heute steht in den Stuttgarter Nachrichten ein kurzer Bericht darüber, dass die Stuttgarter Polizei inzwischen seit einem Jahr eine Fahrrad-Staffel unterhält. Das wird zwar als Erfolg verkauft, für mich sind das jedoch niederschmetternde Zahlen:
16 Leute fahren mit acht Rädern und haben es in einem ganzen Jahr gerade mal geschafft 5700km zu fahren. Ganz nebenbei habe ich seit dem 1.1.2016 bis heute, am 202. Tag des Jahres, 5631km aufgezeichnet (dabei fehlen noch jede Menge Kilometer, da ich gerade in der Stadt beim Einkaufen oder zu Konzerten keinen Tracker einschalte); so ganz nebenbei, neben meinem 40h Job und neben meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten. Aber zurück zur Polizei: Das heißt also, dass jedes Fahrrad etwa 700km bewegt wurde – in einem ganzen Jahr, von zwei Leuten! Also etwa 350km pro Polizist pro Jahr. Das ist weniger als ein Kilometer pro Tag (<1km/Tag!). Und dafür haben sie 800h gebraucht, bei 16 Personen also 50h pro Person pro Jahr, weniger als eine Stunde in der Woche, also etwa 8min pro Tag.
Aber der viel größere Witz ist ja die nächste Zahl:
51 Straftaten und 81 Ordnungswidrigkeiten
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. 16 Polizisten schaffen es gerade mal, weniger als eine Straftat pro Woche und etwa sechs Ordnungswidrigkeiten pro Monat (s e c h s pro M o n a t!) zu bearbeiten.
Jeden Tag, wenn ich ins Büro fahre, höre ich auf zu zählen, nachdem ich das dritten Auto im Parkverbot, auf dem Radweg parkend, über eine rote Ampel fahrend, die Vorfahrt missachtend, etc. sehe. Und das alles passiert innerhalb weniger Minuten. Diese Zahlen sollte nicht mal ein Social-Media-Praktikant mit minimalstem Verstand als Erfolg verkaufen wollen. Das ist in meinen Augen sicherlich keine positive Bilanz, das fällt für mich eher in die Kategorie „Arbeitsverweigerung“.
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