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Mangaweka – Palmerston North

endlich, das wird wohl meine letzte Etappe mit diesem roten Rockhopper, meinem Energie-Vernichter. Ich habe mit Specialized ausgemacht, dass ich dieses Mountain-Bike in Palmerston North mit einem vernünftigen Tourenrad austausche. Jetzt stehen nur noch 115 (vermutlich harte) Kilometer vor mir.
Der Zeltplatz ist von einer Seite mit diesen Papa-Felsen umgeben (keine Ahnung, wie das auf deutsch heißt). In der Nacht bin ich einmal kurz aufgewacht, als es dort einen Abrutsch gab und ich dieses laute Geräusch im Schlaf nicht deuten konnte. Passiert ist natürlich nix, zwischen dem Zeltplatz und diesen Felsen ist noch ein Fluss.

Aber ich bin dann heute schon etwas respektvoller an diesen Felsen entlang gefahren. Erst recht, da man überall links und rechts der Straße diese Brocken in allen Größen liegen sieht.

Eine der vier Bananen hatte ich gestern zum Abendessen, eine zum Frühstück. Die anderen beiden müssen mir für die nächsten 95km ausreichen.

Es ist zwar an vielen Stellen relativ flach und dort dann auch recht einfach zu fahren, aber trotzdem werde ich bis auf 650m kommen. Und immer wenn ein Fluss diese Hochebene quert, geht es kurz und steil bergab, bis zum Flusstal, um danach genauso steil und knackig wieder hoch zu gehen. Ich musste jedes Mal wieder in den ersten Gang schalten, der mit 22:35 deutlich untersetzt ist, um da überhaupt hoch zu kommen.

Wenn das mal nicht der Fall ist, dann kann ich recht gemütlich fahren und die Aussicht genießen.

Die Berge da im Hintergrund musste ich zum Glück nicht mehr überqueren.

Die Tour Aotearoa habe ich zwar abgebrochen und mir fehlen daher ein oder zwei der geforderten Beweis-Fotos. Da ich jetzt aber wieder in der Nähe bin, wäre dies ein weiterer Foto-Punkt dafür. Vielleicht kriege ich es ja doch noch hin, irgendwie für diese Tour gewertet zu werden. Mal sehen, wie das auf der Südinsel noch weitergehen wird. Hier habe ich dann auch noch den letzten Notfall-Energie-Riegel gegessen, den ich mir noch in Kanada gekauft hatte, bevor ich dort in Northern Ontario in die sehr unbewohnten Gegenden gekommen bin.

Die kleinen weißen Punkte auf der Wiese sind Schafe, im Hintergrund irgendein Vulkan, vielleicht sogar der Mount Taranaki, um den ich letztens rumgefahren bin. Vielleicht auch ein anderer. Heute habe ich auch noch ganz andere Tiere gesehen, die ich auf den ersten Blick nicht einordnen konnte. Es sah so aus, wie eine Mischung aus Kühen und Rehen, so etwas wie dünne Kühe mit langem Hals und reh-braunem Fell, aber zu dünn für eine Kuh und zu dick für ein Reh, seltsam.

Ansonsten habe ich mir heute mal wieder einen Sonnenbrand geholt. Es war einfach zu sonnig und durch die fiesen Anstiege zwischendurch hat die Sonnencreme auch nie lange gehalten.

Außer ein paar Farmen habe ich heute keine Ortschaften gesehen. Es ist hier wirklich leer. Und dabei soll die Nordinsel noch bevölkerter als die Südinsel sein.

Was ich hier öfters sehe, sind diese Ankündigungen für Brücken mit nur einer Spur. Das ist zwar relativ egal, da hier sowieso nie ein Auto kommt (den ganzen Tag habe ich heute vielleicht 10 gesehen). Aber danach geht es halt meist wieder steil nach oben, aus dem Flusstal heraus.
Üblicherweise sieht man erst ONE dann LANE und zuletzt BRIDGE auf der Straße geschrieben.
Hier steht auf einmal TWO und ich frage mich: wasnjetztlos??
Danach kommt aber noch das bekannte ONE LANE BRIDGE, es kündigte einfach nur zwei dieser Brücken an.

Ich hatte noch ein kurzes Treffen mit einer Rennradlerin, die etwas überrascht war, wie „schnell“ ich doch fahre (als es gerade etwas abwärts ging). Sie trainiert gerade für diese Tour Aotearoa Veranstaltung, die im Februar mit 600 Radfahrern durchgeführt wird. Am nächsten Anstieg kann ich mit ihr aber nicht mehr mithalten und sie lässt mich – natürlich – stehen.
Ach, wie freue ich mich auf mein deutlich schnelleres Rad morgen! Auch wenn ich damit am Berg keinem Rennrad hinterher kommen kann, aber wenigstens mal wieder ohne riesigen Kraftaufwand über 20km/h zu fahren – das wäre doch was!
Wobei ich vermutlich noch nie trainierter war, als nach den letzten 2300km mit diesem Rad in dieser Landschaft hier.

Leitplanken oder andere Schutzmechanismen gibt es hier nicht, wer zu schnell fährt, wird unweigerlich gegen die Felsen donnern oder eben den Abhang runter. Damit das nicht passiert, stellen die Neuseeländer einfach nur solche gelben Warnschilder auf, mit einer empfohlenen Geschwindigkeit. Und wenn dort 25 drauf steht, bremse ich sogar recht deutlich mit meinem Fahrrad.

Endlich! 95km später habe ich mir ein Eis verdient. Erstaunlicherweise habe ich gar keinen Hunger und in dem kleinen Supermarkt gibt es auch nichts, was mich sonst anspricht.

Daher nehme ich die letzten 20km bis Palmerston North in Angriff.

Dort fahre ich erstmal zum Fahrradgeschäft. Mein Rad ist schon da, aber noch nicht aufgebaut. Morgen Nachmittag kann ich es abholen und da morgen sowieso Regen angekündigt ist, ist es eine gute Gelegenheit für einen Pausentag.

Ich habe es jetzt auch geschafft, diese relive-Videos mit Bildern zu befüllen. Kann man hier anschauen:

Relive ‚die letzte Etappe mit dem roten Rockhopper – zum Glück!‘


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