der Abflug ist nächsten Montag, als habe ich noch etwas Zeit. Ich fahre heute einfach nur mal im Kreis durch Brisbane und überlege mir, ob ich auf meiner Reise schon andere Tage hatte, an denen ich nicht von A nach B fuhr. Ich komme aber nicht dazu, das zu Ende zu denken, denn ich bin von der Rad-Infrastruktur zu begeistert. Anstatt die Radfahrer mit dem mehrspurigen Autoverkehr zu mischen, haben sie einfach eine eigene Straße bekommen. Fotografiert habe ich es von einer anderen Fahrrad-Brücke über diesen Fluss aus. Wie ich auf twitter schon etwas sarkastisch geschrieben habe: schade, dass Stuttgart keinen Fluss hat.
Davor musste ich allerdings erst noch in die Stadt radeln. Das Industrie-Gebiet war auch gar nicht besonders interessant.
Die Kunstgalerie hat mich heute auch nicht so interessiert, keine Ahnung, warum. Ich habe nur fix dies Bild dieses Kunstwerks von schwimmenden Kugeln im bewegten Wasser aufgenommen und bin dann schon wieder weiter.
Dieses Lastenrad fand ich hingegen interessant, neben dran standen noch zwei Leute von der Firma und ich hatte mit ihnen ein Schwätzchen gehalten. Aus Stuttgart kenne ich diese Firma nur als konsequente Geh- und Radweg-Parker, die ihren Job natürlich mit einem Transporter verrichten müssen und auf keinen Fall den KFZ-Verkehr behindern wollen. Komisch – in anderen Ländern sagt man ihnen halt deutlich, dass man das nicht duldet und dann kommen sie von ganz alleine auf alternative Gedanken. Es geht alles, nur in Deutschland traut sich offenbar niemand an die „heilige Kuh“, das Auto dran. Und irgendwann steht die komplette Wirtschaft dann vor dem Scherbenhaufen, ähnlich wie es Nokia, Polaroid oder Olympia Schreibmaschinen auch schon ergangen ist: mit offenen Augen ins Verderben rennen.
Zum Thema „Verderben“: ich bin auch an diesem „German Club“ vorbeigekommen. Vielleicht nicht so gut zu erkennen, aber unter dem Kreuz aus vier „F“ steht „Gut Heil“. Das kenne ich jetzt so nicht, nur etwas anders und so ist es große Scheiße. Über dem Eingang stand es auch nochmal in großen Lettern – das wäre Grund genug für mich, da nicht Mitglied zu werden.
Hier noch ein Bild von einer großen Brücke – das Leben am Wasser hat schon was.
Auf dieser Brücke waren die Radfahrer und Fußgänger auch deutlich abgetrennt. Bergauf nicht so wichtig, aber auf der anderen Seite der Brücke wird man doch recht schnell (auch wenn man laut Schildern nur 10km/h fahren dürfte).
70km später war ich kurz vor der Dunkelheit wieder im Hostel. Auf dem Weg dorthin habe ich noch kurz an einem Radladen gehalten, weil mein Hinterrad sich leicht bewegt, obwohl beim Bremsen die Bremsscheibe absolut fest ist. Er meinte, dass das normal wäre und am „Wind-up“ Effekt liegt. Hm, beim kaputten Rad war das auch schon so, und als ich es in Christchurch in einem Radladen hatte, konnten sie es irgendwie so anziehen, dass es danach nicht mehr wackelte. Naja, solange ich damit noch irgendwie heim komme, ist alles gut. Dann werde ich mal einen vernünftigen Service machen und die ganzen schrottigen Teile von Specialized durch vernünftiges Material ersetzen.
Relive ‚bisschen durch die Großstadt cruisen‘
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