Archiv für den Monat: Juni 2018

Mannheim – Stuttgart

so eine Mist-Strecke! Aus Mannheim raus dachte ich, dass ich den grün/weißen Radrouten-Schildern folgen könnte. Das war natürlich eine ziemlich schlechte Entscheidung – wie ich es inzwischen ja schon wissen müsste. Und um Mannheim und die anderen Städte hier waren einige Straßen für den Radverkehr gesperrt und keine vernünftigen Umleitungen ausgeschildert. Das ist echt eine Katastrophe! Vor lauter Ärger über die Strecke habe ich gar keine Bilder gemacht, dafür halt hier die Relive-Aufzeichnung, auf der man ganz gut noch die ganzen Weinberge sehen kann, über die ich drüber musste.

Relive ‚Mannheim – Remseck‘


Ich habe es noch halbwegs rechtzeitig geschafft, auf der Abteilungs-Sommerfeier anzukommen und musste dort erstmal drei Liter trinken, um meinen Flüssigkeitshaushalt auszugleichen; meine Trinkflasche war schon recht früh leer und irgendwie gab es einfach keine gute Gelegenheit mehr, sie wieder aufzufüllen. Allerdings hatte ich auch nicht soviel Zeit, auf dem Sommerfest zu bleiben, weil abends noch die Mitglieder-Versammlung im Kulturzentrum Merlin war, auf der ich mich gerne in den Vorstand hätte wählen lassen. Irgendwie wurde die Vorstandswahl aber dann doch abgesagt, bzw. in den Herbst verschoben.

Aber als ich dieses Schild gesehen habe, wusste ich, dass ich wieder zuhause im Fahrrad-unfreundlichen Stuttgart bin: Schiebestrecke. :-/

Relive ‚Remseck – Stuttgart-West‘

Trier – Kaiserslautern/Mannheim

das Wetter sieht zwar nicht berauschend aus, aber wenigstens hat es gehalten. Ich fahre weiter durch die Vulkaneifel (?) und muss hier und da mal wieder über ein Berg fahren. Angefangen habe ich bei knapp 150m, zwischendrin war ich über 700m hoch. Das hat zwar immer eine schicke Aussicht, ist mit dem (wenn auch nicht mehr allzu schwer) bepackten Rad aber doch immer anstrengend.

Gestern bin ich ja auch noch bei Büchel/Alflen vorbei gekommen. Dort stehen die letzten Atomsprengköpfe der Amerikaner auf deutschem Boden und es gibt wohl noch eine aktive Widerstandsbewegung dagegen. Irgendwo in der Nähe soll es ein Camp geben, wird mir von zwei Demostranten erzählt, die mit ihren Rädern neben dem Eingangstor stehen und von ziemlich vielen Polizisten bewacht werden. Es sind zwei Mitglieder der „Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges“, kurz IPPNW. Ich habe noch einen gefalteten Kranich aus Papier bekommen, dann fahre ich auch schon weiter und bedanke mich bei ihnen für ihren Einsatz.

Heute ist dann auch wieder eine seltsame Schilder-Kombination zu finden, ein benutzungspflichter Radweg, kombiniert mit einem Durchfahrt-Verboten-Schild (offiziell: „Verbot für Fahrzeuge aller Art“). Was jetzt? Ich muss auf dem Radweg fahren, darf es aber nicht?

Ich komme in Kaiserslautern an, finde hier aber nichts zum Übernachten. Es gibt keine Jugendherberge, kein Hostel – somit entschließe ich mich, in die S-Bahn zu steigen und bis Mannheim weiter zu fahren. Dass mir jetzt ein Stück auf der Strecke fehlt, ist mir gerade nicht so wichtig – vielleicht fahre ich hier irgendwann anders nochmal hin und fülle das übersprungene Stück auf. Da mache ich mir aber jetzt keine Gedanken drüber, sondern genieße einfach ein bisschen die Rhein-Auen in der untergehenden Sonne direkt vor der Mannheimer Jugendherberge.

