der Krankenstand sagt: halb so wild. Das offene Knie macht keine Probleme, das angeschwollene sieht heute sehr viel besser aus. Also ab aufs Rad und die letzte Etappe in Angriff nehmen. Das Wetter soll zwar nicht so gut werden, aber inzwischen ist es mir auch egal. Die Luft ist sowieso schon raus, das habe ich in Australien auch so erlebt. Woher soll man die Motivation für die letzte Etappe (und dann noch mit Gegenwind und potentiellem Regen) nehmen?
Hamburg hat auf jeden Fall nicht weitergeholfen. Nach der Durchquerung des alten Elbtunnels ging es lange durch den Hafen und die angrenzenden (und wahrlich nicht schönen) Industriegebiete.
Dann war ich raus aus der Großstadt und kam kurz drauf in Buxtehude vorbei. Das gibt’s ja wirklich! ;~)
Bei meiner Mittagspause hatte ich aus Versehen mal hinter mich geschaut und dieses Schlechtwetter-Gebiet bemerkt. Eigentlich habe ich es ja schon die ganze Zeit vor mir gesehen und war recht froh, dass es nur hier und da mal ein bisschen getröpfelt hat.
Vor mir hingegen sah es jetzt langsam deutlich besser aus.
Bei dieser Traktoren-Ausstellung (oder was immer es sein sollte) wurde ich natürlich sofort unglaublich neidisch. Die haben Container, sogar mit einer Glaswand! Wie cool wäre denn das für meinen Parkplatz? Dann hätte ich auch einen gewissen Anreiz, dort keine Schrott-Räder zu sammeln und auch ein bisschen Ordnung zu halten (man kennt sich ja).
Noch ein paar Worte zu den Radwegen „hier oben“: Es gibt viele. Allerdings sind die meisten in ziemlich schlechter Qualität (zumindest für „bessere“ Räder, mit denen man schneller fährt). In den ganzen Ortschaften sind es kombinierte Rad/Fußwege, die benutzt werden müssen und ziemlich gefährlich sind. Alle paar Meter kommt eine unübersichtliche Ausfahrt, sie sind teilweise voll von Menschen und natürlich kreuzen sie auch jede Querstraße. Diese Radwege gibt es meist nur auf einer Seite der Straße, also hat man auch noch Gegenverkehr. Eine Katastrophe! Mit der weiteren Verbreitung der schnelleren eBikes/Pedelecs (und deren ungeübten/unerfahrenen FahrerInnen) wird es in dieser Gegend sicherlich zu sehr viel mehr Fahrrad-Unfällen kommen, wenn da nichts gegen getan wird. So macht Radfahren wenig Spaß, ich vermute, dass die Intention hinter diesen Radwegen schlicht war: „wir machen die Straße frei für die Autos“
Solche unsinnige und eigentlich illegale Schildkombinationen sieht man sogar auch. Entweder ist das ein Radweg – und dann kann ich dort gefahrlos fahren – oder er ist eben defekt und dann sollte ich dort besser nicht fahren. Beides geht nicht!
So sah es kurz vor Schluss aus. Am Ende dieser Allee sind dann schon die Ausläufer von Bremen. Etwa 20km entfernt vom dortigen „Centrum“ ist schon so eine Art Fahrradstraße in die Stadt ausgeschildert, die man recht gut fahren kann.
Auch dies ist eine positive Überraschung. Bisher war ich nur ein/zweimal in Bremen und hatte aufgrund dieser Besuche kein tolles Bild von der Stadt. Die vielen Radfahrer und die vielen und guten Radwege haben mich aber sofort umgestimmt! Meine Jugendherberge war „im Viertel“, einem angesagten Teil der Stadt, der bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen hat.
Auch hier (ähnlich wie in Göteborg), will ich für ein längeres Wochenende mal wieder hinkommen!
Als ich nach der Ankunft meine Radklamotten ausgezogen habe, musste ich feststellen, dass meine Radhose buchstäblich „durch“ ist. Diese zweiwöchige Tour (und die paar tausend Kilometer davor), waren offenbar zuviel, jetzt ist sie kaputt. Es hätte nicht besser passen können!
Dieses „Kunstwerk“ habe ich beim kurzen Bummel durch „das Viertel“ gesehen – wer von Euch will jetzt auch mal auf eine Radtour gehen? ;~)
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