ja, die Bilder sind echt etwas durcheinander gekommen. :-/
Diesen Beitrags-Entwurf mit nur den Bildern habe ich noch gefunden. Die habe ich aber auch schon teilweise beim vorherigen Tag verwendet. Damit müssen wir jetzt alle erstmal leben, ich habe keine Möglichkeit, das jetzt zu korrigieren.
Archiv für den Monat: Juli 2017
Viking – Wainwright
in der Nacht hat es wieder zu regnen angefangen. Da ich keinen Wetterbericht angeschaut habe, hat mich das natürlich erstmal überrascht. Naiv und hoffnungsvoll denke ich mir, dass es bis zum Morgen schon aufhören wird.
So gegen sieben höre ich den Regen immer noch am Zelt und drehe mich nochmal um. Um neun ist es nicht besser geworden, aber ich quäle mich langsam mal aus dem Zelt und schaue mich ein bisschen um. Es sieht scheiße aus, kein Stück blauer Himmel, überall grau und Regen. Ich schiebe mein Rad in die überdachte Picknick-Hütte (was ein Glück, dass es sowas hier überhaupt gibt) und überlege mir zu warten. Wer weiß wie lange. Da kommt das Mädel von gestern, Teresa, mit ihrem Hund Osa wieder vorbei. Wie denn meine Pläne wären? Wenn ich nicht sofort los müsste, soll ich doch das Zelt ebenfalls da rein stellen und zum Frühstück mitkommen. Das hört sich auf jeden Fall viel besser an, als im Regen weiter zu warten oder gar zu fahren. Eier mit Toast; ob ich denn irgendwelche Vorlieben hätte? Ne, natürlich nicht. Ich bin froh über alles, was ich bekomme! 🙂
Danach macht ihre Schwester noch Crêpes mit frischem Obst, zum Teil aus dem Garten, für ihre Kinder. Auch hier darf ich gerne mitessen. Super! Alles sehr lecker und auf jeden Fall das beste Frühstück, das ich auf meiner ganzen Reise hatte!
So gegen halb eins sind alle satt und draußen scheint tatsächlich wieder die Sonne. Also zurück zum Zeltplatz, das Zelt ist inzwischen sogar fast ganz trocken, alles einpacken, verabschieden und weiter radeln. Zur Abwechslung heute mal Gegenwind – aber da ich ja nicht so viel fahren „muss“ (der halbe Tag ist ja schon rum) ist es auch nur halb so schlimm, obwohl Rückenwind oder gar kein Wind natürlich trotzdem besser wären.
Edmonton – Viking
hab ich schon mal angemerkt, dass es hier inzwischen so aussieht? Keine Berge mehr, alles flach. Dafür gab es heute den heimlich erwarteten Rückenwind. Es sah dann etwa 140km (oder fast 6h lang) so aus.
Etwas davor, kurz nach der Großstadt Edmonton (da fehlen wohl noch zwei Berichte, ich weiß noch gar nicht so recht, wie ich diese ganzen Eindrücken in Worte verpacken soll) dann dieses verhüllte Verkehrsschild. Mein erster Gedanke, klar, Islamisierung!!1Elf! Jetzt dürfen nicht mal mehr Verkehrsschilder ohne Schleier an die Straße. #DankeMerkel – was muss ich mir hier in Kanada wohl noch alles gefallen lassen?
Wabamun Lake – Edmonton
was ich ja besonders gut kann: mich nur kurz hinlegen und dann stundenlang schlafen. Auch gestern/heute wieder mal bewiesen. Nach Mitternacht wache ich zum ersten Mal wieder auf und höre immer noch den Regen am Zelt. Ich ziehe die restlichen Radklamotten aus und drehe mich gleich wieder um. Aus Angst vor Bären nehme ich aber noch meine letzte Banane und die Zahnpasta und lege sie auf den Picknick-Tisch 5m von meinem Zelt entfernt. „Bären-Boxen“ will ich nachts im Regen nicht suchen und zum Aufhängen habe ich nix (wird schon nix passieren)….
