sollte ich wirklich zu den Scorpions gehen? Diese Frage stellte ich mir, als ich sah, dass sie nach Stuttgart kommen. Mit deren musikalischem Werk habe ich nicht viel zu tun, außer dem „Wind of Change“ und noch zwei/drei ihrer Hits kenne ich bewusst nicht viel mehr von ihnen. Und auch das hatte mich noch nicht vom Hocker gehauen. Dazu kommt, dass sie ja auch nicht jünger werden. Was soll’s – ich geh da hin, wird zum Fotografieren bestimmt interessanter werden, als die meisten kleineren Club-Shows.
Tatsächlich – neben mir sind noch 25-30 weitere Fotografen vor Ort, im Fotograben steht man sich oft ziemlich im Weg. Aber es sind ein paar gute Bilder rausgekommen.
Zwischendrin denke ich mir zwar manchmal, dass sie doch nicht so rumrennen sollen, ständig springt jemand auf den Steg, der ins Publikum gebaut wurde – nur um kurz darauf wieder zurück zu rennen. Ich nenne diese Genre in Zukunft einfach nur noch „Run Metal“. ;~)
Nach dem gestrigen Wahl-Debakel stößt mir die Deutschland-Fahne ganz schön negativ auf, die während des zweiten Liedes auf die komplette Bühnenrückseite gebeamt wird, ohne irgendeinen Kommentar. Mit der Wahl hat das sicherlich nichts zu tun, das ist einfach ihrer Welt-Tournee geschuldet – vermutlich fehlt einfach der Mut, sich gegen diese Hetze auszusprechen und dadurch evtl. ein paar Fans zu verlieren. Schade.
Natürlich leben diese Jungs ihr Scorpions-Sein aus. So konnte ich z.B. einen Skorpion auf den In-Ears vom Schenker sehen:
ebenso ein Scorpions-S mit Skorpion auf seiner Gürtelschnalle:
Mit seinen Gitarren hat er’s wohl auch irgendwie. Zum Wind of Change hat er auf einer akustischen Flying-V gespielt, was vermutlich ein Einzelstück ist, weil niemand sonst auf der Welt so eine Sonderanfertigung braucht, in eine andere hat er einen Mercedes-Stern einbauen lassen. Ist doch einer, oder? (Wozu?)
Der Sänger, bzw. Vorpfeiffer, Klaus Meine weiß manchmal nicht so recht, was er auf der Bühne tun soll und spielt dann halt bisschen Schellenkranz oder schmeißt Drumsticks ins Publikum. Das geht nicht immer gut aus, und wenn er mal jemanden getroffen hat, dann kuckt er so:
Auch toll, wenn man von den „uninteressanten“ Band-Mitgliedern mal ein Lächeln zugeworfen bekommt, wenn man als einziger Fotograf gerade sie im Visier hat, während alle anderen Fotografen mal wieder mit den beiden „Idolen“ beschäftigt sind.
Es gäbe bestimmt noch viel mehr zu schreiben (z.B. dass der Schlagzeuger sich extra zum Solo ein T-Shirt angezogen hat, damit er es während des Solos wieder ausziehen konnte, usw.) aber am Besten macht sich jede/r selbst ein Bild davon, falls 70€ Eintrittspreis für eine der nächsten Abschiedstouren nicht zu viel sind.
Als Fotograf fand ich es mal eine tolle Aktion, dass ich neben den üblichen ersten drei Songs auch noch die letzten beiden Lieder der Zugabe fotografieren durfte, inkl. Konfettiregen (wenn auch nur von hinten).
Als Fazit kann ich sagen, dass es eine interessante Veranstaltung war; wenn auch nicht wegen der Musik, sondern dem ganzen sonstigen „Drumherum“. Ab und zu so ein „großes Konzert“ anzuschauen ist schon mal nötig, da weiß man wieder, was man an den kleineren Club-Shows hat!
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