Weihnachten, wenn wieder Millionen von Bäumen abgeholzt und in Wohnungen gestellt werden und wenige Tage später dann auf dem Müll landen; wegen sog. „Traditionen“ einfach mal alle Vernunft ausschalten. Auch hier an diesem Zeltplatz steht so eine Art Weihnachtsbaum im Hintergrund rum, vollgehängt mit irgendwelchem Plastik-Müll (oder „Deko“, wie man es ja auch gerne nennt).
Ich habe mir zum Frühstück einen dieser Blaubeershakes mit Banane, Passionsfrucht, Apfel und noch was(?) gegönnt. Bis zum nächsten Laden sind es 30km, 17km davon im Sand am Strand.
Ja, Strand, da muss ich wohl noch ein Stückchen durch. Den Gegenwind, der das alles zum größten Vergnügen hier macht, sieht man auf dem Bild nicht – aber ihr könnt mir glauben: er ist da!
In Kaitaia habe ich zuerst im Hostel kurz geschaut, ob das Kätzchen noch da ist (jupp) und dann das Rad unter einen Hochdruckreiniger gestellt, damit der meiste Sand wieder weg ist. Danach endlich auch mal wieder ein bisschen was zum Essen gekauft und das meiste eigentlich gleich sofort gegessen. In der Touristen-Information bekomme ich gesagt, dass in 15km der nächste Zeltplatz wäre, wenn ich den nicht will, muss ich 72km bis zur nächsten Möglichkeit fahren.
In dem Ort nach 15km, Ahipara, bin ich noch recht früh. Also beschließe ich, noch weitere 60km zum nächsten Hostel zu fahren. Zwischendrin musste ich dreimal kurz anhalten und einen Regenschauer abwarten. Das hat aber immer gut geklappt. Entweder an diesem Haus, das da zufällig stand (und gegenüber ein Besoffener[?] versuchte, durch das geschlossene Tor auszuparken) oder halt unter normalen Bäumen.
Nicht das beste Wetter, aber zu Radfahren ganz in Ordnung (mal abgesehen vom Wind).
Natürlich bergig, wie überall hier.
Und viel grün.
Und das ist vermutlich der Regenbogen, den ich am nähsten gesehen habe. Er ist nur wenige Meter vor mir gewesen und wenn da nicht so ein Fluss im Weg gewesen wäre – wer weiß, vielleicht hätte ich tatsächlich das Ende gesucht.
In dem Dorf, wo das Hostel ist, ist inzwischen alles (also ein kleiner Supermarkt und ein Cafe) geschlossen oder es liegt an Weihnachten. 18:56 komme ich an der Fähre an, die um 19:00 auf die andere Seite fährt. Ich schaue schnell auf meiner Karte, wie es auf der anderen Seite aussieht und sehe einen Zeltplatz. Also entschließe ich mich fix dazu, diese Fähre zu nehmen, schlechter als auf der Seite kann es da drüben ja auch nicht sein.
Besser war es aber auch nicht, alles hatte schon zu.
Ich esse also meine letzten Reste, d.h. ca. 150g von der Notfall-Schokolade und muss dann halt morgen früh mal zusehen, dass ich wieder etwas zum Essen kriege.
Wenigstens war es in der Nacht relativ trocken und da der Zeltplatz wieder mal kein freies WLAN hatte, habe ich endlich mal meine lokale SIM-Karte aktiviert um wenigstens ein paar kurze Infos von der Welt da draußen zu bekommen.
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