Archiv der Kategorie: Australien

Brisbane – Gold Coast

am 30. April geht der Flieger, ich muss nur noch zum kleinen Flughafen Gold Coast (OOL), etwa 100km südlich von Brisbane. Auf dem Weg dorthin komme ich an diesem Schild vorbei – offenbar ist (oder war mal) hier eine Trainingsroute der australischen Olympia-Rennrad-Mannschaft. Mit einem gescheiten Rennrad würde ich hier wohl auch mal eine Runde drehen. So schieße ich nur ein Foto und belasse es dabei.

Von diesem Kinder-Spielplatz schieße ich auch ein Foto, belasse es aber nicht dabei. Ich setzt mich noch auf diese Gefährte und fahre mal eine Runde im Kreis. Danach bin ich doch ganz froh, um mein Fahrrad.

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durch Brisbane

der Abflug ist nächsten Montag, als habe ich noch etwas Zeit. Ich fahre heute einfach nur mal im Kreis durch Brisbane und überlege mir, ob ich auf meiner Reise schon andere Tage hatte, an denen ich nicht von A nach B fuhr. Ich komme aber nicht dazu, das zu Ende zu denken, denn ich bin von der Rad-Infrastruktur zu begeistert. Anstatt die Radfahrer mit dem mehrspurigen Autoverkehr zu mischen, haben sie einfach eine eigene Straße bekommen. Fotografiert habe ich es von einer anderen Fahrrad-Brücke über diesen Fluss aus. Wie ich auf twitter schon etwas sarkastisch geschrieben habe: schade, dass Stuttgart keinen Fluss hat.

Davor musste ich allerdings erst noch in die Stadt radeln. Das Industrie-Gebiet war auch gar nicht besonders interessant.

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Surfers Paradise – Brisbane

so richtig motiviert bin ich gerade nicht mehr. Australien neigt sich dem Ende entgegen. Die kurzen Tage hier sind echt nicht mein Ding, es beginnt schon um 17:20 dunkel zu werden und vor sechs ist es dann stockfinster. Also habe ich mich dazu entschlossen, zurück nach Europa zu fliegen; meine erste Idee war Athen – und es gibt tatsächlich einen Billigflieger (Scoot, noch nie davon gehört), der vom kleinen Flughafen Gold Coast über Singapur nach Athen fliegt.
Dabei hab ich festgestellt, dass ich sogar noch Geld habe, das mir noch egaler, als meine Kreditkarte ist: PayPal. Eigentlich nur immer als ungewollte (Zwangs-) Option bei eBay angeboten, aber dort hat sich halt auch schon ein bisschen was angesammelt (dafür habe ich keine Kameras mehr).

Aber soweit ist es noch nicht, erst mal fahre ich noch ein bisschen Rad. Dieses Schild der V1 mit einem Fahrrad sagt mir zwar nichts, ist aber vielleicht die „Velo-Route 1“ – also fahre ich der hinterher.

Ja, der Himmel sieht nicht toll aus, ich musste auch mehrmals eine kurze Pause vor den Schauern einlegen. Gestern sah es auch schon nicht besonders gut aus.

Diese Fahrbahn-Bemalung ist interessant. Der schmale Radstreifen hilft natürlich nicht viel weiter – aber diese zusätzliche blaue Markierung haben fast alle überholenden Autofahrer eingehalten! Ich war sehr überrascht, vor allem, da „der Australier“ es mit dem Überhol-Abstand sonst nicht so drauf hat.

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Murwillumbah – Surfers Paradise

ich komme recht früh an und der Hostel-Eigentümer erzählt mir noch ein bisschen von der Gegend. Unter anderem schwärmt er von der lokalen Kunstgalerie. Also verschiebe ich das Duschen und fahre da noch mal schnell hin.
Die Aussicht ist schick, man kann über diesen ganzen Krater schauen, der vor ein paar Millionen Jahren entstanden ist und der drittgrößte der Welt sein sollte.

Drinnen wurde dann noch das Haus von Margaret Olley nachgebaut, das ist wohl eine lokale und kommerziell erfolgreiche Künstlerin gewesen. So genau habe ich das aber alles gar nicht rausgefunden, weil ich etwas wenig Zeit hatte.
Dies Kunstwerk zeigt irgendwie alle Primzahlen in Pi, und das ist nur ein kleiner Ausschnitt davon.

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Byron Bay – Murwillumbah

ich genieße hier in Byron Bay also noch ein bisschen das Wetter und den Strand.

Den „berühmten Leuchtturm“, der östlichste auf dem Australischen Festland, schaue ich mir auch noch kurz an. Hier kommt wieder ein Fahrrad-Bonus ins Spiel. Autofahrer müssen 8$ pro Stunde Parkgebühren zahlen, Motorradfahrer 4$; von Radfahrern steht hier nix und keiner der Parkwächter macht irgendwelche Anstalten, mich abzukassieren.

