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St-Michel-de-Bellechasse – Riviere du Loup

als ich Ward, den Belgier, bei unserem zweiten Treffen wieder hinter mir gelassen habe, machten wir aus, dass beim dritten Mal aber ordentlich Bier fällig ist. Ich wusste über facebook, dass er gestern sein Fahrrad in Quebec reparieren lassen musste und dachte mir, dass er in den letzten beiden Tagen bis Riviere du Loup gekommen sein könnte.

Gestern habe ich schon 45km von dieser Strecke gemacht, heute würden nochmal etwa 160km anstehen – und das will ich doch mal probieren; obwohl ich nicht allzu früh loskomme und dann noch etwa eine Stunde „Internet-Pause“ einlege. Noch vor zwölf Uhr treffe ich auf einen anderen Radler, Chase aus Whistler/Vancouver, der eine ähnliche Tour wie ich macht; allerdings mit weniger Umwegen deutlich kürzer. Er hat bisher nur 5000km, während mein „digitaler GPS-Tacho“ bereits bei über 7200km steht. Wir fahren etwas zusammen und stellen fest, dass inzwischen ein ordentlicher Rückenwind eingesetzt hat. Anfangs denke ich mir noch, dass ich alleine etwas schneller unterwegs sein könnte, aber dann packt es ihn auch und wir „fliegen“ teilweise mit 40km/h nebeneinander über die Straßen. Da bleibt für Foto-Stopps wenig Zeit, nur mal kurz bei Wechsel auf diesen nicht-asphaltierten Weg.

Aber ich bin mir inzwischen recht sicher, dass ich es schaffen werde, mein heutiges Ziel zu erreichen.
Daran kann auch ein weiterer Stopp in einer Mikro-Brauerei (1:1 Übersetzung, vielleicht nicht ganz perfekt) nicht viel ändern, auch wenn die Bedienung dort sehr lange gebraucht hat. Für ein Drehbuch wäre diese Szene vermutlich zu unreal gewesen, aber wir saßen wirklich auf der Terasse am Ufer des St-Laurenz Flusses und es lief Otis Redding’s „Sitting on the Dock of the Bay“.

Auf dem Parkplatz mal wieder diese dreirädrigen Spyder. Davon fahren hier echt ziemlich viele rum, Motorräder begegnen mir allgemein hier in Kanada auch deutlich mehr als zuhause in Deutschland.

Diese Brauerei ist übrigens eine von der Bier-Route, die durch Ost-Quebec verläuft. Es sieht aber nicht so aus, als ob ich noch an einer weiteren Brauerei davon vorbeikommen werde. Vielleicht beim nächsten Besuch in Kanada.

Beim Einkaufen dann wieder grüne Bananen. Die werde ich wohl für immer mit Kanada verbinden. Ich bin bestimmt aus einem von drei Supermärkten auf meinen Zwischenstops direkt wieder rausgegangen, weil es dort nur solche grünen Bananen gibt und ich die so echt nicht auf dem Rad essen will.

Andere „Supermärkte“ haben in ihrer Lebensmittel-Abteilung überhaupt gar kein frisches Obst oder Gemüse. Beim ersten Walmart dieser Art dachte ich noch, dass ich nicht richtig geschaut hätte, aber dann habe ich das noch bei zwei weiteren festgestellt.

Abends im Hostel habe ich mir dann diese Schüssel Nudeln gekocht und musste damit aber gegen Ende doch etwas kämpfen, vor allem weil ich davor noch so nebenbei eine nicht ganz kleine Packung Karottensalat verdrückt habe.

Auf dem Rückweg vom Einkaufen dann mein erstes technisches Problem: Der Schaltzug des Schaltwerks ist bei der Einfahrt in den Hostel-Parkplatz gerissen. Keine Ahnung, ob das normal oder erwartbar ist, bei einem Rad, das gerade mal zehn Wochen, bzw. 7500km alt ist. Ich wollte in einen leichteren Gang schalten, die Kette ist aber in den schwersten gesprungen und ließ sich von dort nicht mehr wegbewegen. Aber zum Glück mitten in einer Stadt, zwischen zwei Fahrradgeschäften, die nur 500m auseinander liegen.  In einem davon werde ich es morgen früh sicherlich fix reparieren lassen können. Beim genaueren Anschauen des Rades habe ich dann auch den Grund gefunden, wieso es ständig ziemlich scheppert: eine Schraube vom Gepäckträger hat sich offenbar schon recht lose gerüttelt. Die habe ich selber wieder angezogen!

Ward habe ich hier im Hostel nicht getroffen, keine Ahnung, wo er gerade ist. Chase fuhr noch in Richtung Neu-Braunschweig aus der Stadt raus und will dort irgendwo wild zelten. Vielleicht sehen wir uns morgen auf der Straße wieder.
Im Hostel kriege ich von Noah noch die Grundlagen von Cribbage beigebracht und er hat auch „Megadeth“ Bier dabei.


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