inzwischen habe ich auch mitbekommen, wieso die Hostels hier so ausgebucht sind: es ist ein Wettkampf der ganzen Surf Live Saving Clubs hier am Strand. Während ich darauf wartete, dass der Radladen mir einen neuen Gepäckträger montiert (was ich sie hauptsächlich wegen der beiden abgebrochen Schrauben im Rahmen machen ließ), habe ich mal ein paar Rennen in der brütenden Hitze angeschaut.
In einer Bäckerei habe ich mir noch eine Art Kuchen besorgt und mir dann überlegt, dass ich noch einen zweiten für die Leute im Radgeschäft besorgen könnte. Das hat sich dann irgendwie auch ausgezahlt und ich musste nur den Gepäckträger und nicht ihre Arbeitszeit bezahlen (obwohl das gar nicht meine Intention war). In Deutschland wäre das alles ganz anders gelaufen, da hätte ich erst mal einen Kostenvoranschlag und eine Erklärung unterschreiben müssen, dass niemand vom Radgeschäft schuld ist, wenn das mit den abgebrochenen Schrauben nix wird.
Eine der Schrauben haben sie raus gekriegt, die andere nicht, weil sie ihre Bohrer abgebrochen haben und die Schraube wohl durch das ganze Gerüttel ziemlich hart geworden ist. Da es Samstag ist, kriegt man in dem Städtchen hier auch keine neuen Bohrer. Mit einer Klemme haben sie es dann provisorisch repariert und das sollte für die nächsten paar Tage reichen.
Dann habe ich das Rad noch ohne Gepäck genommen und bin ein bisschen rumgefahren. Im Hintergrund, hinter den Wolken, ist der Vulkan Taranaki, 2500m hoch.
Das weiße ist diese Brücke, die irgendwo, fast 10km außerhalb der Stadt gebaut wurde, weil man halt etwas Rad-Infrastruktur brauchte. Verglichen mit den den Farbklecksen in deutschen Städten ein ziemlicher Unterschied!
Hier findet auch gerade das „Internationale Stein Skulpturen Symposium“ statt, wo man den Künstlern sogar direkt zuschauen kann – perfekt, denke ich mir, da kann ich bestimmt ein paar schicke Bilder mit Bosch-Werkzeugen machen. Ist aber nicht so, außer einer großen Flex(?) habe ich nichts gesehen.
Abends geht es dann zum „Festival of Lights“. Es spielen hier im ganzen Sommer Bands auf verschiedenen Bühnen
und davor und danach kann man verschiedene Licht-Kunstwerke bestaunen.
Dieser Würfel mit den 8x8x8 Lichtern, die alle einzeln angesteuert werden können, erinnerte mich ein bisschen an das CAD-Projekt, mit dem ich mir mal anschaulich die Benutzung von mehrdimensionalen Arrays beigebracht habe. (komisch, dass ich dazu gar keinen Bericht bei mir finde….)
Vielleicht noch mal ein paar Worte zum Rad:
Richtig kaputt gegangen ist bisher nur der Gepäckträger, der ist nicht von Specialized, sondern von Topeak (eine Scheiß-Firma, um sie im Trump-Stil zu beschreiben).
Allerdings ist das Rad auch nicht perfekt, nachdem bereits eine Speiche und der Speichenschutz im Hinterrad gebrochen sind ist vermutlich inzwischen auch das Tretlager kaputt. Dazu lässt sich die Federgabel nicht mehr sperren, wozu ich eigentlich einen Schalter am Lenker habe. Auch ist die Hinterrad-Bremse und die Gangschaltung schlecht eingestellt. Das Rad ist noch keine vier Wochen alt.
Auf meine Beschwerden bei Specialized wurde mir ein anderes Rad im Tausch angeboten, ich müsste nur den Differenzbetrag zahlen. Mein Rockhopper ist einfach nicht für diese Zwecke gedacht, sondern eher für „recreational use“. Mitte der kommenden Woche werde ich vermutlich das neue Rad bekommen.
Solange denke ich halt an die „gute alte Zeit“ in Kanada, als ich quasi überhaupt keine Probleme mit meinem Rad der kanadischen Firma Brodie hatte. Vor ein paar Tagen habe ich von Petra dieses Bild geschickt bekommen, das sie für ihr Projekt „getroffene Radreisende“ aufgenommen hat.
Es ist Copyright by Petra Stranger, ihre Website ist https://thecyclingfamily.com.
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