langsam reichts jetzt aber mit dem frühen Aufstehen. Die Zugpläne hier sind äußerst seltsam. Es fahren zwei Zügen morgens um sechs, bzw. halb sieben, zwei mittags um zwei und vier und dann noch acht in der Nacht. Ich wähle notgedrungen den um halb sieben, wohl wissen, dass er schon am Vortag um 13:00 im Süden Thailands losfährt.
Wie zu erwarten, hatte er natürlich Verspätung, etwa 45min, was mir etwas Zeit gab, mich an dem Bahnhof mal etwas umzuschauen. Dieser Bahnhof ist eine der „Top 10 Best Tourist Attractions“, ausgewählt von chinesischen Touristen. Was zur Folge hatte, dass dort ein Chinese mit einer Kamera rum rannte und seine Frau und Tochter an jeder (un-)möglichen Stelle fotografieren musste. Der Aufpasser musste ihn ständig zurückpfeifen (buchstäblich!).
Ich wundere mich halt, weil irgendwie sah hier jeder Bahnhof, den ich bisher gesehen haben, so ähnlich aus. Abgesehen davon, dass es in dem Ort hier sicherlich noch interessantere „Attractions“ gibt, als einen schnöden Bahnhof. Ich spreche davon:Als der Zug endlich einfährt (die Verspätungsaussage war ziemlich gut), stand ich natürlich gleich mal vor dem falschen Waggon – ich bin weder Frau noch Kind. Wagenstandsanzeiger gibt’s hier natürlich keine; bei uns zwar schon, sind aber in vielen Fällen auch nicht hilfreich.Beim Ticket kaufen wurde mir ohne Rückfrage ein zweite Klasse Ticket verkauft. Dagegen hatte ich in dem Fall nichts, weil ich es ja sowieso mal ausprobieren wollte. Auch wenn dieses Ticket nun ca. 10x so teuer wie das letzte war. Aber vielleicht lag es auch einfach an dem „Special Express“ Zug, der eben nicht in jedem Dorf anhalten wird, sondern lediglich fünfmal auf der etwa vierstündigen Fahrt stoppen wird. Weil dieser Waggon klimatisiert ist, kam auch noch jemand vorbei und brachte eine Decke. Über zu wenig Beinfreiheit kann man hier wirklich nicht klagen!Und dann bin ich gegen Mittag schon wieder in Bangkok und laufe nach der Mittagshitze etwas planlos durch dieses Viertel der Stadt. Ich komme am Start/Zielbereich der großen Bike for Dad Veranstaltung vorbei. Überall stehen noch Soldaten/Sicherheitskräfte, die wohl keine richtige Lust haben, alles wieder abzubauen. Aber sie verschenken übrig gebliebenes Magnum-Eis und Bike for Dad Wasser. Was auf dieser Bühne passierte, werde ich aber vermutlich nie erfahren.Aber direkt dahinter ist der Königspalast. Wie bei den Tempeln gilt hier auch: Lange Sachen anziehen, sonst kommt man nicht rein. Bei den Tempeln fragte ich mich noch, was das wohl für Götter sind, denen es wichtig sein soll, was die Menschen angezogen haben, wenn sie dort rein wollen. Es wird wohl das gleiche sein, wie bei jedem „Bodenpersonal“ der Kirchen – sobald jemand etwas zu sagen hat, erstellt er/sie sonderbare Regeln und Vorgaben.
Auf jeden Fall interessiert mich weder das innere eines Tempels noch des Königspalastes, wenn ich dafür stundenlang bei gefühlten 44°C in der Hitze mit langen Klamotten warten muss. Nein, Danke!
So sah das Wetter am nächsten Morgen um 09:46 aus. 30° bei 94% Luftfeuchtigkeit, das macht dann eben die berechneten 44°C. Das bleibt dann ungefähr den restlichen Tag gleich. Die tatsächliche Temperatur geht zwar noch höher (bis ca. 38°, diese maximal angesagte Temperatur wurde jeden Tag überboten), dafür geht die Luftfeuchtigkeit wieder runter (so ist das halt, mit der Physik). In Summe bleibt die gefühlte Temperatur fast konstant und der Schweiß läuft und läuft.Da laufe ich lieber weiter durch die Stadt, schaue mir die Architektur und das Leben an und versuche, die letzten Bangkok/Thailand Impressionen aufzusaugen.Und abends liege ich ganz gemütlich in der Hängematte auf dem Dachgarten des Hostels und trinke mein „Feierabend-Bier“, mit Blick auf ein Aquarium. Überraschenderweise schwirrt hier kein einziger Moskito rum, was ich überaus gut finde!
Schreibe einen Kommentar