schon nervig, diese Rechten. Aus ganz Baden-Württemberg werden per Bus die „Hinterwäldler“ angekarrt, um auf unseren Straßen ihre sog. „Demo für Alle“ abzuhalten. Natürlich sind alle halbwegs vernünftigen Menschen gegen den Aufmarsch dieses rechten Packs. Es sind an verschiedenen Plätzen in der Stadt Gegen-Demos angekündigt und auf dem Theaterplatz vor der Oper ist ein Kulturfest angekündigt. Das ist der Platz, an dem der letzte Demozug dieser Erzkonservativen mit einer Kundgebung (sprich Hetze) endete. Überraschend für alle wurde dann dieser riesigen „Vielfalt“-Regenbogen-Banner über der Bühne entrollt und stand mit seiner Aussage in konträrem Gegensatz zu dem, was die Redner dort verzapften. Diese Aktion hat einiges an Gegenwind bekommen, hauptsächlich von der CDU (die ja auch nicht gerade für Intelligenz oder Fortschrittsgedanken bekannt ist).
Dieses Banner wurde heute wieder aufgehängt und ich muss schon sagen, dass es sehr imposant wirkt, wenn man es mal live sieht und nicht nur in der Zeitung davon liest. Zum Größenvergleich: Diese Statuen dort oben sind etwas größer als Menschen.
Bei diesem Fest habe ich noch einen Luftballon bekommen, den ich gleich mal ans Fahrrad gebunden habe. So bin ich dann noch durch die Stadt und habe mir die Leute aus Pforzheim, Villingen-Schwenningen, Rottenburg, Biberach, Göppingen und wie die Städte alle heißen angeschaut. Vermutlich ist es kein großer Zufall, dass diese Städte meist ohne relevantes Kulturprogramm und Hochschul-frei sind. Überall waren natürlich Polizisten in schwerster Ausrüstung aufgestellt, was für mich als Radfahrer jedoch kein Problem ist. Da kommt man überall schnell durch und keiner macht sich den Aufwand, so einen Radfahrer anzuhalten.
Zum Thema der „Demo für Alle“ kann ich noch diesen Artikel vom Kessel.tv empfehlen!
Archiv für den Monat: Februar 2016
viel zu tun
wenn so ein Samstag nur mal früher anfinge.
Tagsüber mache ich halt so normale Dinge wie Einkaufen, wenn ich dazu komme. Am Nachmittag bin ich dann nach Feuerbach zur Eröffnung des Hobbyhimmel. Das ist eine große Werkstatt, die allen interessierten offen steht. Das ist gut zu wissen, denn einige meiner Ideen sind schon daran gestorben, dass ich einfach keine vernünftigen Werkzeuge zur Umsetzung hatte. Dort habe ich auch das „Kleine Parkraumwunder“ live gesehen. Das ist ein Handkarren, der nach §25 der StVO behandelt wird, obwohl er eigentlich schon die Ausmaße eines Autos hat; aber halt keinen Motor, dafür ein paar Sitzplätze. Ich bin schon gespannt, wann das Gefährt fertig ist und seine ersten Touren durch Stuttgart macht. Vor allem auf die diversen Reaktionen darauf. Danach ging es noch in eine kurze Performance ins LOTTE, wo beinahe mehr Kameras als Leute waren, obwohl der Laden brechen voll war. Von dort aus dann in die Rakete, in der Hoffnung, vielleicht noch den Rest des Ida Gard Konzertes zu sehen. War aber nix, die hat wohl pünktlich angefangen und aufgehört. Ich weiß noch nicht, ob ich es gut oder schlecht finden soll. Die Musik ist durchaus anhörbar, aber die Rakete ist einfach kein vernünftiger Konzert-Ort. Keine Bühne, kein Licht und auch kaum Platz, gerne auch komplett verraucht.
