das Hostel hier in Shkoder ist ein kleines Refugium in der hektischen und dreckigen Stadt. In einer kleinen Seitenstraße hinter einem großen Tor ist auf einmal ein Garten und eben dieses idyllische Hostel. Sie sagen mir noch, dass ich beim „richtigen“ Radmechaniker war, sie schicken alle anderen Leute auch dort hin. Und ich sehe an ihren Rädern solche „No Oil – Massa Critica“ Nummernschilder.
Und Fahrrad-Gardinen. Und im Aufenthaltsraum hing auch noch eines an einer Wand.
Als ich los fahre, ruft mir noch jemand „Hello, my friend“ in der Stadt hinterher. Das ignoriere ich natürlich, weil ich hier keinen Freund habe. Der hört aber nicht auf und scheint mir zu folgen. Sowas kenne ich aus Touri-Hochburgen schon und reagiere nicht drauf. Dann hat er mich eingeholt und ich sehe, dass es der Radmechaniker von gestern ist, auch einem recht klapprigen Rad; der muss wohl ziemlich gestrampelt haben.
Dann überquere ich die erste Grenze auf dem Landweg! Ich verlasse Albanien (zum Glück) und komme nach Montenegro. Alle anderen Grenzen habe ich per Flugzeug oder Schiff passiert.
Dies Bild hat damit nix zu tun, das habe ich nur wegen dem Graffiti fotografiert: 12-1=11 – Wahnsinn!
Auch Montenegro ist nicht viel einfacher zum Radeln. Es geht hügelig weiter. Das ist vermutlich auch kein Wunder, wenn man sich den Teil „Monte“ des Landesnamens anschaut.
Was mir hier aber sofort auffällt: die Autofahrer, und vor allem auch die LKW- und Bus-Fahrer, sind sehr viel rücksichtsloser, als überall anders. Ich wurde noch nie so oft und vor allem so knapp überholt, wie hier – auch wenn es auf freier Straße überhaupt nicht nötig wäre. Dass ein LKW-Fahrer sein Gefährt nur fünf Zentimeter an mir vorbeischlängelt ist für mich keine Fahrzeug-Beherrschung mehr, sondern eher ein „in-Kauf-nehmen“ von verunfallten Radfahrern.
Irgendwann merke ich dann, dass meine Bremsen komische Geräusche machen und halte bei einem Radladen an. Dort kann ich gerade mal mit Hand und Fuß erklären, was ich will und die Dame am Tresen zeigt mir drei verschiedene Bremsklötze. Da bin ich überfordert und baue sie erst mal aus, um entscheiden zu können, welche ich denn wohl brauche. Dabei sehe ich, dass die letzten Bremsklötze (von einer „professionellen“ Specialized-Werkstatt) offenbar nicht ganz so optimal eingebaut wurden. Leider habe ich kein passendes Werkzeug, um das zu korrigieren und hoffe einfach mal, dass es nicht mehr so viel zu bremsen gibt, bis ich an Werkzeug komme.
Überrascht war ich auf jeden Fall davon, dass ich in Euro zahlen konnte, das scheint hier in Montenegro wohl das offizielle Zahlungsmittel zu sein.
Warum es hier überall so bergig ist, wenn man die Straße doch schön direkt unten an der Küste entlang führen könnte – keine Ahnung….
Abends komme ich in Budva an und finde zufällig ein Hostel direkt in der Altstadt. Als ich abends noch rumlaufe, sehe ich zum Beispiel dieses Restaurant, bei dem nicht die beste Musik von den drei Musikern auf ihrem Boot dargeboten wurde. Ich kaufe stattdessen eher im Supermarkt ein.
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