Koblenz – Trier

während ich so über die Felder aus Koblenz raus fahre, sehe ich das große Canyon Gebäude und entschließe mich, dort noch kurz vorbei zu fahren. Es stehen gerade mal eine gute Handvoll Fahrräder vor dem Eingang, der KFZ-Parkplatz ist ziemlich voll und eine benachbarte Wiese wurde auch noch für diese Autos aufgeschottert. Dabei ist diese Strecke nicht besonders anspruchsvoll, es waren gute 5km von meinem Hotel und nur 100 Höhenmeter – das mache ich in Stuttgart auch jeden Tag, wobei ich auf Hin- und Rückfahrt über den Berg muss. Die Canyon-MitarbeiterInnen müssten nur auf dem HInweg den Berg rauf, zurück in die Stadt ginge es dann nur noch abwärts.
Naja, ich denke mir noch, dass ich mir mal deren Räder anschaue, aber das ist scheinbar nur das Werk, der Ausstellungsraum ist in der Stadt – und wenn ich das im Hinterkopf gehabt hätte, hätte ich mich dort mal umgeschaut. Schließlich will ich mir ja in naher Zukunft noch ein Carbon-Rennrad besorgen, und diese Canyon-Dinger sind grundsätzlich gar nicht so schlecht (außer dass es halt Massenware von der Stange ist und mir die Lackierungen nicht besonders gefallen). Deswegen bin ich aber dennoch nicht mehr zurück gefahren.

Mir bleibt dann nichts anderes übrig, als einfach weiter zu fahren. Den Mosel-Radweg habe ich extra nicht genommen. Das wäre vermutlich deutlich länger gewesen, weil der Radweg immer dem Flusslauf folgt – und außerdem habe ich ja noch die katastrophale Radweg-Führung am Rhein im Kopf. Das mache ich nicht mehr mit – da fahre ich lieber auf normalen Straßen und über Berge.
Irgendwo dort habe ich auch mal eine tote Wildsau im Straßengraben liegen sehen. In der nächsten Stadt bin ich dann fast direkt an einer Polizeidienststelle vorbei gekommen und dachte mir: Sag ich denen doch mal darüber Bescheid. Hat sie aber nicht interessiert, sie wären nur zuständig gewesen, wenn der Kadaver auf der Straße gelegen wäre oder den Verkehr sonstwie behindert hätte. Na gut…. Weiterlesen

Köln – Koblenz

wenn man Zeit hat, so wie ich gerade, dann kann man auch mal zur Radkomm fahren. Das ist das „Kölner Forum Radverkehr“, bei dem der „Radentscheid“ für das Bundesland Nordrhein-Westfahlen gestartet wurde: Aufbruch Fahrrad. Sie brauchen dort 66.000 Unterschriften, damit sie gehört werden, das sollte doch schaffbar sein. Falls jemand das hier liest und in NRW wohnt, bitte mitmachen!
Neben „netzwerken“ und einem Workshop mit meinen speziellen Freunden, der Polizei, gab es ganz am Schluss noch eine Kunst-Aktion mit einem 50m langen Radweg, den man überall dort auslegen kann, wo man dringend einen Radweg bräuchte, aber keinen hat; zumindest, wenn man genügen Leute zum tragen hat. Zufällig vorbeikommende RadfahrerInnen waren ziemlich verwirrt, wie sie mit diesem Radweg umgehen sollten, wir konnten jedoch alle überzeugen, ihn zu benutzen.

Am nächsten Tag war dann noch die Sternfahrt in Köln, auf der etwa 7000 Leute mitgefahren sind. Auf meinem Ast, Chorweiler, waren es am Anfang auf nur wieder ca. 50 Leute am Anfang, wie schon in Berlin. Aber es regnete hier nicht und die Polizei war sogar mit Fahrrädern dabei.

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Witten – Köln

in Leer habe ich ja schon so ein ähnliches Schild gesehen, jedoch nur mit einem Pfeil drauf. Hier sind gleich mal zwei Pfeile. Und ich frage mich: Muss ich jetzt hier abbiegen oder erst in zweihundert Metern? Es sieht ja nicht so aus, als ob da vorne etwas käme. Würde ich so ein Phantasie-Schild aufhängen, das nicht in der StVO beschrieben ist, bekäme ich eine Anzeige wegen „gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr“. Dass es von Fachleuten der Stadt aufgehängt wird, zeigt nur wieder die vorherrschende Meinung hier in Deutschland: „Sind ja nur Radfahrer, da braucht man sich doch überhaupt gar keine Mühe geben und man kann sie mit allen möglichen Mitteln drangsalieren.“
Wäre mal interessant, was wohl passiert, wenn ich so eine Anzeige auf „gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr“ stellte. Dort im Ruhrpott ist es mir – wie schon in Leer – ziemlich egal. Mal sehen, ob ich in Stuttgart dann solche Quatsch-Schilder sehe. Wobei die Staatsanwaltschaft dort sowieso jegliche Anzeigen von Radfahrern aufgrund von „mangelndem öffentlichen Interesse“ fallen lässt….

