Schlagwort-Archive: Fahrrad

rote Ampel!

auf twitter habe ich am Freitag gesehen, dass die Polizei an einer roten Ampel kontrolliert hat.


Es ging dabei um diese Stelle, ähnlich wie dieser Radfahrer, der sich gerade auf macht, hier geradeaus die vorfahrtsberechtigte Torstraße zu queren:Einfahrt in die Fahrradstraße Eberhardstraße
Man sieht, dass es eine sehr unübersichtliche Situation ist. Wer sich hier nicht auskennt, ist schon ein bisschen verloren. Christine Lehmann hat in ihrem Blog „Radfahren in Stuttgart“ auch schon mehrmals über diese absolut chaotische Kreuzung geschrieben. Und hier noch zwei weitere (April 2015 und Juli 2019), die gut zeigen, wie die Stadtverwaltung hier offensichtlich viel rumprobiert, aber keine zufriedenstellende Lösung schafft.

Der Vorwurf gegen die Radfahrer:innen, die einfach nur der einzigen Stuttgarter Hauptradroute folgen wollten, also rechts neben dieser Baustellenabsperrung über die blaue Fahrbahnmarkierung geradeaus in die angebliche Fahrradstraße fuhren, hieß: Rotlichtverstoß. Dazu standen an dieser Ampel offenbar zwei Zivilpolizist:innen mit Kamera und einer Funkverbindung zu weiteren Kolleg:innen, die dann in der Eberhardstraße die Radfahrer:innen stoppten und Strafzettel ausstellten. Von den Strafen ist mir bisher noch nichts bekannt, ich vermute jedoch, dass es an die 100€ Strafe und einen Punkt in Flensburg geben soll. Auf diesem Bild ist diese rote Ampel ziemlich genau in der Bildmitte zu sehen, die hier laut Aussage der Polizei angeblich gelten soll. Weiterlesen

Stuttgarter Fahrradstraße

Wie, Fahrradstraße?

ja, mit so einer Äußerung „Wie, das hier ist eine Fahrradstraße‽ Das wusste ich gar nicht!“ wird man immer wieder konfrontiert, wenn man die Autofahrer:innen fragt, wieso sie denn auf dieser 350m langen Fahrradstraße in Stuttgart fahren. Natürlich wissen sie es und sie sollten auch wissen, dass sie dort nicht mit dem Auto fahren dürfen. Aber durch die lebenslange Erziehung von untätigen Ordnungsämtern und lediglich verwarnenden Polizist:innen, wissen sie eben auch, dass sie mit dieser naiven (wenn auch gelogenen) Frage immer gut durch kommen.

Wie ich dazu komme, dass sie es wissen müssten?
Ich habe mir die Einfahrt in die Fahrradstraße mal angeschaut. Zuerst steht da ein großes Schild, auf dem viel blau-weißes steht: eine Busspur und eben eine Fahrradstraße. Dass die tatsächlichen Spuren nicht mit dem Schild übereinstimmen ist in Stuttgart nur ein vernachlässigbares Detail; es gibt hier viele Schilder, die falsch und/oder unsinnig sind.
Stuttgarter Fahrradstraße
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Stuttgarter Mordstreifen - in Aktion!

Dooring im Mordstreifen

2018 wurde in Belgien das Wort Mordstreifen zum Unwort des Jahres gewählt. Wer mit dem belgischen Artikel nicht viel anfangen kann, hier steht etwas in Deutsch dazu. In Deutschland werden diese übrigens euphemistisch „Schutzstreifen“ genannt.
Die Tage ist nun das dritte Video durch meine Twitter-Timeline gekommen, auf dem ein:e Radfahrer:in von einer geöffneten Autotüre genau auf solchen Mordstreifen erwischt wurden. Die Videos sind immer hinter dem pic.twitter-Link und sollten nur angeklickt werden, wenn man starke Nerven hat oder aufgrund irgendeiner psychischen Störung Menschen hasst.

