bei Moderat

auch wieder so ein Hype, mit dem ich eigentlich nichts anfangen kann. Aber wenn ein gig-blog-Kollege schreibt, dann packe ich halt auch meine Kamera aus und fotografiere dazu. Es spielt die Band Moderat aus Berlin. Schon seit Wochen ausverkauft und ich hätte eher damit gerechnet, hierfür eine Absage zu bekommen, als für das Juliette Lewis Konzert zwei Tage vorher. Tja, ein ganz großer (Ver-) Rechenkünstler scheine ich zu sein….
Am Einlass wieder die übliche Frage, wie lange ich denn fotografieren dürfe und als Antwort „zwei Songs“ bekommen. Ist mir eigentlich sogar ganz recht, da ich von Samstag noch einen 10km Rennen und von Sonntag Vormittag eine 120km Radtour mit dem alten Albuch Kotter Rad und einem Schnitt von 30km/h in den Beinen habe. Die „Vorband“ ist ein DJ der auf der fast dunklen Bühne völlig ohne Publikums-Interaktion ein bisschen an seinem Laptop rumspielt. Find ich langweilig und beschissen zu fotografieren. Ich gehe nach ein paar Minuten wieder aus dem Fotograben raus und schaue den anderen beiden Fotografen noch ein bisschen zu. Dann Umbau und ein kleiner Smalltalk mit den Leuten, die dort richtig arbeiten. Einer von der Security meint – und ich glaube, ein bisschen Stolz in seiner Stimme zu hören (worauf auch immer) – dass beim dritten Lied starke Laser eingesetzt werden, die im Fotograben aufhören. Daher dürfen wir nur zwei Lieder fotografieren. Nur zum Selbstschutz also – aha.
Einer der anderen Fotografen erzählt mir, dass es ihm ja ziemlich egal ist, dass es so dunkel ist – er hat ja schon vernünftige Bilder von Moderat und braucht deswegen eigentlich auch gar keine mehr. Bei solchen Ansagen in lauten Umgebungen fehlt mir dann meist die Motivation, um nachzufragen, was genau er damit meint. Mir ist es ja auch völlig egal. Wenn eine Band kein Licht auf der Bühne will, muss es ihnen klar sein, dass es auch keine gescheiten Bilder gibt. Basta – da bin dann nicht ich als Fotograf „Schuld“ dran.
Moderat im Stuttgarter LKA
Als es losgeht ist es nicht deutlich heller geworden, irgendwann setzen dann aber noch Strobos und sogar ganz normale Scheinwerfer ein. Ich habe allerdings schon (bzw. immer noch) keine große Lust mehr und probiere halt irgendwelche Langzeit-Belichtungen; also solche Bilder, von denen ich (da mir einfach die Erfahrung und Übung fehlt) weit über 90% wegschmeißen muss.
Da mich in meiner aktuellen Verfassung (eigentlich will ich ja lieber sitzen oder sogar liegen, und essen müsste ich auch mal dringend etwas) weder die Musik noch die Licht- und Lasershow packt, gehe ich dann auch mal wieder früher heim. Dort erwarten mich dann Bilder, die ich bearbeiten sollte, von drei Konzerten mit schlechten bis gar keinen Lichtverhältnissen. Wird Zeit, dass mal wieder ein „helles“ und gutes Konzert dran ist; muss auch gar keine Hype-Band sein – ein Geheimtipp reicht mir schon aus.


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