etwas motivationslos fahre ich heute mal los. Viel überlegen muss ich nicht, denn es gibt eigentlich nur eine Straße. Es ist immer noch ein Teil der „Southern Scenic Route“, aber wie bereits bei anderen dieser „Scenic Routes“ frage ich mich des öfteren, was hier wohl so besonders „scenic“ sein soll.
Aber ich muss sagen, dass ich einige Kilometer auch keine Augen für die Landschaft hatte. Als mich dieser Traktor überholte, gab es nur eins: Sofort Vollgas geben und in den WIndschatten kommen! Es hat funktioniert und der junge Traktor-Fahrer hatte fast mehr Spaß mit mir als ich im Windschatten. Ich fuhr an die vierzig, mit nur wenigen Zentimetern Abstand (da macht sich das Gruppenfahren im Rennrad-Training doch bezahlt). Etwas nervös machte mich, dass er die ganze Zeit an seinem Smartphone rumspielte, z.B. Bilder von mir machte – ich versuchte wenigstens immer einen „Daumen hoch“ zu zeigen. Und diese Ösen, die einen fiesen Sturz im Falle einer abrupten Bremsung bedeutet hätten. Ist aber natürlich nix passiert und am nächsten Hügel musste ich ihn dann leider auch wieder ziehen lassen. Er hat zwar noch kurz angehalten und etwas Smalltalk gemacht. Ich habe mich mit einem fetten Grinsen im Gesicht ordentlich bedankt. Das war dann auch schon das Highlight dieses Tages.
Hier dachte ich mir, dass es eine schicke Wahl wäre, an der Coastal Road entlang zu fahren.
Ich habe natürlich nicht gewusst, dass man da kaum eine Küste sieht.
Dafür ein Cafe, in dem ich mir ein Stück Kuchen gegönnt habe.
Ein Blick von einem der Hügel hier schweift über die Landschaft, die hier „Catlins“ heißt. Von jemand anderem wurden diese mir empfohlen und vom Milford Sound abgeraten. Wie man auf so einen unsinnigen Ratschlag kommt, ist mir schleierhaft.
Es ist hier, verglichen mit dem Rest Neuseelands, eigentlich relativ langweilig.
Hier bin ich nicht etwa auf dem Mond. Das ist ein Teil der etwa 15km langen Schotterstraße, die zu dieser Coastal Road gehört. Also: schlechte Wahl!
Es war teilweise unglaublich miserabel zu fahren und ich überlegte ab und zu sogar, abzusteigen. Bei uns würde niemand auf die Idee kommen, so etwas als Straße zu bezeichnen und erst recht nicht für den Verkehr öffnen. Dazu war es noch eine der befahreneren Straßen hier, bei jedem vorbeifahrenden Fahrzeug war ich erneut in einer Staubwolke.
Dann war das auch endlich vorbei und am Ende der Straße wartete Klaus auf mich, der mich wohl schon gesehen hat. Er erzählte etwas von einem bekannten Zeltplatz, nur wenige Meter entfernt. Da ich mir für heute noch kein Ziel ausgesucht habe, schließe ich mich ihm einfach an und wir kommen dort an.
Es gibt hier einen versteinerten Wald, in der Bucht wohl einige Hektor’s Delfine und auch eine handvoll von „Yellow Eyed“ Pinguinen, die hier brüten.
Beim Sonnenuntergang kommen sie von ihrer Tour im Ozean zurück und füttern dann ihre Kinder. Besonders viel habe ich davon nicht mehr gesehen, aber ich hörte, dass der weiße Punkt in der Ferne ein solcher Pinguin sein sollte. Habe ich gleich mal fotografiert, aber das viel zu dunkle Foto kann ich dann wohl auch bald wieder löschen.
Relive ‚Invercargill – Curio Bay‘
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