Archiv für den Monat: September 2017

in Halifax

als ich so durch Halifax schlendere und einen Radladen suche, der mir vielleicht mal mein Rad abkaufen könnte, komme ich an dieser Werbung vorbei. Ikea eröffnet hier ein Haus und das sogar heute. Ist mir aber egal, mit Ikea habe ich nichts am Hut und die Zeit will ich mir nicht dafür nehmen.

Ich gehe dann durch diese Tür durch und fahre mit der Fähre. Das wird als „billige Hafenrundfahrt“ angepriesen. Aber ich will – wie die ganzen Pendler um mich herum – tatsächlich nur auf die andere Seite.

Als ich aus der Fähre aussteige, werde ich mit diesem Schild begrüßt. „Willkommen zu“ – das ist ja falsch (vermutlich einfach mit so einem billigen Übersetzungsprogramm übersetzt – wobei die das doch eigentlich schon besser können solten). Aber es ist niemand da, dem ich das erzählen könnte. So wichtig, dass ich mir weitere Schritte zur Behebung dieses Fehlers ausdenke, ist es mir dann aber doch nicht und ich gehe einfach weiter.

Weiterlesen

Martins River – Halifax

als ich wieder so ein bisschen planlos auf dem Zeltplatz sitze und darauf warte, dass mein Zelt vernünftig trocknet, kommt die Autorin von nebenan vorbei. Ihre Begeisterung ist immer noch so groß, wie letzte Nacht. Sie bringt mir einen Kaffee und fragt, ob ich noch etwas frühstücken will. Das lehne ich aber ab und esse stattdessen meine restlichen Lebensmittel. Dann schaue ich mir mal den Zeltplatz an und finde wieder diese Feuerstellen. Bisher waren an fast allen Zeltplätzen ja Autofelgen als Feuerstellen verwendet. Hier sind es Waschmaschinen-Trommeln (zumindest sieht das für mich danach aus).

Als ich zurück komme, fetzt da so ein Streifenhörnchen (?) über meinen Platz und setzt sich in den Schatten meines Isomatten-Schlafsack-Turms. Es reicht gerade noch, ein Bild zu machen, dann haut es schon wieder ab.

Weiterlesen

Middleton – Martins River

heute wird es eine etwas anstrengendere Etappe, ich erwarte einige Hügel, hoffe aber auf guten Wind (auf die Wettervorhersage kann man sich hier ja überhaupt nicht verlassen). Die Sonne ist auf jeden Fall schon mal da.

Auf der Straße sind wieder viele absolut gerade Strecken dabei, die meist in einem Hügel enden. Es ist viel Wald links und rechts, hier fällt mir zum ersten mal wieder das „Holzfäller-Klischee“ ein.


Weiterlesen

Rowden – Middleton

aufgrund der „Party“ letzte Nacht sind die Leute hier auf dem Zeltplatz nicht besonders früh unterwegs. Das passt mir mal ganz gut. Das einzige was jetzt noch stört, sind die Krähen. Ich verteile meine Sachen auf den sonnigen Stellen und warte bis alles vom Tau der Nacht trocknet. Bevor das Leben hier auf dem Campingplatz richtig erwacht bin ich schon unterwegs – es gibt ja auch keinen Grund, hier zu bleiben.

Nach einer guten Stunde Fahrt gibt es dann endlich Frühstück (passend zum heutigen Tag alles tiefbraun).

Keine Sorge, das war nicht alles, beim nächsten Supermarkt habe ich noch ordentlich zugeschlagen. In der Touristen-Information wollten sie mir dann eine „Tagestour“ von etwa 25-30km aufschwatzen, ich bedankte mich dafür, sagte, dass ich eher so an weitere 100km denke und versuche es mit diesen Randbedingungen nochmals.

Weiterlesen

LORDA – Rowden

auf dem Zeltplatz werde ich morgens gegen acht Uhr von Geräuschen geweckt. Wie zufällig müssen heute natürlich ein paar Leute dort „Sachen erledigen“. Nagut, es könnte auch am Samstag liegen (wobei das für Rentner ja nicht so relevant ist). Als ich aus dem Zelt krabble, kommt einer davon auf mich zu. Dave (der „Besitzer“, den ich gestern schon getroffen hatte) hätte ihnen schon mitgeteilt, dass ich hier sei, aus Deutschland käme und auf einer Radtour wäre. Gut, dann fallen diese Standard-Fragen schon mal weg. Sie informieren mich darüber, dass dies eingentlich kein richtiger Zeltplatz sei, sondern eher ein Ort für Rentner und behinderte Personen (sic!). Das ganze wird durch Spenden finanziert und er gibt mir noch einen Flyer mit (für meinen nächsten Besuch hier) und drei Pins, einen von Kanada, einen von Nova Scotia und einen von Picton, dem lokalen „Landkreis“.

