Oxfam über die „99%“

im Januar kam ein Bericht der englischen Organisation Oxfam raus. Dessen Aussage, auf zwei Sätze zusammengekürzt:
1. 80 Menschen auf unserer Erde haben genausoviel Vermögen, wie die ärmsten 3,5 Milliarden (das ist die Hälfte der aktuellen Bevölkerung). 80, ja, nur achtzig.
2. 1% aller Menschen haben mehr als die restlichen 99%. Ein einziges Prozent – das ist ein Mensch von 100.
Meine Aussage dazu:
Wer bei solchen Zahlen die „potentielle Schuld“ seiner eigenen Probleme bei Flüchtlingen sucht (ganz egal, ob sie vor dem Sterben im Krieg oder dem Sterben wegen Krankheiten oder Hunger flüchten), ist nicht „besorgt“, sondern meiner Meinung nach sehr naiv und dumm.
Mehr dazu gibt es hier (inkl. einem Link zu dem Report). Ja, es ist „nur“ in englisch (und französisch und spanisch).
Wer das nicht verstehen kann oder will, sollte mit diesen Stichworten mal im Internet suchen oder sich einfach dies mal bildlich vorstellen: Eine Gruppe von 100 Menschen. Eine/r davon hat mehr als die anderen 99, ca. 11 davon sind tatsächlich am Verhungern, und nochmal vier müssen mit  weniger als 1,25$ pro Tag auskommen. Der eine hat etwa 2,7 Millionen Dollar, der komplette Rest der Gruppe nochmal so viel. Gerecht aufgeteilt auf alle hätte somit jede/r dieser 100 Menschen über 50000$. Damit könnte jede/r aus dieser Gruppe ein sehr vernünftiges Leben führen.
Dafür dass man in einem Kriegsgebiet geboren wurde oder in einer sehr armen Familie das Licht erblickt hat, kann man nichts. Aber dass man den restlichen 99 Menschen aus seiner Gruppe soviel Geld wegnimmt, dass sie nicht mal mehr richtig leben können – das ist eine bewusste Entscheidung und eines der Grundprobleme unserer Gesellschaft.
Schade nur, dass niemand etwas wirkungsvolles unternimmt, um dieses fatale Ungleichgewicht auszugleichen.


Kommentare

Eine Antwort zu „Oxfam über die „99%““

  1. […] 62 oder 200 sind; es ist ein verschwindend geringer Teil der kompletten Weltbevölkerung. Ich war letztes Jahr schon entsetzt über diese Info – und es ist nicht besser geworden, im Gegenteil. Ich weiß […]

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