Poller-Markierung neben dem Poller

Arbeitsverweigerung

ein paar Menschen haben vielleicht schon mitbekommen, dass ich etwas unzufrieden mit der Leistung der Stadtverwaltung beim Thema „Mobilität“ bin. Mir geht es da durchaus nicht alleine so und ich möchte mal ein ganz einfaches Beispiel dafür nennen.
(Nicht nur) im Stuttgarter Westen wird völlig ungeniert (falsch-)geparkt. Autofahrer:innen nutzen üblicherweise auch alle Kreuzungen, um ihre Autos dort abzustellen. Obwohl es – wie jede Person mit Führerschein wissen muss – verboten ist. Allerdings wird durch die Untätigkeit des lokalen Ordnungsamtes dieses Falschparken ziemlich aktiv geduldet und die Stuttgarter Polizei interessiert sich dafür auch nicht die Bohne.

Offiziell darf die Stadt ihre oft zitierten „hoheitlichen Aufgaben“ aber natürlich nicht einfach liegen lassen, sondern sie muss sich eigentlich darum kümmern, dass dieses systematische Falschparken irgendwie unterbunden wird. Also wird nun das sowieso schon knappe Personal dafür eingesetzt, dass an manchen Kreuzungen Sperrflächen markiert werden. Weil die Stadtverwaltung aber weiß, dass das nur eine Alibi-Maßnahme ist, werden nun zusätzlich Poller und Radbügel geplant. Sie weiß ja, dass an anderen Kreuzungen, wo sie schon solche Malereien auf die Straße pinselte, das gar nichts bringt, denn es wird trotzdem darauf geparkt – und nur seltenst sanktioniert.

Poller-Markierung neben dem Poller

Wie hier im Bild zu sehen ist (oder live an der Kreuzung Forst/Hasenbergstraße), war der Poller am linken rosa Punkt, noch links des weißen Strichs, geplant. Natürlich ist dort ein absolutes Halteverbot ausgeschildert, mit dem Hinweis auf „Tiefbauarbeiten“. All das ist Stuttgarter Autofahrer:innen aber völlig egal und sie parken dort trotzdem. Sie wissen ja, dass die Stuttgarter Verwaltung das Abschleppen so sehr meidet, wie der Teufel das Weihwasser. Es stand dort also während der Bauarbeiten vermutlich ein Auto im Halteverbot über dem rosa Punkt, evtl. ganau so, wie auf dem Foto. Und dann hat keines der Stuttgarter Ämter ein Interesse daran, die Poller korrekt (bzw. nach Plan) zu setzen. Er wurde jetzt einfach soweit an den Radbügel gesetzt, dass er auf der einen Seite eher nicht mehr zu benutzen ist. Alles nur, um das falschparkende Auto nicht abzuschleppen. Wie sich so eine Falschparker-Duldung in Baustellen auch auswirken kann, habe ich hier in der Lenzhalde schon mal beobachten können.

Ein perfektes Beispiel für aktive Arbeitsverweigerung der Stuttgarter Verwaltung im Zusammenspiel vom Tiefbauamt und dem Ordnungsamt. Inwieweit das Stadtplanungsamt da noch mitspielte, ist mir jetzt nicht bekannt.

Wie man sich als Stadtverwaltung für eine solch miserable Leistung nicht schämen kann – sogar ganz im Gegenteil noch davon spricht (damals, auf Twitter), dass die Mitarbeiter:innen angeblich „mit viel Engagement und Herzblut den besten Service“ bieten wollen ist völlig unverständlich.
Außer natürlich, wenn man unter „bestem Service“ etwas ganz anderes versteht.die Stadtverwaltung spricht von viel Engagement und Herzblut


Kommentare

Eine Antwort zu „Arbeitsverweigerung“

  1. Avatar von Die gute Kartoffel
    Die gute Kartoffel

    Systeminherente Probleme einer Gerontokratie mit gescheiterten Kommunalverwaltungen.

    Ansonsten gilt Regel Nummer 1: die Verwaltung macht keine Fehler.

    Schade, das solche Verwaltungen großen Schaden anrichten und keinen Zentimeter bereit sind, über die Konsequenzen ihrer Handlungen nachzudenken. Kurzfristige Klientelpolitik einer aussterbenden Boomer-Generation.

    Ohne Worte.

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