Bei diversen kurzen Wachphasen in der Nacht hörte ich immer den Regen am Zelt, morgens immer noch. Hier und da mal eine recht starke Windböe. Checkout vom Zeltplatz ist um zwei, wartend hoffe ich, dass das Wetter wenigstens ein bisschen besser wird, es sieht aber nicht danach aus. Irgendwann gehe ich mal zum Büro und frage, dort können sie mir aber auch nix besseres sagen. Also ziehe ich meine immer noch feuchten Radklamotten an und packe das klatschnasse Zelt ein. Bis Edmonton sollen es etwa 65km sein, fast schon ein Katzensprung, bei Regen aber halt wenig spaßig.
Bei Losfahren stellt sich der Wind wenigstens als ordentlicher Rückenwind heraus, mein Regencape tut sein übriges dazu, dass ich heute ohne große Anstrengung einen Schnitt von 27km/h „er-segelt“ hatte. Der Verkehr ist aber ziemlich dicht und es gibt einige Auf- und Abfahrten von meinem Highway. Dazu kommt, dass ich nicht besonders gut sehe, da die nasse Brille natürlich das Sichtfeld ziemlich einschränkt. Ich setzte einfach darauf, dass die Autos mich mit dem wehenden neongrünen Regencape schon sehen und beachten werden. In einem Vorort mache ich noch eine „kurze“ Pause an einem Supermarkt, esse Bananen und einen halben Bananenkuchen und wäme mich hauptsächlich auf. So superdicht scheinen weder das Regencape noch meine Überschuhe zu sein, zumindest fühle mich mich komplett durchnässt.
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Edson – Wabamun Lake
die beeindruckenden Berge sind vorbei, außer solcher Landschaften kann ich aktuell nicht viel bieten.
Aufgrund der Wettervorhersage wollte ich heute eigentlich etwas früher los, aber ich musste noch warten, bis das Zelt gescheit getrocknet ist, es wurde daher wieder nur halbzehn. Gegen Nachmittag könnte es u.U. ein bisschen regnen und dem wollte ich lieber entgehen. Anfangs hatte ich noch guten Rückenwind und dank der Wolken war es sogar schon fast etwas zu kühl.
Nach einer guten Stunde sah ich in der Ferne zwei Radfahrer vor mir fahren. Die habe ich kurz drauf auch eingeholt, als just in dem Moment ein Schild „Public Market, Sunday 10am-2pm“ am Straßenrand stand. Wenn hier mal eine Ortschaft ist und da sogar noch etwas los ist, dann nutze ich die Chance doch. Die Radler haben mich gerade noch beim Abbiegen gesehen und sich vermutlich gewundert, was ich da mache. Ich komme gerade an, als offenbar die „Cowboy Church“ zuende ist und alle vom Gemeinschaftsplatz gehen. Von einem „Public Market“ kann ich nix erkennen und weder mit der Kirche noch mit Cowboys kann ich besonders viel anfangen. Also umdrehen und wieder die Radler jagen. ;~)
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Hinton – Edson
es geht wohl langsam wirklich mit dem „platten Land“ los. Auch gestern gab es schon so ähnliche Ansichten. Heute sah es eigentlich den ganzen Tag so aus. Wenn sich die Voraussagen bewahrheiten, wird das wohl auch die nächsten vier Wochen (?) so bleiben. Wenigstens steht der Wind richtig, der kommt ordentlich von hinten!
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Jasper – Hinton: Rodeo!
wie bereits zu erwarten, gab es weder in diesem Hostel noch im anderen in dieser Stadt keine kurzfristigen Absagen. Dank Klimaanlage sind meine Sachen jedoch alle wieder getrocknet und das Wetter sieht auch besser aus, als gestern noch angekündigt. Also mache ich halt keine Pause, sondern fahre weiter.
