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Christoph X-tof Stoffel Hoyer erklärt euch die ganze Welt!

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Black Point – Bathurst

das Zelten hier ist ja ganz angenehm, man kann sein Zelt fast direkt am Wasser aufbauen. Allerdings ist das Wetter heute miserabel, laut Wettervorhersage soll das sogar ganze zwei Tage so bleiben. Auf meiner ganzen Tour war es noch nie so lange schlecht. Ich packe alle meine Sachen mal zusammen und stelle das Zelt in den leeren Unterstand, in der Hoffnung, dass es noch trocknet.

Als ich das mache, ruft mir Denise aus ihrem Wohnmobil zu, ob ich schon gefrühstückt hätte. Meine „Notfall-Banane“ habe ich schon gegessen, mehr habe ich für heute nicht. Sie macht gerade Frühstück und ich könne gerne mitmachen.

Wir wundern uns noch über den leeren Zeltplatz, an dem doch noch ein paar Hinterlassenschaften sind. An einigen Plätzen leuchteten letzte Nacht z.B. kleinere Solarleuchten, andere haben ihre Satelliten-Schüssel oder Blumenkübel da gelassen. Keine Ahnung, ob die im Frühjahr einfach wieder kommen, oder ob es jetzt einfach Abfall ist.

Ich denke, dass ich um 10:00 losfahre, zumindest zeigt das ihr iPad an, mein Smartphone sagt hingegen, dass es schon 11:00 ist. Bei dem Wetter völlig egal, am liebsten würde ich ja gar nicht fahren, es ist der typische Dauerregen mit Gegenwind, wie ich ihn schon aus meinem Studium in Wilhelmshaven an der Nordsee-Küste kennengelernt habe. Dazu steigt das Thermometer nicht über 12°C.
Nach etwa 45km bemerke ich, dass mein „neues“ Smartphone in der Regenjacke schwimmt. Die Tasche, in der ich es eingesteckt habe, scheint irgendwie dicht zu sein; Wasser, das rein kommt, bleibt drin. Wie es da rein kommt, weiß ich aber nicht. Der Ein/Ausschalter funktioniert nicht mehr, es zeigt an, dass ich einen Kopfhörer eingesteckt hätte und ständig geht die Kamera an (am Ende finde ich 108 seltsame Bilder). Also greife ich zur – hoffentlich – Schnellrettung: Akku raus und soviel Wasser wie möglich durch blasen und schütteln entfernen. Kurz darauf komme ich an einem Tim Hortons Fast-Food Lokal vorbei und dort nutze ich einen dieser Hand-Föne, um das Telefon weiter zu trocknen. Ich hoffe, dass das funktionieren wird!
Inzwischen habe ich beschlossen, in Bathurst ein Hotel/Motel zu nehmen, weil ich bei diesem Dauerregen keine Lust aufs Zelten habe.

Als ich dort ankomme, wird mir in der Touristen-Information jedoch gesagt, dass ich unter $120 hier nichts bekommen werde. Außer vielleicht ein/zwei kleiner Motels, die jedoch ziemlich weit außerhalb sind, noch dazu auf dem halben Weg, den ich gekommen bin. Naja, dann vielleicht doch zelten? Gibt es hier, halbwegs in der Nähe.
Als ich dorthin fahre, werde ich von einer anderen Radfahrerin begrüßt und ich hoffe, dass es vielleicht doch noch zu einer Übernachtung unter einem Dach kommt. Sie will aber nur kurz quatschen und macht auch einen etwas durchgeknallten Eindruck. Selbst wenn sie mir etwas anbieten würde, würde ich es wohl nicht annehmen.
Ich kaufe noch Bagel, Hummus, Karotten, Bananen, Nudelsalat und ein „Feels Good“ Bier und mache mich zum Zeltplatz auf.

Dort frage ich, ob ich nicht im Unterstand zelten dürfte. Klar könnte ich das, aber für nur $2 mehr würde sie mich in dem einzigen Häuschen hier schlafen lassen. Yeah – doch noch mit Dach heute!
Ich „ziehe ein“ und verteile all meine nassen Sachen, in der Hoffnung, dass sie bis morgen früh wenigstens halbwegs trocknen. Die Wettervorhersage nennt eine Regenwahrscheinlichkeit von 40% für morgen – ich hatte schon weniger Prozent und trotzdem Regen. Ich hoffe mal das beste, vor allem, weil meine wasserdichten Überschuhe nicht ganz so wasserdicht sind und ich nach einer Stunde im Regen üblicherweise nasse, und somit auch kalte, Füße kriege.
Ich lade einmal alles durch, was ich so habe, da ich heute nicht mit Solarpanel fahren konnte (das ist nicht so ganz wasserdicht) und kümmere mich „ums Internet“. Dabei höre ich alle CDs durch die hier rumliegen und muss feststellen, dass es außer Celine Dion nur diverse Country CDs sind.
Das neue Handy hat das Bad in der Jacke offenbar überlebt, scheinbar haben mich diese nassen und kalten 60km heute mehr mitgenommen.


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