jetzadle, los geht’s! Im Hostel laufe ich im Flur noch an diesem künstlerischen Moin vorbei.
Letzte Nacht habe ich mir auf einem Platz in der Fußgängerzone noch ein bisschen diese BMX Jungs angeschaut. Die Tricks können sie nicht mehr, das ging 2014 zum letzten Mal (wenn ich das richtig verstanden habe). Aber es ist auf jeden Fall noch imponierender gewesen, als wenn ich auf so einem Rad gesessen wäre. Mir fehlt so ein Ding ja noch in meiner Fahrrad-Sammlung….
Mit dem Thema Navigation habe ich mich nicht beschäftigt. Wie denn auch, ich wusste ja nicht mal wohin ich überhaupt will. Ich war aber überrascht über das ausgeschilderte Fahrradnetz in der Schweiz. Dort gibt es dann auch solche Fahrradstraßen, die wirklich nur für Radfahrer sind. Sowas gibt es in Deutschland natürlich nicht, fast jede Fahrradstraße hat das Schild „KFZ frei“ dran.
Die Beschilderung ist auch gut. Nicht so, wie diese grün/weißen Witzschilder, die hier bei uns aufgehängt werden, wenn eine Kommune noch Geld für den Radverkehr übrig hat und keine Idee hat, was sie damit tun soll.
Ich wollte nach Delémont, habe aber – eigentlich nur aufgrund der Hitze – tatsächlich den kürzeren Weg gewählt. Der Unterschied ist ja aber auch ziemilch groß.
Die Aussicht ist nicht allzu überraschend für die Schweiz.
In Delémont frage ich mal bei der Touristen-Information nach, ob es denn einen geschickten Weg nach Biel oder Bern gibt. Er kuckt mich komisch an und fragt mal google. Bern wäre ja noch 90km entfernt, ob ich das ernst meine? Na klar, aber das war doch nicht die Frage. Er gibt mir zwei potentielle Routen nach Biel, die eine hatte ich auf den digitalen Karten auch so grob angedacht, die andere soll aber besser, schöner und ruhiger sein. Er druckt mir das gleich mal aus. Nene, lass sein, das bringt nix, sage ich. Aber dann ist es schon zu spät. Ich habe jetzt ein halbbedrucktes DINA4 Blatt (farbig auch noch) mit einer 50km langen Route bis Biel, die etwa so lang ist, wie mein kleiner Finger. Das bringt natürlich nichts.
Und er hatte recht. Die Strecke ist schön und ruhig. Wenn auch etwas bergig, ich komme auf über 1.000m. Aber selbst dort oben ist es nicht merklich kühler. Was durch den Schatten der Bäume kühlt, macht die Anstrengung, um hier hoch zu radeln, wieder wett.
Und mit einem Tunnel mitten drin. Irgendwo hätte da auch ein kleiner See sein sollen, in den ich tatsächlich reinspringen wollte. Den habe ich aber nicht gefunden.
Weil es in Biel immer noch früh genug war, bin ich einfach die letzten 40km bis Bern noch weiter gefahren.
Am Ende waren es gute 150km bei der Hitze, die ich in fast 10h (inkl. 2h Pausen) hinter mich gebracht habe. Morgen will ich dann vielleicht nach Zürich, wobei ich mir schon mal Hostels davor ausgesucht habe, weil ich morgen ja nicht schon wieder so einen Ritt in der Hitze machen möchte….
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