Ich werfe einen Zehner und mein ganzes Kleingeld (etwa $4) in diese Spendenbox und frage mich die ganze Zeit danach, ob das wohl „genug“ war. Es scheint eine gute Initiative zu sein, die man durchaus unterstützen könnte, jedoch bietet der Zeltplatz halt nichts – ich hätte genausogut mein Zelt auf der anderen Seite der Straße aufstellen können und hätte dann gar nichts bezahlen brauchen. Hier kann man nicht mal das Wasser trinken, ohne es vorher abzukochen. Naja, es ist jetzt, wie es ist und die Straße hier fordert sowieso wieder meine ganze Aufmerksamkeit – es ist ein schickes Muster (kilometerweit), aber halt beschissen zu fahren.

Weiterlesen

Charlottetown – LORDA

im Hostel lasse ich es etwas langsamer angehen. Von dieser Prinz Edward Insel (P.E.I.) komme ich nur per Fähre wieder runter, wenn ich nicht nochmal mit dem Shuttlebus fahren will. Die fährt mehrmals, für mich relevant 13:00 oder 14:45. Bis dahin sind es etwa 65km(?). Ich entschließe mich für die viertelvordrei-Fähre und bleibe bis 11:15 im Hostel. Andy will die frühere nehmen und haut schon etwas hektisch um neun Uhr ab. Wir machen aus, dass wir uns auf einem Campingplatz treffen.

Also los, ich fahre auf einem „Coastal Drive“, der prinzipiell immer schön am Wasser entlang führt.

Weiterlesen

Summerside – Charlottetown

als ich meine Garage aufmache, sehe ich wider Erwaren die Sonne! Nach dem gestrigen Wetter hätte ich heute mit allem gerechnet, aber das passt mir doch am Besten!

Als ich dann das Chaos in meiner Unterkunft sehe (die Kamera hat bei weitem nicht alles aufzeichnen können, hinter mir hängen zum Beispiel noch alle möglichen Radsachen und Handtücher an diversen Haken) entschließe ich mich erstmal dafür, eine Runde über den Zeltplatz zu schlendern.

Strand! Davon habe ich letzte Nacht nichts mitbekommen, außer einem leisen Rauschen. Ich bin ja gerne in der Nähe von Wasser, auch wenn ich da nicht unbedingt reinspringen muss – mir reicht es, wenn ich es anschauen kann.

Weiterlesen

Moncton – Summerside

im Hostel gibt es noch Frühstück, allerdings kann ich den französischen Gesprächen am Tisch nicht folgen. Ich esse halt einfach und kümmere mich danach noch ein bisschen ums Internet, bis ich viertel vor elf daran erinnert werde, dass um elf Uhr Check-Out ist. Das war mich schon klar und ich war sowieso gerade schon dabei, zusammenzupacken. Dann will mir der Hostel-Mitarbeiter noch Reisetipps geben, allerdings in dem Stil „mit dem Auto ist es eine Stunde, das sollte mit dem Rad in zwei Stunden zu machen sein“. Ich probiere halbwegs höflich aus dem Gespräch raus zu kommen und dann mal langsam aufzubrechen. Ich bin noch nicht ganz aus der Stadt raus, da läuft ein recht großes Tier über die Straße, entweder ist es ein riesen-Fuchs oder ein Koyote oder ein Wolf? Keine Ahnung, mit diesen Tieren kenne ich mich nicht so recht aus, bin aber froh, dass er/sie/es von mir nichts wissen will und auf der anderen Straßenseite genauso schnell wieder im Gebüsch verschwindet.
An der Touristen-Information in der nächsen Stadt, Shediac, sehe ich wieder das Rad, dem ich bereits gestern zweimal begegnet bin. In Anbetracht meines Umweges über Moncton und des recht späten Starts verwundert mich das nicht besonders. Dayle will heute aber wieder nur „wenige“ Kilometer machen, daher fahre ich kurz drauf schon wieder alleine weiter.


Es geht heute an der Küste entlang, es ist zwar wieder Gegenwind, aber großteils nur ein laues Lüftchen. Dazu kommt, dass ich heute nur gute 100km bis zur Brück auf die Prince Edward Insel (oder P.E.I. wie es hier genannt wird) sind. Danach werde ich wohl mal nach einem Zeltplatz Ausschau halten.