Ich war auf jeden Fall in der Nähe des bisher einzigen Radschnellweges RS1, der sogar eine eigene Website hat. Wenn ich das richtig verstehe, sind aktuell schon sechs Kilometer fertig, allerdings noch nicht ganz (was auch immer das heißt). Ich habe ja keine Eile, also nehme ich den kleinen Umweg in Kauf und probiere ihn mal aus. In Stuttgart läuft aktuell eine Machbarkeitsstudie für einen Radschnellweg, und bevor sie dort eine bestimmt schlechte Lösung implementieren, wollte ich doch mal sehen, wie so etwas wo anders in Deutschland aussieht.
Der Anfang ist schon fast vielversprechend, wenn man mal davon absieht, dass es kein Radweg, sondern ein kombinierter Fuß- und Radweg ist. Im weiteren Verlauf wundere ich mich dann über ein geschottertes Stück und hoffe, dass das einfach noch nicht ganz fertig ist. Was mich aber doch am meisten verwirrt: dort sind alle paar Meter Kopfsteinpflaster-Schwellen eingebaut. Keine Ahnung, wer auf diese hirnrissige Idee gekommen ist – gibt es eine einzige Autobahn in Deutschland, auf der Kopfsteinpflaster-Schwellen sind? Natürlich nicht, weil beim KFZ-Verkehr irgendwie niemand auf so einen Schwachsinn kommen würde, beim Radverkehr scheinen bei manchen StraßenplanerInnen durchaus mal die Sicherungen durch zu brennen.

Vielleicht hätte ich aber auch einfach nicht nach Holland fahren sollen – die Erfahrungen auf deren Radwegen werde ich wohl nie mehr vergessen und immer als Maßstab für jeglichen Rad-Infrastruktur herziehen. Ich habe einfach keine Bilder mehr von diesem Schnellweg gemacht, aber bei jeder Schwelle, die mich wieder durchgeschüttelt hat, laut geflucht. Wie kann man so eine Scheiße produzieren?
Und wer jetzt ankommt, dass in Deutschland ja „kein Platz“ sei, dem kann ich sagen, dass in Deutschland 230 Leute / m² leben, in den Niederlanden fast doppelt so viele, nämlich 413 / m².

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Rheine – Witten

von Rheine aus fahre ich noch einen Umweg über Ibbenbüren und besuche Musik Produktiv. Ich habe ja vor, eine „g’scheite“ Musikanlage für mein Fahrrad zu bauen und wollte dort einfach mal mit den Leute quatschen, die Ahnung davon haben (so meine Idee).
Leider habe ich niemanden dort getroffen, der mein Anliegen so richtig verstanden hat. Aber ein kleines Mischpult, das man mit USB betreiben kann, habe ich mir als ersten Schritt schon mal besorgt. Somit kann ich jetzt wenigstens mal ein Mikrofon an meinen bestehenden „Brüllwürfel“ anschließen.
In irgendeiner Stadt auf dem Weg sah ich dann dieses Bänkchen. Eine schicke Idee, ich glaube, davon könnte ich auch mal ein paar basteln und in Stuttgart aufstellen. Mal sehen, mit welcher schwachsinnigen Begründung sie dann von der Stadt wieder entfernt werden.

Dann wieder Radwege. Ich habe doch glatt mal wieder einen dieser Radwege genommen und komme buchstäblich mitten im Wald raus. Als Einheimischer bestimmt kein Problem, ich bin an dieser unbeschilderten T-Kreuzung jetzt ein bisschen aufgeschmissen. Also hole ich meine digitale Karte raus und schaue, wie ich am schnellsten wieder zurück auf die Straße komme. Den Mist mache ich nicht weiter!

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Arnhem – Rheine

wenn mir die Leute hier was erzählen, verstehe ich kein Wort. Aber wenn ich solche Schilder sehe, dann kann ich doch ein bisschen was von dieser Sprache hier verstehen. Ich bin wohl eher der visuelle Typ.
Und was hier der Grund für ein „Achtung-Schild“ ist, ist in Deutschland gerne mal ein ganz normaler, benutzungspflichtiger Radweg.

Auch hier in den Niederlanden gibt es Kraftfahrtstraßen, wie man ganz links über dem Deich sehen kann. Aber das macht mir überhaupt nichts aus, denn ich habe daneben – und in dem Fall sogar durch den Deich geschützt – meinen eigenen Weg.