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Impressionen Stadtradeln

Stadtradeln

vom Klima-Bündnis gibt es jedes Jahr eine Aktion „Stadtradeln„. Das ist eine Art Wettbewerb, welche Person und welches Team die meisten Kilometer in einem dreiwöchigen Zeitraum erradeln kann. 2017 habe ich das in meiner Kommune Stuttgart zufällig gewonnen, weil ich damals ja noch im Urlaub war und jeden Tag nichts anders machte, als Rad zu fahren. Dieses Jahr wurde es wegen Corona vom Mai in den September verschoben, zufällig genau in die Zeit, als ich sowieso schon den Urlaub eingeplant hatte. Also schnell ein Ziel gefasst (2.500km) und dann nur noch jeden Tag rechtzeitig aufstehen, um die Kilometer zusammen zu bekommen.
Anfangs bin ich noch eher um Stuttgart herum gefahren, weil ich mich noch nicht so recht traute, bzw. nicht wusste, wie die Hotels und Jugendherbergen geöffnet sind.
Bei solchen Ausblicken muss man ja auch gar nicht so weit weg.
Impressionen Stadtradeln Impressionen Stadtradeln Impressionen Stadtradeln
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Orbit360, Impressionen

Orbit360

irgendwie gab es die Idee, eine Art „Gravel-Bundesliga“ in Deutschland zu starten, genannt Orbit360. Das bedeutet, es gibt eine Strecke zw. 210 und 320km (in Bremen!) pro Bundesland. Gravel ist neudeutsch für Feldweg – und das ist ja eigentlich gar nicht mein Ding. Bei jeder Straße, die nicht vernünftig asphaltiert ist, fange ich sofort an ganz schlimm zu fluchen. Aber das habe ich irgendwie vergessen oder verdrängt. Die Neugier ist offenbar größer. Die Strecke für Baden-Württemberg fängt quasi vor meiner Haustüre an und geht auf 255km durch den Schwarzwald. Dort fahre ich ja ab und zu mit dem Rennrad hin, von dort heim oder beides. Auch die Mondfahrten (2019 und 2020) führen durch den Schwarzwald nach Straßburg. Vom Zeitrahmen her gibt es nur noch wenige Möglichkeiten für mich, am Orbit teilzunehmen. Also stellte ich mir recht früh den Wecker (ja zur einstelligen Uhrzeit!), und war dann am Sonntag um kurz nach sieben Uhr bereits abfahrbereit.Orbit360 - los geht's!
Die ersten ca. 100km waren ganz in Ordnung. Es waren tatsächlich überwiegend recht gut zu fahrende Feld- und Waldwege. Ich phantasierte schon, dass ich in den kommenden zwei Wochen vielleicht noch irgendwelche Touren in den anderen Bundesländern machen könnte.
Auch diese Baumhäuser in der Nähe von Waldenbuch habe ich zum ersten Mal gesehen, obwohl ich in der Richtung durchaus öfters unterwegs bin – aber halt nur auf den Straßen, nicht abseits davon.
Orbit360, Impressionen
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Screenshot aus den Tagesthemen vom 25. Juni 2020

Tagesthemen

letzte Woche hatte ich einen Anruf bekommen, dass die ARD Tagesthemen einen Bericht über den allgemeinen Fahrradboom machen wollten. Die neuen „PopUp-BikeLanes“, also diese temporären Radspuren als Konfliktpotential in der sog. Autostadt Stuttgart, sollten der Aufhänger dafür sein. Ob ich denn Zeit hätte?
Natürlich mache ich da mit, denn gerade über diese neuen Radspuren – und das Thema Mobilität in Stuttgart – habe ich ja auch eine Meinung. Also überlege ich mir, was ich denn anziehen könnte und habe mich für das neue „OpenBikeSensor“ T-Shirt entschieden. Dann bin dann erstmal seit Monaten wieder zum Friseur gegangen, um die Corona-Matte los zu werden.

Beim Dreh wieder die übliche Warterei und langes miteinander Reden. Natürlich probierte ich, das Redaktionsteam so gut wie möglich zu verstehen, zu informieren und von meiner Sicht auf die Dinge zu überzeugen. Letztendlich sind nach über drei Stunden am Ende gerade mal zwei Sätze rausgekommen. Das, was der Verkehrsexperte aus Karlsruhe sagte, habe ich natürlich auch alles genannt, vielleicht nicht so kompakt und eloquent, wie er es gemacht hat. Vermutlich muss ich da einfach noch ein bisschen mehr üben. Wäre ich in einer Situation, in der ich öfters als alle paar Monate mal mit Presse/TV zu tun hätte, würde ich das ja auch machen. Aber da es immer sehr zufällig ist, vertraue ich da einfach drauf, dass ich mit meinen bisherigen Erfahrungen und das angesammelte Wissen zum Thema durch diese Situationen schon ganz gut durchkomme.
Mit den Sätzen ist das ganze Gespräch auch ziemlich gut zusammengenfasst:

„Es gibt keine Radinfrastruktur, das kann man völlig vergessen. Stuttgart hat Radwege nur alibimäßig, da gibt es kaum was. Man kommt nicht sicher von A nach B! Ich hoffe, sie [d.h. die Stadtverwaltung und die Politik] lernen etwas daraus.“

Screenshot aus den Tagesthemen vom 25. Juni 2020

Screenshot aus den Tagesthemen vom 25. Juni 2020

Der ganze Bericht hat sich nach den völlig unsinnigen Krawallen in der Stuttgarter Innenstadt dann um ein paar Tage verschoben. Nun wurde er jedoch gesendet und ist für ein paar Tage noch in der ARD-Mediathek zu sehen. Als kleine Anekdote dazu: ich hatte in den 90er Jahren tatsächlich mal einen Button, auf dem ein Elefant und der Spruch „Keep Kohl!“ drauf war. Natürlich nicht aus Überzeugung, sondern eher „ironisch“. So schließt sich der Kreis – wenn ich das damals schon gewusst hätte. ;~)

"Schutz" der Radfahrer:innen durch die Stadt

temporäre Radspuren

Berlin hat es vorgemacht: während der Corona-Zeit haben sie alle Pläne zu zukünftigen Radspuren aus den Schubladen gekramt und innerhalb kürzester Zeit umgesetzt. Klar, nur „temporär“, die Abtrennung zum parallel verlaufenden Autoverkehr ist nur schnell mit Baken umgesetzt (hier gibts Bilder dazu). Aber ein guter erster Schritt zur dringenden Neuverteilung des öffentlichen Raums.

Stuttgart hat hingegen wochenlang nichts dergleichen gemacht, obwohl es auch hier schon länger Pläne für eine geschützte Radspur gibt. Zuerst hat der Radentscheid/Zweirat eine dieser neudeutsch „PopUp Bikelanes“ genannten temporären Radspur als Demo angemeldet, hier mehr dazu. Dann hat Greenpeace Stuttgart auch noch eine solche temporäre Radspur als Demo angemeldet, hier mehr dazu. Inzwischen ist Felix Weisbrich, der das Projekt in Berlin verantworet, zu einem regelrechten „Star“ der Verkehrswende geworden, es gibt sogar ein Handbuch für alle deutschen Kommunen, wie man innerhalb von 10 Tagen solche Radwege einrichten kann. Und auch wenn „der deutsche Autofahrer“ sich das nicht vorstellen kann: das ist tatsächlich völlig legal und mit allen Gesetzen vereinbar!
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Geisterradler

nach längerer Home-Office Zeit bin ich heute mal wieder mit dem Rad ins Büro gefahren. Natürlich regnet es seit längerem mal wieder und da ich einen Termin habe, konnte ich nicht das Regenradar auf mögliche Regenlücken beobachten.
An der Stuttgarter Stresemannstraße neben dem Killesbergpark wird gerade „irgendwas für Radfahrende“ gemacht. In dem Fall wird eine farbige Radspur auf den Boden gemalt, eher direkt in die sog. Dooring-Zone (also den Bereich, der wegen aufgehender Auto-Türen nicht mit dem Rad befahren werden sollte).
Die abschüssige Strecke wird aktuell offenbar gerade fertiggestellt und ist voll gesperrt, weder Fußgänger:innen noch Radfahrer:innen dürfen hier weiter.
Baustelle an der Stresemannstraße
Über die ausgeschilderte Umleitung wundere ich mich noch ein bisschen. Wo soll es denn auf der linken Seite weiter gehen?
Dort, auf der anderen Seite der Straße steht tatsächlich ein Schild, das mich auf der Gegenseite weiter führen will.
Baustelle an der Stresemannstraße
Und wenige Meter später ist dann die Überraschung perfekt. Ich soll jetzt offenbar auf diesem schmalen Radstreifen als „Geisterradler“, zwischen links geparkten Autos und dem rechts von mir fahrenden Gegenverkehr hier fahren?
Baustelle an der Stresemannstraße
Dass die Stadt Stuttgart den Radverkehr bis jetzt noch nicht durchdenken kann, hat sie ja schon oft gezeigt. Aber eine solche kapitale Fehlplanung kann doch nicht wirklich ihr ernst sein?
Kann mir bitte jemand sagen, dass ich da irgendwas falsch verstanden oder etwas übersehen habe?