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Casino – Byron Bay

heute gibt es mal gar nicht allzu viel zu berichten (ehrlich gesagt, die ganze Zeit ja schon nicht, aber da drücken wir mal ein Auge zu).
Es war eine recht hügelige Strecke und immer, wenn ich einen dieser Mobilfunkmasten gesehen habe, konnte ich mich kurz freuen, denn das bedeutet ja auch, dass ich „oben“ war, zumindest auf diesem Hügel.

Die Strecke war nicht besonders lang, gerade mal 85km, aber das Wetter war nicht so super. Es hat zwischendurch sogar mal kurz genieselt; ich bin aber dennoch ohne Regenklamotten angekommen.
Ich wollte dann mal wieder Wäsche waschen, aber im Hostel gibt es nur Trockner, sie haben nicht mal irgendwo Wäscheleinen. Also lasse ich das sein, bei knapp 30°C und durchgängigem Sonnenschein sehe ich es nicht ein, einen Trockner zu benutzen.

Und so ein „Verschwörungs-Fanatiker“ hat mich auch wieder erwischt. Er hatte mit jemand anderem über Weltpolitik und Trump gesprochen, so dass ich mich aktiv nicht an diesem Gespräch beteiligt habe. Als er damit fertig war, kam er zu mir und wollte weiter machen. „Trump, so schlau er auch sei, und Merkel wären ja nur Marionetten“ – spätestens jetzt habe ich ihm überdeutlich gesagt, dass ich an so einem Bullshit absolut kein Interesse habe (ich weiß ja schließlich schon, wie der Mist weitergeht), trotzdem hat er weitergemacht und u.a. Merkel als „Linke“ bezeichnet. Da er seine gequirlte Scheiße wohl unbedingt an jemanden anbringen wollte, ich es aber definitiv nicht sein wollte, bin ich einfach gegangen – anders ging es ja nicht, mit Worten konnte ich ihn scheinbar nicht bremsen….
Wieso immer ich?

Coffs Harbour – Casino

ich bin schon um halb neun fertig, aber im Hostel kann man erst um neun Uhr auschecken. Also browse ich noch die halbe Stunde weg und dann geht es auf die Straße. Die ersten 80km auf der Autobahn, schön mit Rückenwind und nicht allzu hügelig.
Auf warmshowers (dem Couchsurfing für Radfahrer) habe ich bei einem Host gelesen, dass die nächsten 100km von Grafton nach Casino überwiegend flach sein sollen.
Als ich dann da bin ist die Überraschung groß. Flach ist da gar nix und soweit weg von der Küste ist der Rückenwind auch nicht mehr so toll.
Ich habe noch viereinhalb Stunden bis es dunkel wird und auf dem Weg ist nix mehr. Zwei Bananen, zwei komische Brötchen mit Datteln, zwei Liter O-Saft-Schorle und 0.7l Wasser müssen mich da jetzt durch bringen.
Es bleibt mir nicht viel anderes übrig, als „Kilometer zu zählen“. Alle 5km ist ein Schild am Straßenrand mit dem Anfangsbuchstaben der nächsten Stadt. C95, C90, C85….
Mit einer Geschwindigkeit von 20km/h sind die Schilder 15min entfernt. Ich schaue bei jedem Schild auf die Uhr, mal sind es 12min, mal 14, mal 11.
Auch hier wieder fällt mir viel zu spät ein, dass ich das ja mal fotografieren könnte. Und dann habe ich keine mehr in meine Richtung gesehen, also kurz vor Schluss eben noch eines in die andere Richtung fotografiert.

Am Zeltplatz gibt es nach 192km keine Küche, also gibt es nur Zeug, was man nicht kochen muss. Und mein erstes Radler hier in Australien, das ich – mangels Alternativen – eben in der nun leeren 2l Saftflasche zusammen mixen muss.

Relive ‚Coffs Harbour – Casino‘

Port Macquarie – Nambucca Heads

irgendwie scheine ich einen leicht geschwollenen Hals zu haben. Ich denke, dass das von einer Klimaanlage kommt. Auf jeden Fall will ich so nicht unbedingt mehrere Stunden auf dem schweren Tourenrad sitzen, erst recht nicht bei den Hügeln, die hier ständig im Weg sind, der Hitze und dem ständigen Gegenwind. Also mache ich ein bisschen Pause hier in Port Macquarie, mache mir ein paar Gedanken über digitalen Datenschutz und schaue einem Auto beim Ausbrennen zu.