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Amsterdam – Arnhem

auch das sind die Niederlande: zehnspurige Autobahnen.
Dazu passt dieser (englische) Artikel ganz gut, der ein „Geheimnis“ der Niederländer aufdeckt: Sie fahren kaum Fahrrad! Im Durchschnitt so etwa 1,2km pro Tag, egal in welcher Stadt. Und das, obwohl sie im Schnitt etwa 30km pro Tag zurücklegen, der Rest ist dann eben zu Fuß, im ÖPNV oder dem Auto. Für Deutschland habe ich so eine Zahl nicht gefunden, nach dieser Studie (pdf bei fahrrad.de) scheinen es aber sogar mehr zu sein – zumindest bei den befragten Teilnehmern; wie die sich zusammensetzen weiß ich jedoch nicht.

Aber die Städte laden eben dazu ein, Fahrrad zu fahren und für solche kurzen Strecken das Auto stehen zu lassen. Ganz nach der Devise: lieber mit dem Rad in der Nachbarschaft einkaufen, als mit dem Auto in das Shopping-Center am Stadtrand fahren.
Nach den Untersuchungen von Knoflacher ist das „zeitliche Mobilitätsbudget“ von Menschen ziemlich konstant, d.h. mit schnelleren Fahrzeugen fahren wir einfach weiter, aber nicht zeitlich weniger.

In Fahrrad-Straßen wird hier gleich mal am Anfang daran erinnert, dass die Autos hier nur zu Gast sind (ich hoffe, mit meinen fehlenden Sprachkenntnissen dies doch richtig „übersetzt“ zu haben). Und das steht da nicht nur, das wird auch so gelebt. Ich bin z.B. in einer längeren und recht schmalen Straße gefahren, in der drei Schulkinder nebeneinander fuhren und miteinander redeten. Wahrlich nicht schnell – und dahinter ein Auto, das nicht überholen konnte. In Deutschland hätte es schon längst gehupt und vermutlich auch gedrängelt, hier war es überhaupt kein Problem.

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Groningen – Amsterdam

dieses Hostel, das eigentlich nur aus ein paar Containern zusammengezimmert wurde, sagt mir doch etwas mehr zu, als diese ganzen Jugendherbergen, die wir in Deutschland habe; das ist wohl auch so ein eher typisch deutsches Ding, diese relativ großen „Beherbergungsstätten“, die eher den Charme eines Krankenhauses haben, aber halt auf Funktionalität getrimmt sind.
Hier wird mir auf jeden Fall noch etwas vom Afsluitdijk erzählt, den andere Radfahrer wohl ganz gerne nehmen. etwa 30km schnurgerade übers Wasser fahren. Hört sich erst mal nicht so spannend an und ist auch ein kleiner Umweg, aber da der Wind relativ günstig steht, fahre ich da halt auch hin.

Der riesige Unterschied zu niederländischen Radwegen zu dem, was in Deutschland „Fahrrad-Infrastruktur“ genannt wird: Man kann da wirklich drauf fahren! Man muss sich nicht ständig auf die Straße konzentrieren, damit man die Schlaglöcher, Querrillen, Baumwurzeln, Dreck, etc. übersieht und dann auf dem Rad komplett durchgeschüttelt wird. Das ist alles schön eben, sogar Einmündungen sind komplett ohne diese Bordsteine gebaut, die in Deutschland alle paar Meter verbaut werden. (Gibt es eine so starke Bordstein-Lobby in Deutschland? Oder haben einfach alle Verkehrsplaner einen Bordstein-Fetisch? Oder ist es einfach nur wieder so ein KFZ-Gesetz, das es den Radfahrern tagtäglich und an jeder einzelnen Kreuzung so schwer macht?)
Man muss auch nicht darauf achten, wo die wirren Stadtplaner jetzt wieder den Radweg hingelegt haben, wo das blaue Schild jetzt schon wieder steht (mal links, mal rechts von der Straße, mal überhaupt gar nicht mehr an der Straße), wo der grüne oder rote (seit wann gibt es überhaupt diese beiden?) Mini-Radwegweiser gerade zeigt, ob mal wieder ein „Radweg-Schäden“-Schild oder ein „Radfahrer absteigen“-Schild irgendwo steht, etc. Es ist eine große Katastrophe in Deutschland!
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Leer – Groningen

wenn man schon mal in der Gegend ist, kann man ja auch mal bei der Meyer-Werft in Papenburg vorbeischauen und mit etwas Glück eines dieser brandneuen Kreuzfahrtschiffe weit weg von den Ozeanen anschauen. Ich hab aber kein Glück, es ist kein Schiff da, zumindest nicht draußen, vermutlich steht da ein noch nicht ganz fertiges in der Halle drin.

Die Radwege werden immer katastrophaler und ich motiviere mich damit, dass ich später in die Niederlande komme, wo ja angeblich das Radfahrer-Paradies sein soll. Hier am Ems-Deich stehen noch solche Skulpturen, die für die Kreuzfahrtschiffe aufgestellt werden, die hier mal vorbeigefahren sind.