Update: ich habe am nächsten Tag probiert, die Situation nochmal zu analysieren, die Sperrung ist jetzt aber bereits aufgehoben. Das Umleitungsschild auf der gegenüberliegenden Seite stand noch, über den Park habe ich keine Umleitung gesehen.
Allerdings habe ich das Überholverbotsschild mitgenommen und mir gedacht, dass das ja die perfekte Gelegenheit dafür gewesen wäre, natürlich richtig aufgehängt und nicht nur so an der Baustellen-Bake. Die Strecke dort ist leicht abschüssig (laut Strava mit 3%). In Kombination mit Tempo 30 wäre das also überhaupt kein Problem gewesen und eine vernünftige, allererste Nutzung dieses neuen Verkehrsschildes.

Überholverbot einspuriger Fahrzeuge an der Stresemannstraße

Überholverbot einspuriger Fahrzeuge an der Stresemannstraße

Mondfahrt: der Mond!

Mondfahrt 2020

im letzten Jahr hatten wir die Idee, eine Mondfahrt zu Sternfahrt zu machen. Das zusätzlich noch als „internationale Veranstaltung“ auszuweisen und Stuttgart mit seiner Partnerstadt Straßburg zu verbinden.
Dieses Jahr ist halt alles anders und es gibt nicht mal eine ADFC-Sternfahrt. Aber dafür ist die Wettervorhersage etwas besser. Also entschließe ich mich dazu, diese Mondfahrt einfach nochmal zu fahren. Da Frankreich stark von Corona heimgesucht wird und die Grenzen (vermutlich) zu sind, habe ich mir eine kleine Alternative auf der anderen Rheinseite ausgesucht. Bis zum Start am 16. Mai hatte ich keine Ausreden mehr gefunden, nicht loszufahren. Also stand ich um nachmittags um halbvier am Schlossplatz, schoss das „vorher“-Foto, twitterte es und radelte los.
Mondfahrt: Start in Stuttgart
An dieser Werkstatt bei Altensteig, nach ca. 70km, machte ich eine kurze Pause. Noch an die Tour vom letzten Jahr denkend, als wir hier Schutz vor dem ersten starken Regenguss suchten.Mondfahrt: mittendrin
Auch an der Nagoldtalsperre, nach etwa 85km, schoss ich noch schnell ein Foto; wie im letzten Jahr.
Mondfahrt: Nagoldtalsperre
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Baustellen auf dem Radweg Pragstraße

Radweg an der Pragstraße

als Stuttgarter, der sich 2018 noch für den Radentscheid engagiert hat, hat man noch die vollmundigen Versprechen des Baubürgermeisters Pätzold im Ohr. Ganz 20 Fahrradstraßen wollte er 2019 noch erstellen (keine einzige ist es dann geworden), auch OB Kuhn hat kurz darauf die „echte Fahrradstadt“ ausgerufen. Und selbst der offensichtlich vollkommen überforderte Chef des Stadtplanungsamtes, Oehler, der erst mit Helm und neongelber Jacke im Hundeklo stehend verkündete, dass erguten Gewissens“ in Stuttgart radfahren könne, hat Ende letzten Jahres noch versprochen, dass jetzt „die Projekte purzeln„. Auf all das wartend, bin ich am Wochenende mal die Pragstraße runter gefahren. Dort sind auf 400m jetzt vier Baustellen.
Man steht an der Kreuzung Löwentor und sieht, dass der Radweg nun vorbei ist. Das Schild wird dafür natürlich nicht entfernt oder überklebt, die Radler sind ja schlau genug, dass sie das auch so verstehen.Baustellen auf dem Radweg Pragstraße
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Messung der Straßen-Oberflächen