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Forster – Port Macquarie

am Morgen gehe ich ins Büro des Campingplatzes, wie gestern am Telefon ausgemacht. Sie entschuldigen sich nochmal für den Stromausfall und überlegen, mir die Nacht zu schenken oder ob sie irgendwie eine Möglichkeit finden, dass ich doch mit Kreditkarte zahlen kann. Dabei habe ich davon noch gar nichts gesagt und ich erwähne auch nicht, dass ich noch 20$ Bargeld habe. Sie kommen zu dem Schluss, dass sie keine Möglichkeit finden und ich eben ohne zu bezahlen weiter reisen kann.

Nach meiner Karte ist es bis zum nächsten Hostel 90km Luftlinie (oder, wie der Engländer sagt: „wie die Krähe fliegt“). Am Ende werden es dann aber doch fast 130km sein und ich musste feststellen, dass eine 0,7l Wasserflasche selbst bei dem herbstlichen Wetter hier nicht genug ist, auch wenn man sie bei den meisten möglichen Gelegenheiten auffüllt.
Ich treffe nochmal kurz Reilly, allerdings verliere ich ihn im hügeligen Gelände wieder. Und da ich eine etwas längere Strecke vor mir habe (und es um halbsechs schon dunkel wird!), entscheide ich mich einfach dazu, weiterzufahren und nicht auf ihn zu warten.

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Anna Bay – Forster

ich könnte zur Autobahn fahren, oder zur Fähre und von dort dann einen vermutlich schickereren Weg nehmen. Die Fähre fährt um 11 Uhr, jetzt ist bereits 10:30, aber ich bin zum Glück schon bereit für die 8km bis Nelson Bay. Auf dem Weg hängen solche Schildchen rum.

Trotz eines kleinen Berges schaffe ich es rechtzeitig bis zur Fähre, auch wenn ich jetzt völlig ohne Bananen oder sonstige Verpflegung da stehe. Zum Glück gibt es auf der anderen Seite noch eine Supermarkt, das sind nur etwa 5km Umweg, die ich aber dringend machen muss. Auf der Fähre waren noch zwei andere Radfahrer, einer aus Hongkong, der ein recht seltsames Setup hatte und von Sydney bis Brisbane will (aber das auch schon alles war, was er an englisch sprechen konnte), und dann noch ein junger Australier, der von Sydney nach Hause, nach Byron Bay fahren will. Da ich erstmal in die andere Richtung fahre, sind die beiden natürlich weg.
Ich halte noch an der Touristen-Information an, da mir der Weg in meinen Karten etwas sonderbar vorkommt. Dort wird mir gesagt, dass meine ausgesuchte Straße tatsächlich gesperrt sei und man da nicht fahren könne. Allerdings hat die Dame nach meinem Bauchgefühl keine Ahnung gehabt. Alle Punkte, die sie mir auf der Karte zeigen wollte, hat sie nicht gefunden und musste sie von mir zeigen lassen, obwohl ich die Karte nur kopfüber gesehen habe und es wahrlich nicht meine Heimatregion ist. Hm, was jetzt? Zwei digitale Karten, die den Weg zeigten, eine lokale Meinung, die sagte, dass es nicht geht? Ich fahre los – bis zu dieser Entscheidung sind es noch einige Kilometer.

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Morriset – Newcastle

laut meinen Strava-Aufzeichnungen war das gestern doch tatsächlich die 1000. Radfahrt, die ich seit 2011 aufgezeichnet habe. Die erste war die Schwarzwald-Überquerung mit dem bei eBay erstanden Rennrad irgendwo auf dem Weg nach Freiburg. Alles davor hatte ich aufgrund fehlender Technik nicht aufgezeichnet.
1000 Fahrten, dabei zeichne ich alles auf, was vermutlich länger als 10km wird und jede Pendelstrecke, auch wenn das auf dem kürzesten Weg nur ca. 6.5km sind; abends wird daraus aber öfters eine längere Runde. In Summe knapp 45.000km, fast 2200h (das ist etwa ein Jahr Arbeitszeit bei 40h/Woche), fast 450.000 Höhenmeter (das ist ca 50x von NN bis zum Gipfel des Mount Everest).

Aber gut, das sind alles nur Zahlen und jede/r der/die Radfahren ernsthaft betreibt, macht sowas vermutlich innerhalb einer oder vielleicht zwei Saisons. Ich mache mich aber auf, um diese Zahlen weiter zu vergrößern. Bevor ich losfahre, stelle ich mein Rad noch kurz hier ab und beim Zurückkommen frage ich mich, ob die Delle im Stahlträger wirklich von meinem Rad ist. Es fühlt sich zwar immer sehr schwer an, vor allem, wenn es bergauf geht, aber so schwer sollte es dann doch nicht sein.

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