. Da im Hintergrund kann man die Wand von Straße schon erkennen. Mir wäre das als Anwohner ja zu blöd, dass da ständig die Touristen hochkeuchen oder ihre Mistkarren gerade noch so hochgefahren kriegen. Aber gut, ich stehe ja heute auf der anderen Seite und probiere auch mein Glück.
Es geht aber nicht, zumindest fehlt mir der letzte Funken Motivation um diese 67m Anstieg auf 350m Strecke zu bewältigen. Nach einigen Metern mit etwa 30% Steigung geht mir die Puste aus (Pausentag, ey!), als es wieder zu „gemütlichen“ 18% wird, steige ich wieder auf und fahre den Rest hoch (Strava-Daten).
Vielleicht lag es auch nur an diesem nicht besonders nahrhaften Power-zweitem-Frühstück.
Irgendwie sieht es auf dem Foto gar nicht so beeindruckend aus, wie in der Realität. In echt kam mir es eher wie eine Wand vor, die sich dort vor mir auftürmte.
Oben ist dieses Schild, allerdings verstehe ich diese Steigungsangabe 1.2.86(19) nicht, der oben verlinkte Wikipedia Artikel ist hier zum Glück hilfreich.
Der Blick von oben sieht dann so aus. Teilweise ist die Straße so steil, dass man sie von hier nicht mal mehr sehen kann.
Oben ist auch eine Bank, auf der man sich dann ausruhen kann. Die wurde von einigen Leuten benutzt, die sich – als sie nach Minuten-langem Schnaufen endlich wieder normal atmen konnten – dort erst mal eine Zigarette angezündet haben. Aber das hat ja alles nix mit nix zu tun.
Dann ging es wieder runter und weiter durch die Stadt. Der „Todesberg“ ist immer zu sehen.
Dann komme ich noch zufällig an einer Mischung aus einer offenen Werkstatt und einer Bike-Kitchen vorbei, dem Valley Community Workspace. Angeschlossen ist noch ein e-Bike Geschäft, die allerdings noch nicht richtig viele Räder verkaufen. Aber ich konnte ihnen Mut machen, dass in Deutschland schon ein richtiger Boom um diese Räder eingesetzt hat und es bestimmt nicht mehr lange dauern wird, bis dieser Trend – oder besser: diese Bewegung – dann auch endlich nach Neuseeland kommen wird.
Als ich ein selbst geschweißtes Tandem an der Wand hingen sah, fragte ich, ob es auch ein Tallbike hier irgendwo gibt. Haben sie aber leider nicht gehabt. Ich habe noch die Idee der Critical Mass erneut gesät, die hier offenbar leider etwas eingeschlafen ist. Ich hoffe, dass es in Zukunft hier anders sein wird. 🙂
Dies ist eine andere Straße auf den „Todesberg“. Hat wohl „nur“ so um die 20% Steigung, sieht dafür aber länger aus. Probiert habe ich mich daran nicht mehr (Pausentag!). Kann mir aber gut vorstellen, dass eines Tages die e-Bikes in dieser Stadt einen richtigen Aufschwung erleben werden.
Die Rad-Infrastruktur ist allerdings bisher nur rudimentär vorhanden. Der seltsame Radweg auf Fußwegen in die Stadt rein war dafür nur ein Beispiel, vermutlich der vorherrschenden Meinung hier geschuldet, dass man auf der Straße ja nicht radfahren kann/darf.
Auch dieses Beispiel ist recht sonderbar: warum wird der Radweg auf der falschen Seite (Linksverkehr) der Straße angelegt? Das wird doch früher oder später zu Komplikationen führen – wenn er denn überhaupt genutzt wird.
Und solche Rechtsabbiege-Lösungen mit einer Bucht für gerade mal wenige Radler, die noch dazu in zwei Ampelphasen, inkl. Bettelampel, abbiegen müssen, sind auch nicht besonders weit gedacht, wobei der/die erste RadlerIn wenigstens ein Haltegriff hat, um nicht absteigen zu müssen.
Dann habe ich mir auch wieder ein ordentliches Abendbrot verdient. Heute mal einige geschmolzene Käsebrote mit Tomaten und den restlichen Oliven – und ein Hip Hop Pilsener.
Relive ‚in Dunedin‘
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