Mein Ziel heute: Hinton. Nie vorher gehört, aber als ich in den Ort reinfahre, sehe ich das Schild, dass offenbar Rodeo Season wäre und Cowboystiefel reduziert sind. Die passen jetzt aber nicht zum Radfahren, daher lasse ich das Angebot sausen. Im lokalen Radladen auch leider wieder nur eine Verkäuferin, die mir keine Radrouten-Infos geben kann. Aber beim Rausgehen sehe ich noch ein Plakat, das für die Rodeo Veranstaltung just dieses Wochenende wirbt, inkl. free Camping. Diese zwei Fliegen schlage ich doch mit einer Klappe!
Bis es soweit gekommen ist, musste ich aber noch Jasper verlassen. Die möglichen Regenwolken hängen rechts und links in den Rocky Mountains, aber da blieben sie auch. Heute gab es zum Glück keinen Regen!
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Icefields Campground – Jasper
obwohl ich auf 2000m übernachtet habe, war es heute Nacht nicht so kalt, wie ich es befürchtet hatte. Was mich eher in den Wahnsinn getrieben hat, sind die Mücken, die mir das Abbauen ziemlich vermiest haben. Vermutlich habe ich alleine in der Stunde, bis das Zelt richtig getrocknet ist, mehr Mücken erschlagen, als in den fünf Jahren davor (und trotzdem nicht alle erwischt). Irgendwann habe ich dann entschieden, dass das Zelt trocken genug ist, habe die eher kurzen Radklamotten angezogen, nochmal zig Mücken erschlagen müssen und bin los. Heute zur Abwechslung man abwärts! Sowohl die Abfahrt vom Zeltplatz, als auch die ersten Kilometer gehen runter – yeah!
Der Ausblick ähnlich wie gestern: Berge, Berge, Berge.
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Lake Louise – Icefields Campground
einen richtigen Plan hatte ich für diese ganze Kanada Tour nicht. Eine Strecke stand jedoch auf meiner Wunschliste (wobei das auch nicht super dringend war): Der Icefields Parkway soll angeblich eine der Top100 Fernstraßen auf der Welt sein. Das hätte ich schon gerne gesehen. Die Anfahrt über den Norden stellte sich am Anfang meiner „Planung“ etwas schwierig dar, da es dort echt wenig Infrastruktur gibt. Und durch die Waldbrände waren die Straßen nach Norden sowieso gesperrt. Also habe ich diese Straße von meiner Route gestrichen – bis ich im Hostel in Golden von einem anderen Reisenden lange dazu bequatschen wurde, es doch zu machen.
Ich muss mich heute entscheiden: fahre ich einfach dran vorbei in Richtung Calgary oder nehme ich etwa eine Woche Umweg in Kauf und fahre diese 230km lange Straße ohne Infrastruktur und vermutlich Gegenwind?
Ich habe es gemacht, links (i.e. nördlich) in Richtung Nationalparks Banff und Jasper abgebogen und das erste, was mir dort begegnet ist dieses Schild. Aber die Entscheidung ist gefallen, da muss ich jetzt durch.
Weil ich in den nächsten 230km keinen Supermarkt oder ähnliches erwarte, habe ich im einzigen kleinen Supermarkt vor Ort 3kg Bananen, Donuts und Bagels zu total überteuerten Preisen gekauft; das müsste für die zweitägige Fahrt ausreichen.
Die Aussicht, trotz (leichtem) Waldbrand-Smog durchaus sehenswert.
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Golden – Lake Louise: Touristen-Alarm!
jeden Morgen ging es bisher (steil) bergauf. Die ganzen Städte und Zeltplätze sind alle vom Highway runter (also buchstäblich). Das hat zur Folge, dass ich morgens immer erstmal eine mindestens kurze, oft auch knackige Steigung bewältigen muss, bis ich wieder auf dem Highway bin.
