das müsste jetzt die letzte Etappe zu meinem Start sein; wobei es keine 90 Meilen sind, sondern eher 110km. Dann bin ich am (fast) nördlichsten Punkt Neuseelands, von dort an geht es nur noch nach Süden.
Im Hostel verabschiede ich mich noch von dem Kätzchen; das hat ein anderer Gast aus den USA vor zwei Tagen auf dem Parkplatz eines großen Supermarktes etwas außerhalb der Stadt gefunden und mitgenommen. Ich befürchte ja, dass das Tierchen noch etwas zu jung ist, um ohne Schutz und Erziehung von Mutter und Geschwistern überleben zu können – aber auf dem Parkplatz hätte es sicherlich auch nicht lange überlebt.
Auf dem Weg aus der Stadt komme ich dann noch an diesem (vermutlich) linken Zentrum vorbei, die dazu aufrufen, gegen irgendetwas zu wählen. Ich kenne mich mit der neuseeländischen Politik jedoch überhaupt nicht aus und habe heute auch wenig Zeit für solche Spielereien, 110km mit 1200 Höhenmeter mit einem vollbeladenen Mountainbike muss man auch erst mal hinter sich bringen – und abkürzen geht nicht. Weder gibt es einen Zeltplatz irgendwo zwischendrin noch habe ich genug Essen und Trinken für mehr als zwei Tage dabei.
Hier auf dem Weg nach „ganz oben“ sehe ich auch eine Stelle, wo vermutlich die ganzen abgeholzten Bäume auf den LKWs herkommen. Kilometerweit scheint hier wieder aufgeforstet zu werden.
Und dann überraschend Eis! Die haben da einfach einen Container hingestellt (diese Idee alleine ist ja schon mal super) und machen da drin Eis mit und aus echten Früchten. Lecker – und dafür kann ich doch mal eine kurze Pause machen. ;~)
Was mir aber nicht so recht einleuchten will: Wieso die Neuseeländer diese Straße hier so bescheuert gebaut haben. Diese Halbinsel ist quasi von 3,8 Seiten von Wasser umgeben und man könnte ein sehr beeindruckende Küstenstraße bauen. Diese Straße geht jedoch mittendurch und vom Wasser sieht man kaum etwas. Schade.
Das mit dem Sonnenbrand wird tatsächlich besser. Nur noch auf den Händen ist es ein bisschen rot, der Rest hat sich, in Verbindung mit LSF60 langsam an die Sonne hier gewöhnt.
Und so geht es weiter, Kilometer für Kilometer, bis ich irgendwann im Norden ankommen werde.
Wenn man mal ganz genau so durch die Büsche links von der Straße schaut, sieht man mal ein bisschen Sand, da müssten irgendwo recht große Sanddünen sein. Dieser Teil von Neuseeland war früher (wohl sehr lange her) mal eine eigene Insel. Nur durch diesen gewanderten Sand gehört es jetzt zum Festland dazu.
Wie gesagt, 1200 Höhenmeter, das meiste davon auf den letzten 40km. Da bleibt es nicht aus, dass auch mal ein steileres Stück Straße dabei ist.
Kleiner Witz: die meisten Steigungen hier sind im zweistelligen Prozentbereich. Haha, super lustig.
Jetzt bin ich langsam da und kann mal einen Blick auf diese Sanddünen werfen.
Um zu „beweisen“, dass man wirklich diese Tour Aotearoa fährt, muss man an 30 Stellen ein Foto von einem bestimmten Objekt schießen. Vielleicht ist das schon so etwas, wie Geo-Caching, nur ohne die Rätsel. Dieser Wegweiser ist auf jeden Fall der erste Foto-Punkt.
Am Äquator war ich in Singapur schon fast, in Vancouver auch noch vor kurzem. Zum Südpol hingegen komme ich nicht und Bluff wird das Ende dieser Tour sein.
Der Wegweiser steht bei diesem Leuchtturm.
Und wenn man von dort oben runter schaut, sieht man, wie sich zwei Ozeane treffen. Das ist aber unspektakulärer, als diese Brandung, finde ich.
Zurück zum Fahrrad und dann die fünf Kilometer zum Zeltplatz fahren. Aber davor kann ich hier noch zum letzten Mal Wasser auffüllen. Ich habe aber nur eine 1l-Flasche, das wird morgen wohl eng werden. Dass es hier so wirklich gar nix gibt, hätte ich echt nicht erwartet.
Schüss, Leuchtturm – schüss, nördlichste Stelle Neuseelands. Zwischen Berg und Leuchtturm kann man ein bisschen diese Brandung der sich treffenden Ozeane sehen. Sind halt ein paar Wellen irgendwo auf dem Wasser.
Und dann kommt mein Heilig-Abend-Festmahl (das normale Essen, ein Leib Käsebrot ist schon weg). Eine Banane, dunkle Schokolade und irgendwelche Snacks. Mahlzeit und frohes Fest!
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