beim ständigen Rumsurfen kommt man ja an so einigem vorbei. Vor längerer Zeit mal diese App „Cyface“ von der gleichnamigen Firma Cyface gefunden. Diese liest einfach die ganzen Beschleunigungs- und sonstigen Sensoren im Smartphone aus, kartiert sie über GPS und mit den ganzen Erschütterungen kann sie dann die gefahrenen Wege qualitativ kategorisieren.
Hörte sich interessant an, aber lange hatte ich kein Smartphone, welches das konnte. Und als ich ein anderes hatte, hat die App nicht mitgespielt.
Cyface wird blockiert
Das habe ich den Entwicklern mitgeteilt und irgendwann kam tatsächlich eine neue Version, die man problemlos installieren konnte.
Also habe ich mal überlegt, mit welchem Fahrrad ich am Besten solche Messungen durchführen könnte und habe mich für das Reiserad entschieden.
Das Smartphone habe ich mit einer solchen Silikon-Halterung am Front-Gepäckträger befestigt. Diese Halterung gibt es hier, das „Original“. Meine ist tatsächlich auch von dort, jedoch kriegt man solche Halterungen auch für den Bruchteil des Preises.
meine Handy-Halterung mit GetFinn am Front-Gepäckträger
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Platzverschwendung am Kräherwald

Platzverschwendung in einer Autostadt

wie oft ich schon an dieser Stelle vorbeigefahren bin und es eigentlich immer als gegeben angenommen habe. Auf beiden Seiten ein Gehweg, beide sind für Fahrräder freigegeben, dazu noch je eine Fahrspur pro Richtung und eine Abbiegespur.

die Situation oben am Stuttgarter Kräherwald
Wenn man sich das ganze mal etwas genauer anschaut, kommen doch ein paar Fragen auf: Diese Rad-Freigabe ist relativ neu und ich wundere mich schon seit Anbeginn, wie man nach der großen und lange dauernden Baustelle dort solch einen Mist überhaupt machen konnte. Die Fahrrad-Piktogramme auf dem Gehweg sollen zusätzlich den Eindruck erwecken, dass der recht breite Gehweg ein Radweg sein könnte. Selbst regelmäßigen Rad-Pendler:innen ist oft nicht klar, dass sie dort auf einem Gehweg unterwegs sind, Autofahrer:innen haben davon sowieso keine Ahnung und man wird eigentlich immer angehupt, wenn man dort auf der Straße fährt. Weiterlesen

Unfall am Wilhelmsplatz

letzten Freitag haben mehrere Radfahrende in Stuttgart von einem weiteren, schweren Unfall berichtet. Es wurde offensichtlich ein Radfahrer übersehen, als ein Autofahrer die Spur wechselte (hier die Pressemitteilung der Polizei)
Dass hier früher oder später ein schlimmer Unfall passieren wird, war sonnenklar. An dieser Kreuzung stimmt einfach überhaupt nichts! Und rote Farbe hat noch bei keinem Unfall ihre schützende Zauberwirkung entfaltet.
An der Stelle, wo ich hier aktuell stehe, kommen die Autos von schräg links hinter mir oder biegen hier von einer hinter mir querenden Straße ab. Gesehen werde ich nur schlecht, da links von mir diese Grünfläche mit Baum ist. Dann sehen sie hier einen Pfeil in alle Richtungen, es geht leicht bergab und wenige Meter weiter sehen sie die Ampel. Es ist eine der vielen Ampeln in Stuttgart, bei der man (diplomatisch gesprochen) überdurchschnittlich lange warten muss. Ich fahre 1000x lieber wo anders lang, als hier minutenlang zu warten. Autofahrer geben daher hier noch öfters Gas, als an anderen Ampeln, um das sinnlose Warten zu vermeiden. Dazu kommt noch, dass der Autofahrer von einer Spur mit allen Pfeilen auf einmal auf einer Rechtsabbiege-Spur ist und – falls er das nicht möchte – innerhalb weniger Meter noch schnell einen Spurwechsel machen muss. Radfahrer dürfen eigentlich nie links fahren. Für sie gilt sogar innerorts das Rechtsfahrgebot (es wird nämlich nur für Kraftfahrzeuge aufgehoben) und es gibt immer mehr Ampeln, wo indirektes Linksabbiegen angeboten wird; also erstmal geradeaus über die Kreuzung fahren, dann rechts ranfahren und bei der nächsten Ampelschaltung geht es dann eben links (bzw. dann eben geradeaus) über die Kreuzung.
Fahrradweiche am Wilhelmsplatz
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