Revelstoke – Golden, mein erster Pass?
eines der drei Badezimmer hier im Hostel hat ja eine super Wandbemalung.
Allerdings habe ich für solche Spielchen nicht allzu viel Zeit. Heute steht eine 150km Etappe an, dazu mit einem Pass auf 1600m, insgesamt wohl knapp über 2000 Höhenmeter. Der Rauch sieht nicht mehr so schlimm wie gestern aus, ist aber immer noch da.
Kurz nach dem Losfahren schon dieses Schild: Ich soll nach meinem Sprit schauen, weil die nächsten 150km nix (d.h. Auch so ziemlich gar nix) mehr kommt.
Damals in Australien dachte ich ja schon, dass ich ab und zu weitab jeglicher Zivilisation war. Aber hier sind manche Gegenden echt von der Welt abgeschnitten.
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Canoe – Revelstoke, unter einer Rauchwolke
Wie jeder andere Tag beginnt auf dieser mit aufstehen – leider. ;~)
Ich bin mal wieder auf einem Zeltplatz und dort gibt es üblicherweise keine Steckdosen; mal abgesehen von ein/zwei in den Toiletten/Waschräumen. Das ausführliche Duschen ist gestern noch ausgefallen, weil man hier für warmes Wasser zahlen muss. Zwar nicht viel, allerdings hatte ich einfach kein (Klein-) Geld dabei und wollte nicht nochmal über den halben Zeltplatz wandern, um das Geld zu holen. Daher habe ich nur schnell kalt geduscht. Aus früheren Zeltlagern habe ich darin ja etwas Übung und dachte nicht, dass es jemals etwas nützen würde.
Um Energie zu sparen, war das Handy auf jeden Fall über Nacht komplett aus und der Wecker scheint bei diesem Modell im ausgeschalteten Zustand nicht zu funktionieren. „Draußen“ war es noch dunkel, daher habe ich keine große Motivation gehabt, aufzustehen. Als ich das Handy doch mal eingeschaltet habe, sehe ich, dass es schon nach acht Uhr ist. Und ich denke mir, dass das ja kein besonders tolles Wetter ist. Beim Auschecken frage ich mal nach, ob es den ganzen Tag so bewölkt bleiben wird? Es sind keine Wolken, es ist der Rauch von den Waldbränden, die hunderte von Kilometern entfernt sehr großflächig brennen!
Und jetzt fällt mir der Geruch auf. Es riecht tatsächlich nach Lagerfeuer. Naja, hilft ja nix. Auf so einem Infrastruktur-losen Zeltplatz (kein Strom, kein WLAN, kein warmes Wasser….) muss ich nicht bleiben.
Und: keine Sorge, ganz so schlimm, wie auf dem obigen Bild zu sehen, ist es auch gar nicht, aber mit ein paar Filtern kann man ja eindrucksvolle Effekte erzielen.
Auch heute finde ich wieder eine kleine Nebenstraße, um den Highway zu umgehen. Weiterlesen
Kamloops – Canoe
Und weiter gehts. Auf dem Plan stehen heute offenbar ca. 60km und es gibt eine kleine Nebenstraße, die wir fahren können. Die Alternative wäre der TransCanada Highway – vermutlich schneller aber dafür auch bei weitem nicht so schön, wie dieses Sträßchen hier. Verkehr ist kaum unterwegs, dafür alle paar Kilometer solche „Cattle Guards“, vermutlich damit die Kühe hier relativ frei rumlaufen können. Rumpelt aber ziemlich, wenn man drüber fährt.
Ansonsten sind wir weiterhin in so einer Art Wüste. Die Temperaturen sind deutlich über 30°, wenigstens gibt es hier kaum Berge. Also, die gibt es schon, links und rechts von uns, aber wir müssen nur die wenigsten rauf.
Ein bisschen erinnert mich die Landschaft an einen altern Karl-Mai-Film.
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