Nagut, dann halt noch auf ein Abschluss-Bier in den Wintergarten. Der hat heute „Closing Party“, das war’s mit der Zwischennutzung dort. Bald soll da ein Fast-Food-Laden reinkommen. An der Tür muss ich feststellen, dass sie 10€ Eintritt wollen – das Bier wäre dann ganz schön teuer, also ab nach Hause – aber erst noch kurz beim Fluxus vorbeischauen. Daheim angekommen habe ich eine Nachricht, wie ich doch noch zu meinem Bier im Wintergarten kommen könnte. Also wieder raus in die Kälte, wieder ein Call-a-Bike geschnappt, zurück in die Stadt und noch das „Feierabend-Bier“ genascht. Tanzen kann ich aber immer noch nicht und gegen so eine laute Musik anschreien ist auch nicht mein Ding.
Und nach so einem Tag denke ich mir dann auch meist: Wenn so ein Sonntag nur mal früher anfinge….
Katrin Bauerfeind
mal wieder eine Lesung, und ich werde versuchen, sie zu fotografieren. Immer ein undankbarer Job. Die Vorlesenden sitzen meist nur so rum und bewegen sich nicht. Wenn es ganz schlimm kommt, schauen sie nicht mal vom Buch auf. Am Ende werden alle Bilder mehr oder weniger gleich aussehen. Wenigstens habe ich hier in den Wagenhallen noch ein halbwegs interessantes Licht.
Mit dem Inhalt ihres Buches kann ich allerdings gar nichts anfangen. Es sind die typischen Frau vs. Mann Stereotype, die ich überhaupt gar nicht witzig finde. Nicht mal ein bisschen. Das Mainstream-Publikum, bestehend aus überwiegend Frauen, scheint diese Art von Humor allerdings anzusprechen. Nach 10min ist mein Foto-Einsatz vorbei, nach weiteren 10min überlege ich mir zu gehen. Bis zur Pause halte ich es noch aus, dann gebe ich mir nochmal 10min – es wird nicht besser.
Ganz am Ende macht sie noch eine sehr gute Ansage, sinngemäß: Lebt euer eigenes Leben und lasst euch von anderen (Frauenzeitschriften/Prominenten/Männern) nicht vorschreiben, wie ihr zu leben habt!“ Das fand ich dann echt gut – auch wenn, bzw. gerade weil es überhaupt nicht zum restlichen Abend gepasst hat. Ich kann nur hoffen, dass es auch bei einigen aus dem Publikum ankommt, da habe ich berechtigte Zweifel….
Auf der Heimfahrt in der S-Bahn will die Bahn-Security mir vorschreiben, wo ich mich im Zug aufzuhalten habe. Das kommt bei mir in den völlig falschen Hals (der übrigens immer noch leicht entzündet ist) und ich versuche das auszudiskutieren. Ich schaffe es nicht, einen Grund für die Aufforderung „Hinsetzen, da dürfen sie nicht stehen!“ zu erfahren. Die Antworten machen wenig Sinn und drehen sich so ungefähr um die Aussage „Ich komme aus Bosnien, da gibt es keine Regeln und alles ist schlecht; hier gibt es Regeln, daher muss man sich daran halten“. Hm, der zweite Security-Mitarbeiter kuckt vermutlich genauso, wie Du jetzt auch und hält sich erfolgreich raus, mir fallen kaum noch Argumente auf diesem Niveau ein und bin ganz froh, dass die beiden gerade am Hauptbahnhof aussteigen. Ich fahre, immer noch stehend, noch zwei Stationen weiter.
