Bern – Richterswil

das war also die erste Etappe. Bisschen heiß und dafür auch bisschen viel. Für heute habe ich mir mal wieder nichts so richtiges vorgenommen. Naja, ich will vielleicht bis Luzern, wenn es gut läuft sogar bis Zürich. Das wären dann vielleicht wieder 150km. Und gegen die Hitze habe ich mir vorgenommen, irgendwo auf der Straße eine Kappe zu finden.
Erstmal muss ich aber das Problem lösen, aus der Stadt raus zu kommen. Ich überlege noch kurz, irgendwie mit dem ÖPNV irgendwann irgendwo hin zu fahren (offenbar kriegt man hier in Bern – wie auch schon in Lörrach als Übernachtungsgast für die beiden Tage ein kostenloses Tagesticket für beide Tage). Da ich aber nicht weiß, wie das hier funktioniert, fahre ich einfach mit dem Rad und hangle mich von Kreuzung zu Kreuzung aus der Stadt raus. Sieht sogar ganz schick aus.

Draußen sehe ich dann eine solche „Werbung“. Jeder/m „KampfradlerIn“ ist das klar, und die werden üblicherweise auch nicht umgefahren. Aber wer halt nicht so oft und selbstbewusst Rad fährt, der/die lässt sich gerne von den Autos an den Rand drängen. Deutsche Städte (wie z.B. hier Fellbach) machen da gerne ganz anders lautende „Werbung“.
Es ist übrigens immer noch heiß, aber mich wundert es, dass die günstige Sonnencreme vom Discounter ziemlich gut funktioniert. Sonnenbrand habe ich kaum, nur ein bisschen auf dem Kopf; auch hier würde die bald zu findende Mütze helfen. Was mich allerdings richtig stört, sind diese Mini-Fliegen. Sie kleben ständig irgendwo, gehen aber meist schnell in der Sonnencreme/Schweiß-Pampe auf meiner Haut kaputt. Bis es soweit ist, krabbelt es immer irgendwo, besonders im Gesicht hasse ich das!

Zufällig komme ich noch beim e-Bike Hersteller Flyer vorbei. Dort gibt es sogar ein paar interessante Angebote von Ladegeräten und Bosch-Akkus. Allerdings brauche ich das nicht wirklich und ich will es erst recht nicht mitschleppen.
Diese riesige Skupltur hat bestimmt auch eine Bedeutung, konnte ich auf den ersten Blick aber nicht entschlüsseln.
Dann ist es soweit – ich finde tatsächlich eine Mütze. Das hat sich hier schwieriger herausgestellt, als gedacht. Ich finde hier kaum irgendwas am Straßenrand. Die Schweizer scheinen da offenbar regelmäßig aufzuräumen (oder einfach kaum was zu verlieren).
Dummerweise ist es eine Hooters-Mütze. Dieser Laden ist auf der internationalen Scheiße-Skala für mich in der direkten Verfolgergruppe hinter so Sachen wie der #FCKAFD, Nestlé, Trump oder Monsanto. Also entscheide mich mich dafür, lieber einen Sonnenbrand zu kriegen (falls es denn soweit kommt), als mit dieser Mütze den Eindruck zu erwecken, ein Vollidiot zu sein.

Was deutlich besser hilft: So ein Pack Sorbet so lange an die heiße Birne halten, bis man wieder halbwegs abgekühlt ist. Und dann das leicht aufgetaute Sorbet natürlich noch essen. Mahlzeit!

Zwischendrin auf der Tour war ein See, über den ich eigentlich mit einer Fähre drüber wollte. Die fährt aber nur einmal am Tag und das war schon längst vorbei. Also 20km um den See herumradeln. Inzwischen habe ich schon Luzern abgesagt und bin Richtung Zürich unterwegs. Als ich dann gegen neun Uhr abends in Zürich ankomme, sind alle Hostels und Jugendherbergen belegt. Die Jugendherberge kümmert sich aber um mich und telefoniert mit der Jugendherberge in Richterswill. Dort gäbe es noch Betten, allerdings ist die 25km weg und die machen um 22:00 zu (es ist gerade 21:50). Auch das Problem kriegt man mit der Kreditkarten-Nummer und einem Zahlencode für die Türe in Richterswill geklärt und ich gebe Gas. Die Reststrecke ist flach, immer am Zürichsee entlang und ich habe ein Ziel, auch sind es inzwischen halbwegs angenehme Temperaturen.

So sah die Strecke dann aus (Link zu Strava), fast 180km in guten neun Stunden.

Aber morgen werde ich mir bestimmt mal was vernünftiges ausdenken, was gegen die Hitze hilft! ;~)


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