wenn man schon mal in der Gegend ist, kann man ja auch mal bei der Meyer-Werft in Papenburg vorbeischauen und mit etwas Glück eines dieser brandneuen Kreuzfahrtschiffe weit weg von den Ozeanen anschauen. Ich hab aber kein Glück, es ist kein Schiff da, zumindest nicht draußen, vermutlich steht da ein noch nicht ganz fertiges in der Halle drin.
Die Radwege werden immer katastrophaler und ich motiviere mich damit, dass ich später in die Niederlande komme, wo ja angeblich das Radfahrer-Paradies sein soll. Hier am Ems-Deich stehen noch solche Skulpturen, die für die Kreuzfahrtschiffe aufgestellt werden, die hier mal vorbeigefahren sind.
Und wenn ich dieses Haus sehe, ist mir zwar klar, dass es (hoffentlich) oberflächlich und offiziell mit Fussball zu tun hat. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass da ein „Ich bin ja kein Nazi, aber….“-eben-doch-Nazi wohnt. Vermutlich gehört das ganze Dorf zu der Clique und niemand dort kann verstehen, was denn daran wohl verwerflich sein könnte.
Gab es nicht letztens eine Studie, die den Zusammenhang von (niedrigem) IQ mit rechter/konservativer Gesinnung heraus fand? Doch – aber ich dachte, da wäre vor kurzem noch etwas Neueres dazu erschienen. Vielleicht irgendwann mal suchen….
Dieses Zeug hier kenne ich ja noch aus Kanada, dort gibt es auch öfters mal das weltgrößte irgendwas. Ich könnte mir vorstellen, dass dies das weltgrößte Frühstücksei und die weltgrößte aufgegabelte Kartoffel ist – das stand da aber nirgends, damit vertun sie sich eine bestimmt unglaubliche Touristen-Attraktion. Oder es stand da doch und ich habe es nur nicht mitbekommen.
Dann ist es soweit: die Niederlande (zumindest gleich).
Es ist wirklich anders dort zu fahren. Das, was in Norddeutschland als benutzungspflichtiger Radweg ausgeschrieben ist, gibt es hier gar nicht. Wenn mal kein Radweg neben der Straße ist, dann ist wenigstens links und rechts auf der Straße ein breiter roter Streifen gemalt (der, ganz nebenbei gesagt, von den Autofahrern auch akzeptiert wird, obwohl sie sich somit eine Spur für beide Richtungen teilen müssen).
Die Radwege sind oft für beide Richtungen und abseits der Straße. Aber dann so breit, dass man auf seiner Spur problemlos vor einem fahrende Radler überholen kann, auch wenn noch Gegenverkehr kommt.
Solche Radwege nehme ich gerne, da ist es mir völlig egal, ob sie benutzungspflichtig sind oder nicht. Sie sind schön breit, abseits der Ampeln mit gutem Belag und ohne Hoppelei, wenn man doch mal eine Straße queren muss (das auch oft mit Vorfahrt). Wozu soll ich da noch auf der Straße mit den Autos fahren?
Ob wir diesen Status in Deutschland mal erreichen? Ich befürchte, dass da noch eine Generation Stadtplaner durch die Ämter geschleust werden muss und danach mal langsam angefangen werden kann, die ganze bestehende, schlechte Rad-Infrastruktur auszutauschen. Ich werde das wohl nicht mehr erleben.
Es geht ja auch über lauter so kleine Dinge, z.B. dieser Countdown neben der Fahrrad-Ampel. Ich weiß somit genau, wie lange ich hier warten muss (was übrigens nie lang ist, im Gegensatz zu deutschen Ampeln, wo man auch gerne mal ewig warten muss, selbst nachdem man den „Bettelknopf“ gedrückt hat).
Auch neu für mich ist das Schild darunter. Es sagt einfach aus, dass man doch bitte gegen den Uhrzeigersinn um die Kreuzung fahren solle. Das ist aber gar kein Problem, denn an solchen Kreuzungen haben alle Radfahrer auf einmal grün. Das kann der Auto-Deutsche vermutlich nicht verstehen, dass so etwas tatsächlich funktioniert. Aber es ist so, alle grün, alle fahren und nix passiert. Das ist einfach in den Genen der RadfahrerInnen, dass sie wenig Lust darauf haben, einen Unfall zu machen (das tut nämlich weh) und abgesehen davon sind Ampeln auch niemals für RadfahrerInnen angedacht worden.
RadfahrerInnen brauchen keine Ampeln, wie diese Kreuzungs-Regelung deutlich zeigt. Auch diese Einstellung wird sich in Deutschland vermutlich nicht nur in den Stadtplanungs-Hirnen, sondern auch in den kleinen Köpfen des „Befehl-und-Gehorsam“-Deutschen-Michels nur sehr, sehr langsam einnisten.
Mal sehen, was mir dann noch so an Unterschieden auffallen werden, dank Gegenwind (und relativ spätem Start) habe ich heute mal nur kurze 95km geschafft.
Schreibe einen Kommentar