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Wilhelmshaven – Leer

nach dem Top-Wetter der letzten Tage sieht es heute wieder nicht so gut aus. Ich kriege von einem Einheimischen gesagt, dass meine angedachte Strecke (bis Leer, immer am Wasser entlang) vielleicht 80km lang ist, also mache ich mal gar keine Hektik.
Als ich dann los fahre, begegnet mir gleich wieder so ein „Radweg aus der Hölle“. Den ignoriere ich natürlich, er sieht ganz danach aus, als ob er da hinten sowieso nur in die Büsche geht.

Wie in Stuttgart auch, gibt es hier beim Riesenprojekt „JadeWeserPort“ auch ein Info-Center. Ich kenne mich mit der ganzen Planung und Umsetzung davon nicht so gut aus, bei S21 gibt es tatsächlich auch Leute, die sich deutlich besser auskennen; jedoch weiß ich genug, um es als Schwachsinns-Projekt bezeichnen zu können. Ob das hier im Norden auch der Fall ist, bzw. war, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall haben sie es geschafft, den Hafen schon seit ein paar Jahren fertig zu haben, das wird mit S21 wohl noch ein paar Dekaden dauern (falls es jemals fertig wird).

Und wie schon beinahe zu erwarten, erwischt mit der Regen, zumindest fast. Vermutlich die einzige Brücke kilometerweit rettet mich davor, nass zu werden.

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Hamburg – Wilhelmshaven

damals, als ich noch in Wilhelmshaven studiert habe, war Hamburg immer weit weg – obwohl ich sogar ein Auto hatte. Bei meiner kurzen Recherche habe ich rausgefunden, dass es selbst mit dem Fahrrad in einem Tag machbar ist, zumindest wenn diese Fähre über die Jade gerade fährt. Das tut sie so ca. dreimal im Monat, just auch heute. Also steht der Plan schon. Ich mache es mir noch etwas einfacher und vermeide den Stadtverkehr indem ich die S-Bahn bis nach Buxtehude nehme.
Danach muss ich mich noch mit den bescheuerten Radwegen rumärgern. Hier im Bild beispielhaft beschrieben: es ist eines dieser grünen „Radrouten“ Schilder zu sehen, kurz darauf ein „Achtung, Radweg-Schäden“ Schild. Das ist die einfache Lösung in Deutschland: ein Schild aufstellen, anstatt den Radweg eben benutzbar zu machen. Es sind ja nur Radfahrer.

Auch als in an diesem Waldweg ankomme, staune ich nicht schlecht und frage mich: habe ich etwa ein Schild übersehen und fahre jetzt falsch?

Nein, direkt im Wald dann die Bestätigung: hier bin ich richtig! Zumindest wenn es nach den Ideen der offenbar leicht geisteskranken Radweg-Planer geht.
Es kann ja sein, dass sich ein Rentner mit vollgefedertem eBike, der trotzdem gerade mal 10km/h fährt, sich auf diesen Wegen wohl fühlt. Ich nicht! Ich fahre mit einem mindestens genauso schweren Rad rum, habe aber keine Federung und fast sechs Bar in den Reifen. Dort zu fahren macht keinen Spaß, mein Rad ist für die Straße gebaut und genau dort will ich auch fahren! Nicht mit 10km/h, sondern mindestens doppelt so schnell.

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nach Hamburg

in dem Ort gibt es ein Restaurant, das hatte gestern jedoch Ruhetag. Einen Supermarkt oder ähnliches gibt es nicht. Also geht es wohl ohne Abendessen ins Bett, kurz nachdem ich noch kurz die Karte und das Wetter angeschaut habe. Bis Hamburg sind es 200km und es soll sogar Rückenwind geben. Der Gedanke bleibt im Kopf, ich stelle den Wecker etwas früher.
Das Aufstehen hat geklappt und ich frühstücke so ca. für drei oder vier (kleinere) Könige, dann geht es schon vor zehn Uhr los. Was mir auffällt sind die vielen Störchen-Nester, die hier in der Landschaft rumstehen.

Es ist alles relativ flach hier, der Wind kommt tatsächlich leicht von hinten und es sind keine Wolken am Himmel; zu heiß kann es für mich ja auch nie sein. Alles Top!
Ich komme an der ehemaligen Grenze vorbei. Ohne dieses Schild wäre es mir aber gar nicht aufgefallen. Einen Todesstreifen gibt es dort natürlich gar nicht mehr.

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