Weiterlesen

Marimichi – Moncton

als ich gehe, bedanke ich mich noch bei Brian, dass er mir noch das Zimmer organisiert hat und fahre los. Die Regenjacke habe ich an, zum einen, weil ich vom Regen nicht überrascht wäre, zum anderen um etwas wärmer zu sein. Nach einer Stunde sind die Regenwolken jedoch weg und ich kann sie ausziehen.
Heute ist wieder direkter Gegenwind und ich kämpfe mir einen ab. Nach der Erfahrung gestern habe ich nach Hostels in der Nähe gesucht und in Moncton gibt es wieder eins; das sind halt 150km.

Auf dem Weg dorthin sehe ich diesen Schnitzel-Wagen mit – natürlich – deuschen Fahnen. Der Besitzer ist Deutscher, der seine Firma verkauft hat und jetzt nach Kanada ausgestiegen ist. Er meint, dass er das eher als Hobby macht, weil man sonst als „alter Mensch“, der eher alleine lebt, dazu tendiert, „komisch“ zu werden. Gegessen habe ich dort dann lieber nichts, sondern den Unfall angeschaut, der an der Kreuzung im Hintergrund passierte. Es ist wohl jemand vor einer Polizei-Kontrolle abgehauen und hat dann noch ein Polizei-Auto gerammt. Das ist übrigens einer der ersten Unfälle (insgesamt waren es bisher nur drei?), die ich hier sehe.

Weiterlesen

Bathurst – Marimichi

auch auf diesem Zeltplatz herrscht ziemliche Leere, die Wohnmobile stehen zwar noch hier, aber es sieht nicht so aus, als ob sie noch bewohnt sind. Und vom „Wildlife“ habe ich hier auch nichts gesehen.

Dafür dieses Gefährt, das scheinbar für jedes Gelände gemacht ist. Einen zwingenden Einsatzzweck kann ich dafür aber nicht erkennen, erst recht nicht in dieser Stadt-nahen Umgebung hier.

Weiterlesen

Black Point – Bathurst

das Zelten hier ist ja ganz angenehm, man kann sein Zelt fast direkt am Wasser aufbauen. Allerdings ist das Wetter heute miserabel, laut Wettervorhersage soll das sogar ganze zwei Tage so bleiben. Auf meiner ganzen Tour war es noch nie so lange schlecht. Ich packe alle meine Sachen mal zusammen und stelle das Zelt in den leeren Unterstand, in der Hoffnung, dass es noch trocknet.

Als ich das mache, ruft mir Denise aus ihrem Wohnmobil zu, ob ich schon gefrühstückt hätte. Meine „Notfall-Banane“ habe ich schon gegessen, mehr habe ich für heute nicht. Sie macht gerade Frühstück und ich könne gerne mitmachen.

Weiterlesen

Sainte-Florence – Black Point

am nächsten Morgen ist am Zeltplatz immer noch nichts los. Der Alte ist schon dabei, seine Sachen zusammenzupacken und brabbelt irgendwas dabei. Ich lasse es gemütlicher angehen und rasiere mich erstmal. Genau dann will er auch ins Badezimmer und da ich nicht abgeschlossen habe, sehe ich ihn sogar lachen.
Als ich fertig mit abbauen bin, ist immer noch niemand am Zeltplatz, also fahre ich halt einfach so, ohne zu bezahlen – wie denn auch?
Im Ort dann noch so eine „Willkommen-Statue“, sehr einladend mit einem Elch-Schädel und einem Typen mit Gewehr.

Ich fahre heute am Metapedia Fluss entlang. Es sieht mehr oder weniger so aus, da im Wasser steht alle paar Meter jemand und angelt. Und das am Samstag vormittag, zu einstelligen Uhrzeiten. Das muss Passion sein!

Weiterlesen

Sainte-Luce – Sainte-Florence

Sam meinte letzte Nacht noch, dass er recht früh zur Arbeit gehe, schon vor acht Uhr. Ich stelle mir zwar den Wecker auf sieben Uhr, schaffe es dann aber doch nicht mehr, ihn zu treffen. Als ich kurz nach acht langsam abbaue, verlässt Claudine das Haus, fragt mich, ob ich noch etwas brauche (mir fällt aber nichts ein) und geht auch zur Arbeit. Mein Job ist für heute: Zelt abbauen und bei der nächsten Touristen-Information mal rausfinden, wo ich heute hinfahren kann.

Diese Gestalten haben übrigens letzte Nacht über meinen Schlaf gewacht.

Weiterlesen