Wahlwerbung
es ist unmöglich, die Werbung für die kommende Wahl zu umgehen oder zu ignorieren. An jedem freien Platz in der Stadt werden diese – übrigens immer sinnfreien – Plakate aufgehängt. Die Besten sind durchgängig immer noch von der DIE PARTEI. Hier nur mal ein Beispiel:
Die sog. früheren „Volksparteien“ geben sich da nicht so viel Mühe. Die SPD schreibt auf riesigen Plakatwänden nur noch „Leben“ vor einem x-beliebigen Stock-Foto. Die CDU ist sich noch nicht ganz sicher, ob sie „Jetzt für Stuttgart“ oder „Lust auf Zukunft“ wollen. Als ich das erste Mal, ziemlich zu Beginn des Wahlkampfes, ein Plakat von Frau Dr. Donate Kluxen-Pyta gesehen habe, musste ich schon dreimal hinschauen, bis ich verstanden habe, um was es ging. Naja, besser gesagt, um zu verstehen, dass es sich um Wahlkampf handelt. Um was es geht, steht ja gar nicht drauf. Der niedliche Spitzenkandidat fordert, dass beim Straßenbau mehr Tempo gemacht werden soll. Ähm?! Lebt der hinter dem Mond? Oder denkt er, dass seine Wähler dort leben? Es gibt bisher noch keine einzige Stadt auf der ganzen Welt, die ihre Verkehrsprobleme mit „mehr Straßenbau“ gelöst hat, ganz im Gegenteil – mehr Straßen zu haben bedeutet auch, mehr Verkehr zu haben. Das hört sich zu einfach an, ist aber bisher überall in der Praxis bewiesen worden. In Stuttgart mehr als deutlich, waren wir vor kurzem nicht noch „Stau-Hauptstadt“?
Und dann noch diese FDP, haut in die selbe Kerbe. Auf dem Plakat steht „Es heißt Fahrzeug, nicht Stehzeug“. Und damit sind sie auch völlig an der Realität vorbei, denn ein durchschnittliches Auto steht in der Tat mehr als 23h am Tag. Es ist somit tatsächlich ein „Stehzeug“ (um in der Metapher zu bleiben) und belegt den sowieso schon viel zu knappen öffentlichen Raum in den Städten. Zur Aufhängung dieses Plakats kann ich nur einen anderen Slogan von denen zitieren: „Riskieren wir, dass unsere Kinder schlauer sind als wir!“ – wenn alle Plakataufhänger solche Leuchten sind, denke ich nicht, dass das ein großes Risiko sein wird.
Hoffentlich ist bald Wahltag, dass diese ganze sinnlose Parteien-Werbung wieder aufgeräumt wird.
Bügelbretter
ich habe ja schon ein paar Konzerte gesehen, aber bisher ist es mir noch nie aufgefallen. Jetzt habe ich allerdings schon das dritte Bügelbrett in diesem noch jungen Jahr auf Stuttgarter Konzert-Bühnen gesehen. Es scheint wohl eine praktische und günstige Lösung für einige Bands zu sein. Eine ganz neue Bedeutung für die „Bretter, die die Welt bedeuten“.
Ich bleibe allerdings dabei, dass ich nicht mehr bügle, mein Bügelbrett habe ich auch schon länger mal an Bedürftige gespendet.
3D Audio Konzert
ich bin zu einem 3D Audio Konzert eingeladen. Die Stuttgarter Band Eau Rouge hat in Zusammenarbeit mit ein paar Studierenden der HdM (Hochschule der Medien) eine aufwändige Produktion gestartet. In der HdM wurden in einem Raum 40 einzeln angesteuerte Lautsprecher auf drei Ebenen installiert und darauf die live gespielte Musik der Band aufgeteilt. Das ganze haben sie an zwei Tagen hintereinander insgesamt fünfmal wiederholt. Beim ersten Konzert, also der Premiere, war ich dabei. Kurz vorher hat ein gig-blog Kollege noch angekündigt, dass er am nächsten Tag hingehen würde und einen Bericht schreibt, falls ich Bilder mache. Alles klar, kriege ich hin – und somit gibt es eine neue Art der Berichterstattung: Bericht und Bilder von zwei verschiedenen Tagen. Mir erging es ähnlich wie dem Autor, vom 3D Effekt habe ich nicht soviel mitbekommen und auch keine richtige Zeit gehabt, mich darauf einzulassen, denn ich war in der guten halben Stunde damit beschäftigt, in dem ziemlich dunklen Raum noch halbwegs vernünftige Fotos hinzubekommen.
