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Christoph X-tof Stoffel Hoyer erklärt euch die ganze Welt!

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Bathurst – Marimichi

auch auf diesem Zeltplatz herrscht ziemliche Leere, die Wohnmobile stehen zwar noch hier, aber es sieht nicht so aus, als ob sie noch bewohnt sind. Und vom „Wildlife“ habe ich hier auch nichts gesehen.

Dafür dieses Gefährt, das scheinbar für jedes Gelände gemacht ist. Einen zwingenden Einsatzzweck kann ich dafür aber nicht erkennen, erst recht nicht in dieser Stadt-nahen Umgebung hier.

Gestern, als ich hier ankam, stellte ich erstmal mein Fahrrad in diesem Unterstand ab und habe überlegt, auch darin zu zelten. Dann wurde mir jedoch das Häuschen rechts davon angeboten, was ich bei dem Wetter und der Vorhersage für die Nacht gerne annahm. Zum Glück ist gerade nichts los, sonst wäre das vielleicht belegt gewesen.

Es hilft ja alles nix, ich ziehe die Regensachen an und mache mich auf den Weg. Heute ist es wieder typisches Herbstwetter, eine dicke Nebelsuppe. Vielleicht sind es auch eher Wolken, in denen ich fahre. Es regnet nicht direkt, aber die Luftfeuchtigkeit ist definitiv über 100%, nach kurzer Zeit ist alles nass und die Feuchtigkeit zieht überall rein. Zum Glück ist es noch etwa 15°C „warm“, dass ich wenigstens nicht allzu stark friere.

Beim Verlassen von Bathurst treffe ich noch ein Mädel aus Toronto, die ebenfalls auf Vancouver Island gestartet ist und bis Halifax will, allerdings schon fünf Wochen vor mir. Ich versuche ein bisschen, sie zu begleiten, das stellt sich aber als recht schwierig heraus. Sie nutzt jede Chance, um die Straße zu verlassen, d.h. sie fährt auf Gehwegen und Seitenstreifen (selbst auf der Gegenfahrbahn), nur um dem Verkehr zu entgehen. Dazu hält sie an jeder zweiten Kreuzung an, um die digitale Karte anzuschauen. Aus der Stadt raus fahre ich dann etwas langsamer und warte, ob sie nachkommt. Das scheint nicht der Fall zu sein, ich vermute, dass sie den Highway genommen hat, in der Hoffnung, dass sie dort einen durchgehenden Seitenstreifen vorzufinden, auf der kleinen Nebenstraße ist nämlich keiner. Ich bin schon genug Highway gefahren und nehme lieber diese kleinere Straße. Vielleicht habe ich ihr auch etwas „Angst“ gemacht, so dass sie mich weiterziehen ließ – wer weiß….

Auch wenn ich keine große Lust habe, das Debakel heute zu fotografieren, musste ich an diesem Schild doch mal anhalten. Hier gibt es wohl Betten und ein Ei, soll vielleicht das Zeichen für „Bed & Breakfast“ sein.

Auf dem Highway #11, der nach der kleineren #134 folgte und den ich heute doch noch fahren musste, gibt es mehrere Warnschilder vor Elchen. Bei dem Wetter macht es wenig Sinn, einen längeren Umweg an der Küste entlang zu fahren, ich kann sowieso nichts sehen; hier komme ich wenigstens schnell voran. Obwohl ich nicht weiß, ob das so legal war, denn es standen Schilder mit der Aufschrift „Access Controlled Highway“.
Bei dem Nebel/Wolken habe ich auf jeden Fall keinen Elch gesehen, eigentlich habe ich fast gar nichts gesehen.

Man kann leicht die beiden roten Lichter an meinen Satteltaschen sehen. Bei so einem Wetter stelle ich die auf den Blink-Modus, um etwas besser sichtbar zu sein – wobei ich nicht denke, dass es irgendetwas bringt. Die gelbe Regenjacke mit den Reflex-Streifen ist das vermutlich hilfreicher.

Dann komme ich an diesem Schild vorbei: Hostel! Das passt mir zwar ganz gut, bei dem Wetter will ich nicht unbedingt zelten, überrascht mich aber. Ich hätte nicht erwartet, dass hier in Miramichi (Chatham) ein Hostel ist und habe daher auch gar nicht danach gesucht. Ich fahre dort hin und es ist verschlossen. Nebenan ist ein Haus, das Wohnungen auf Zeit an (ex-) Junkies vermietet. Dort komme ich nicht unter, sie geben mir aber die Nummer vom Hostel. Als ich dort anrufe, kommen noch drei weitere Leute mit stark quietschenden, roten Rollkoffern an. Der Hostel-Chef meint, dass alles ausgebucht sei und ich weiterfahren müsse. Ich sage, dass das mit dem Rad nicht so gut geht. Oha – mit dem Rad?! Ob ich denn „verzweifelt“ sei. Ich verneine und meine, dass in 10km ein Zeltplatz sei, wo ich hinkönnte. Dann sagt er, dass das ja nicht sein muss und er eine Lösung findet (er hat ein Zimmer, von einem Bewohner, der sowieso nicht gezahlt hat, schnell für mich bewohnbar gemacht). Die anderen, die noch ankamen scheinen Franzosen zu sein, die auch keine Reservierung haben. Für die kann er aber wirklich nichts mehr machen, lässt sie von einen Kollegen aber zumindest mit dem Auto zum nächsten Motel in der Stadt fahren, da sie mit dem Bus angekommen sind.

Ich kriege noch ein Vorhänge-Schloss in die Hand gedrückt und den Hinweis, mein Zimmer immer abzuschließen („das macht ihr in Deutschland doch auch, oder?“) und es auch besser zu verschließen, wenn ich drin bin. Die Gäste hier machen tatsächlich einen sonderbaren Eindruck und daher nehme ich diesen Rat gerne an.

Nach dem „Wellness“ (sprich: Dusche), fahre ich noch in die Stadt um etwas zum Essen zu besorgen. Dabei fahre ich an dieser Kirche vorbei, die an der Turmspitze ein neon-rotes Leuchtkreuz hat, ganz schön kitschig.


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