auf der Radtour bin ich an Montréal komplett vorbei gefahren. Jetzt komme ich für ein paar Tage hierher. Allerdings bin ich immer noch nicht ganz fit und das Wetter ist auch nicht gerade einladend. Im Hostel sind zur Abwechslung mal viele Franzosen, neben den ganzen Deutschen, die einfach überall sind; dazu noch ein recht alter Mann, der jedem Gast ungefragt irgendwelche sinnlosen Geschichten und Ansichten der Welt erzählt. Niemand scheint es zu interessieren, aber er redet und redet und redet einfach weiter.
Ich gehe trotzdem hier und da mal raus und wandere etwas planlos durch die Stadt. Dabei erkenne ich alle möglichen Orte wieder, die ich bei meinem ersten Besuch damals auch schon gesehen/besucht habe und auch diesmal schreckt mich das ganze französisch hier ab.
Nachdem ich in Quebéc City inzwischen auch neue Schuhe gekauft habe und hier – wie erwartet – ziemlich viele Obdachlose sehe, entscheide ich mich dazu, meine alten Laufschuhe hier an einem öffentlichen Platz frei zur Verfügung zu stellen (bzw. zu entsorgen). Ich kann mir vorstellen, dass der ein oder andere Obdachlose (die zum Teil noch schlechtere Schuhe und manchmal sogar nicht mal zusammenpassende tragen) diese immer noch weiter verwenden könnte.
Von den vier paar Schuhen, die ich zwischenzeitlich hatte (Radschuhe, FlipFlops, diese alten Laufschuhe und die neuen Allround-Schuhe), bin ich jetzt wieder bei reisetauglicheren zwei paar Schuhen.
Ansonsten finde ich auf meinem Telefon nur noch ein weiteres Bild, das ich von diesem nachrüstbaren Vorderrad-Fahrradantrieb gemacht habe – ich bin jedoch skeptisch, ob das die beste Umsetzung ist….
Ich finde auch keine Reisenden, die irgendwie mit dem Auto unterwegs sind, denen ich mich anschließen könnte. Lediglich ein ziemlich junges, französisches Mädel hier im Hostel hat sich wohl ein Auto gekauft, was sie nächste Woche bekommt und dann durchs Land bis nach Vancouver fahren will – und dann weiter die Küste runter. Sie ist noch nie bei Schnee gefahren und hat auch keine Winterreifen. Da musste ich doch in „mansplaining“-Art eingreifen und ihr mal kurz erzählen, dass bereits jetzt in den westlichen Provizen Schnee fällt und dass es in den Rockys ein paar Pass-Straßen gibt, die man jetzt nur mit Winterreifen oder gar Schneeketten fahren darf (vermutlich aus gutem Grund). Jemand anderes ist dann auch noch eingesprungen und erzählte ihr, dass man nach Panama nicht weiter nach Süden fahren kann; dort gibt es keine Straßen durch den Dschungel nach Südamerika.
Und ich dachte immer, dass ich der einzige bin, der ohne irgendwelche Vorbereitungen auf die Reise geht….
Ein Busticket kaufe ich jetzt lieber mal online – dafür brauche ich jetzt auch gar keine TAN/Sicherheitsfrage von meiner Kreditkarte. Warumauchimmer?
Da ich es nicht ausdrucken kann/will, muss ich es Abholen, mindestens eine Stunde vor der Abfahrt. Ich entschließe mich lieber dazu, es am Abend vorher zu machen. Dabei komme ich auch an der Stelle vorbei, wo ich die Schuhe ließ – die sind inzwischen weg.
Als Mitglied von „Hosteling International“ über das Deutsche Jugendherbergswerk kriege ich bei den Greyhound-Bussen sogar 25% – die nicht mal überprüft werden. Für etwa $24 (für eine gut zweistündige Fahrt) fahre ich jetzt also mal in die Hauptstadt Ottawa und schaue, was dort so passiert.
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