nach dem kurzen Aufenthalt in Singapur geht es nachts um halbdrei in die nächste Maschine. Wenigstens ein Fensterplatz, bei dem ich mich anlehnen kann. Im Billigflieger gibt es keine Bildschirme mit Entertainment-Programm (was ich gerne zum Einschlafen nutze). Man könnte eine App von denen installieren und damit dann ein Paket für Filme kaufen; zusätzlich noch die „Auflade-Option“ kaufen, dass die Steckdose am Sitz auch Strom zum Aufladen liefert. Naja, ich döse halt stundenlang so vor mich hin und merke, dass so ein Fensterplatz auf einem Nachtflug auch einen Nachteil hat: man kann nicht mal eben aufstehen und rumlaufen.
Neben mir schläft die weibliche Cro, das hab ich kurz nach Sonnenaufgang doch mal fotografiert.
Zum Essen: auch das muss man im Billigflieger extra kaufen. Nicht dass ich es unbedingt bräuchte, aber wenn andere um mich herum etwas zum Essen bekommen, dann will ich halt einfach auch etwas. Und ich muss sagen, ich hatte schon besseres Flugzeug-Essen. Das im Bild sind Nudeln mit Käse überbacken und ein paar Spargel-Stängel. Abgesehen vom Fakt, dass ich mich mit über 800km/h auf 10.000m bewege, war es das aber den Preis sicherlich nicht wert.
Auch diese Armlehnen sind selten dämlich konstruiert; ich bin kein Designer oder UX-Profi, aber einen Knopf dort hin zu machen, wo man ihn mit dem Arm ständig aus Versehen betätigt, ist wahrlich doof. Dabei haben sie beim untersten Knopf, dem Ruf nach dem Kabinen-Personal, sogar noch einen erhöhten Rand gemacht; vermutlich doch ein bisschen nachgedacht, oder mal nachbessern müssen. Da ich in Reihe 38 (von 40) saß, konnte ich ganz gut sehen, wie ständig irgendwo im Flieger so eine Lampe kurz anging.
Irgendwann war dieser Flug dann zum Glück auch zu Ende und ich morgens um 9:00 in Athen gelandet. Mein Rad steht einfach so irgendwo rum, eine extra Gepäckausgabe für Sperrgepäck gibt es nicht. Ich nenne es „Stilleben in rot und weiß“.
Und mein zusammengeschnürtes Bündel mit dem ganzen Rest kommt auch schon. Ich bin recht froh darum, denn kurz vor der Landung habe ich die Buchungsbestätigung nochmal durchgelesen und da steht fett drin, dass man in Singapur sein Gepäck abholen und erneut einchecken soll. Das habe ich nicht gemacht und war mir nicht mehr sicher, ob ich beim Einchecken in Australien wirklich die Info bekommen habe, dass es bis Athen „durchgecheckt“ wird.
Dann wieder das „Aufbauen-Spielchen“. Diesmal ist es etwas aufwändiger, denn ich musste das Schutzblech vom Vorderrad noch abnehmen, weil der Karton diesmal deutlich kleiner war. So hat das Rad der Länge nach auf den Zentimeter genau rein gepasst.
Zwischen diesen beiden Bildern liegen etwa 45min, und der Karton, der da so steht, diente mir noch als „Umkleide“. Vorbeikommende Polizisten habe ich gefragt, was ich wohl mit dem Karton machen soll und sie sagten, dass ich ihn einfach stehen lassen solle, sie kümmern sich darum, dass er abgeholt wird. Beim Verlassen des Flughafens treffe ich noch drei Radler, die von hier wegfliegen wollen und ihre Räder mit Pappe einpacken wollen. Ich erzähle ihnen zweimal von meinem Karton, der nur wenige Meter entfernt steht, das wollen sie aber nicht. Na gut….
ich habe es dann doch endlich vom Flughafen geschafft, was gar nicht so einfach war. In die eine Richtung geht nur eine Autobahn und der ÖPNV streikt heute. In die andere Richtung geht eine kleinere Straße, zwar in die falsche Richtung, aber es scheint mir, als ob das die einzige Möglichkeit ist, den Flughafen überhaupt per Rad legal zu verlassen.
Kurz drauf ist sogar mal ein richtiger Radweg, der – wie überall auf der Welt – für alles andere einfach so mit verwendet wird.
Ich checke in einem Hostel ein, an dem ich zufällig vorbei komme (ein Zeichen) und fahre dann noch ein bisschen durch die Stadt. Es hat heute aber alles zu, jeder Supermarkt, jedes Museum und auch alle sonstigen Sehenswürdigkeiten. Die Stadt kommt mir auch seltsam ruhig vor.
Dennoch mache ich mal ein Bild von so einem alten Krempel (ca. 2500 Jahre alt) durch den Zaun und grüße damit alle Leute in Kanada, Neuseeland und Australien, die mir empfohlen, irgend etwas bei ihnen anzuschauen, weil es „alt“ ist. ;~)
Zurück im Hostel sitze ich noch etwas im Innenhof, schaue in den Himmel und freue mich einfach darüber, dass es hier abends um achte immer noch hell ist.
Achja, hier noch eine kleine Anpassung des obigen Bildes, wie man es im richtigen „Influenzer-Stil“ wohl machen müsste. Ich wusste gar nicht, dass diese Foto-App auf meinem Smartphone überhaupt solche „Sticker“ hat. Aber ich denke auch, dass ich diese Dinger in Zukunft sowieso nicht mehr so oft benutzen werde….
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