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rote Ampel!

auf twitter habe ich am Freitag gesehen, dass die Polizei an einer roten Ampel kontrolliert hat.


Es ging dabei um diese Stelle, ähnlich wie dieser Radfahrer, der sich gerade auf macht, hier geradeaus die vorfahrtsberechtigte Torstraße zu queren:Einfahrt in die Fahrradstraße Eberhardstraße
Man sieht, dass es eine sehr unübersichtliche Situation ist. Wer sich hier nicht auskennt, ist schon ein bisschen verloren. Christine Lehmann hat in ihrem Blog „Radfahren in Stuttgart“ auch schon mehrmals über diese absolut chaotische Kreuzung geschrieben. Und hier noch zwei weitere (April 2015 und Juli 2019), die gut zeigen, wie die Stadtverwaltung hier offensichtlich viel rumprobiert, aber keine zufriedenstellende Lösung schafft.

Der Vorwurf gegen die Radfahrer:innen, die einfach nur der einzigen Stuttgarter Hauptradroute folgen wollten, also rechts neben dieser Baustellenabsperrung über die blaue Fahrbahnmarkierung geradeaus in die angebliche Fahrradstraße fuhren, hieß: Rotlichtverstoß. Dazu standen an dieser Ampel offenbar zwei Zivilpolizist:innen mit Kamera und einer Funkverbindung zu weiteren Kolleg:innen, die dann in der Eberhardstraße die Radfahrer:innen stoppten und Strafzettel ausstellten. Von den Strafen ist mir bisher noch nichts bekannt, ich vermute jedoch, dass es an die 100€ Strafe und einen Punkt in Flensburg geben soll. Auf diesem Bild ist diese rote Ampel ziemlich genau in der Bildmitte zu sehen, die hier laut Aussage der Polizei angeblich gelten soll. Weiterlesen

Wurzel des Übels

ich befürchte ja, dass viele der aktuellen Probleme in Deutschland, Europa und der ganzen Welt am falsch, bzw. ungerecht verteilten, Vermögen liegen. Dazu muss man sich einfach mal die Zahlen veranschaulichen: laut einer Studie von Oxfam hatten 2015 etwa 62 Menschen die Hälfte des weltweiten Vermögens. Klar ist das nur eine grobe Hochrechnung, aber ehrlich gesagt, ist es ziemlich irrelevant, ob es 50, 62 oder 200 sind; es ist ein verschwindend geringer Teil der kompletten Weltbevölkerung.
Ich war letztes Jahr schon entsetzt über diese Info – und es ist nicht besser geworden, im Gegenteil. Ich weiß gar nicht, wo ich hier überall Ausrufezeichen hinsetzen sollte.
Was mich dabei so schockiert, ist die irrige Annahme, dass „Geld arbeiten könne“. Das tut es nicht. Unmöglich. Das kann jede/r selbst mal ausprobieren. Leg Geld irgendwo hin, gerne auch zwei (oder viel mehr) verschiedene Münzen oder Scheine, gerne in eine dunkle Ecke und warte. Warte. Warte. Egal, wie lange du wartest, es wird nicht einen einzigen Cent mehr. Niemals. Geld kann nicht arbeiten! Es sind immer Menschen, die die geforderte Dividende erarbeiten müssen und die natürlich nichts davon sehen. Die Hälfte der Menschheit ist sozusagen in einem ziemlich unfreiwilligen Arbeitsverhältnis mit diesen 62 Leuten. Die – davon mal abgesehen – vermutlich auch genügend (halb-) legale Wege kennen, möglichst keine Steuern zu zahlen und der Gesellschaft diese Einnahmen verwehren.

Ich bin enttäuscht darüber. Wir – als Menschheit – haben so unglaublich viel Wissen und Erfahrungen angesammelt, aber dennoch ist keiner unserer PolitikerInnen (oder sonstige Führungspersonen) in der Lage, an diesem offensichtlichen Missstand etwas zu ändern. Warum müssen „wir“ immer erst Kriege oder (blutige) Revolutionen ausbrechen lassen, um unser Fehlverhalten zu ändern? Und das, nachdem oft schon ganze Generationen mit diesem Fehlverhalten leben mussten?