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Christoph X-tof Stoffel Hoyer erklärt euch die ganze Welt!

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Kassel – Lauterbach

die Zeit in Kassel neigt sich zu Ende. Ich frühstücke noch gemütlich und dann überlege ich mir noch, wie ich wieder nach Hause komme. Mit dem FlixTrain habe ich mein Rad mitgenommen und bei der ADFC-Tour gestern noch eine veraltete Karte der hessischen und deutschen Radwege mitbekommen.
Also entscheide ich mich nach etwas hin und her für den Fulda-Radweg und denke mir, dass das 78km entfernte (Luftlinie) Lauterbach doch ein mögliches Ziel sein könnte. Falls ich zu früh dort bin, fahre ich entweder noch ein paar Umwege oder einfach noch weiter.

Zuerst aber durch die Fulda-Aue aus der Stadt raus.

Und irgendwo auf dem Weg dann diese Pilze gesehen. Das ist ja das schöne am Radfahren – solche Dinge kriegt man mit. Ob man dafür dann auch immer anhält – erst recht mit dem schweren und trägen Tourenrad – ist noch eine andere Frage.

Und nachdem ich schon für meinen Besuch beim Massentourismus-Weltkulturerbe gerügt wurde, ist hier nun das Gegenteil. Vor mir liegen so geschätzte 400km von solchen Radwegen. Völlig ohne Massentourismus, die meiste Zeit bin ich dort tatsächlich ziemlich alleine.

Ich bin wirklich recht erstaunt über diesen Radweg. Er gehört irgendwie zu allem. Zum deutschen Radwegenetz, zum hessischen Radwegenetz und zu noch ein paar weiteren, regionalen Radwegen. Die Beschilderung ist überraschend gut, ich muss fast überhaupt nicht auf meine digitalen Karten schauen, sondern kann in den meisten Fällen einfach diesen Schildern hinterher fahren. Das macht das Fahren recht einfach (wenn es auch in einem schlimmen Zick-Zack unnötig sehr viele Kilometer braucht).

Einmal komme ich an dieser Firma vorbei. Es ist überhaupt keine Info dabei, was es hier ist, kein Name, kein Logo, nix. Mit eigenem Parkhaus und mehreren Fabrik-Hallen scheint die Firma jedoch nicht ganz klein zu sein. Vielleicht recherchiere ich später nochmal, was das wohl gewesen sein könnte….

Und dann wieder so eine Raketenwissenschaft. Jedes Kindergarten-Kind, das bereits mal mit diesen Puzzle-Spielzeugen spielte, wo man den blauen Zylinder durch das blaue Loch drücken musste und es eben nicht durch das rote Quadrat kriegte, hat gelernt, dass es einfach nicht geht. Da kann man mit noch soviel Rücksicht versuchen, das Runde durch das Eckige zu drücken – es geht nicht. (Sogar Schweine scheinen das zu wissen.)
Radweg-Planer scheinen hier etwas Nachholbedarf zu haben. Wenn der Weg nicht für einen Traktor und ein Fahrrad ausreicht, dann kriegt man die auch mit viel Rücksicht nicht aneinander vorbei, sondern mindestens eine/r muss die Straße verlassen. Das hat mit Rücksicht nichts zu tun, sondern einfach mit schlechter/zu kleiner Auslegung dieser Straße.
Und hätte ich das nicht weit über zehnmal so gesehen, würde ich darüber auch gar kein Fass aufmachen.

Dann endlich mal was anderes: eine Art Seilbahn. Der Käfig war erst auf der anderen Seite und ich musste mit Muskelkraft das Ding mit einem Drehrad zu mir befördern. Das dauert recht lang und ist anstrengend. Das reichte mir dann eigentlich schon aus, aber ich muss jetzt noch einsteigen und mich selbst über das Flüßchen drehen. Puh, das nächste Mal fahre ich da außen rum, das war mir echt bisschen zu anstrengend. Leider konnte man das nicht mit dem Fahrrad und den trainierten Beinen machen, sondern musste da echt mit den Händen kurbeln.

Dann in Bad Hersfeld angekommen und irgendwie willkommen geheißen. So supertoll wie es da aussieht, ist es auch. Im Hintergrund sind schon die Treppen zu sehen, über die man sein Rad hochbugsieren muss. Das reicht mir ja schon.

Und fast direkt hinter dieser Treppe dann dieser exzellente Radweg. Viel zu schmal und auch kaum zugeparkt. Ich entscheide mich natürlich sofort, ihn zu verlassen und vernünftig auf der Straße zu fahren! Die Strecke an der Fulda war doch viel besser.

Auch dieser Radweg hier wurde von mir ignoriert. Wenn die einzige Intention hinter so einem Radweg ist, dass „die Scheißradfahrer bloß nicht auf der Straße fahren“ sollen, dann mache ich da echt nur sehr ungerne mit. Eine bestens ausgebaute Straße ziehe ich jederzeit einem viel zu schmalen, schlecht gepflasterten sog. „Radweg“ vor!

Was auch auf vielen Radwegen gemacht wird: unser Sonnensystem simulieren. Das habe ich in Neuseeland schon mitbekommen, letztens irgendwo in Baden-Württemberg und heute bin ich auch an zwei solcher Installationen vorbei gefahren.


Dann komme ich nach guten 150km in Lauterbach an. Ich habe keinen Umweg gemacht und will auch nicht mehr weiter fahren. Die Wegführung entlang der Fulda hat sich ganz schön lang gezogen. Es war die meiste Zeit recht schick, verkehrsarm und sehr einfach zu fahren. Aber man braucht halt recht viel Zeit, um diese ganze „unnötige“ Strecke zurück zu legen.


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