TANN, ein Jazz-Konzert
das passiert tatsächlich nicht oft, dass ich freiwillig auf ein Jazz-Konzert gehe. Aber hier stimmts einfach mal. Freunde bestätigen mir, dass es durchaus „gute Musik“ ist und es ist im Haus des Waldes, einem Ort, an dem ich noch nie war. Dieses Haus ist tatsächlich im Wald, irgendwo oben auf der Waldau. Die U-Bahn nimmt mich mit Rad und Kamera den Berg hoch und kurz drauf, einer längeren Kerzen-Spur folgend, bin ich schon da. Es ist ein beeindruckender Bau, auch wenn ihn die riesigen Fensterflächen auf drei Seiten und Dach etwas auskühlen, vor allem im gerade wieder aufkommenden Winter.
Die Musik war interessant, auch wenn bei mir wenige Tage später schon nichts mehr hängen geblieben ist. Was solls – es gibt ja immerhin noch einen Bericht für die Ewigkeit, der mit ein paar von meinen Bildern angereichert ist.
Die Rückfahrt ohne Handschuhe auf dem Rad die Weinsteige runter war bei <0° und >50km/h ziemlich arschkalt. Aber wenige Minuten nachdem ich zuhause war, konnte ich meine Finger auch schon wieder spüren.

TANN im Stuttgarter Haus des Waldes
TED Konferenz
wer kennt die TED Konferenz, und ihre Ableger, die TEDx Konferenzen, nicht? Dort werden üblicherweise sehr gute Redner eingeladen, die maximal eine gute Viertelstunde über meist sehr interessante Themen berichten dürfen. Bevor man sich langweilt und irgendeinen Mist im Fernsehen anschaut, sollte man sich dort mal ein paar Mitschnitte anschauen! Alleine dafür lohnt es sich schon, sein Englisch ein bisschen aufzubessern (wobei viele Vorträge inzwischen schon mit Untertiteln versehen sind).
Dieses Jahr wurde eine Neuigkeit ausprobiert. Die Eröffnung wurde „live“ in ganz Vancouver an diversen öffentlichen Plätzen vorgeführt (Kanada – muss ich noch mehr sagen!?). Und am Tag drauf wurde die Aufzeichnung dann auch auf unserer „Teich-Seite“ in einigen Kinos gezeigt, natürlich auch in Stuttgart. Ich bin kein riesiger Fan von solchen Mega-Kinos und beim angedachten Eintrittspreis habe ich dann auch kein Ticket im Voraus gekauft. Wenige Minuten vor Beginn waren doch noch ein paar Plätze frei und somit habe ich es als Zeichen gedeutet und mir eine Karte direkt vor Ort gekauft. 18,40€ an der Kinokasse für eine Person zu zahlen ist aber doch eine kleine Hemmschwelle.
Die Vorträge waren jetzt nicht überragend – aber als Zeitverschwendung würde ich es dennoch nicht einstufen. Mal sehen, wann diese Vorträge auf die TED-Website kommen und ob ich sie dann nochmal anschaue (gerade den Tänzer, der seine Bewegungen mit englischen Gedichten/Aussagen untermalte, habe ich zwar akustisch, aber nicht inhaltlich verstanden).
Beim Verlassen des Kinos habe ich noch eine Werbung für Original-Film-Versionen gesehen, diese Filme sind angeblich für Leute, die mehr als Bahnhof verstehen. So eine Werbung in Stuttgart platzieren, wo man noch nicht mal Bahnhof versteht? S21, verstehste?
Andreas Dorau
Andreas Dorau hatte in seiner Jugend den NDW-Überhit „Fred vom Jupiter“. Davon hat er sich offenbar nie so recht erholt, auf bisherigen Konzerten durfte man ihn nie auf dieses Thema ansprechen. Andere Bands sind da nicht so, sondern haben sich mit ihren Jugendsünden/Goldgruben versöhnt.
Dorau hat es inzwischen wohl auch halbwegs überwunden und ein Buch darüber schreiben lassen: „Ärger mit der Unsterblichkeit“ und geht damit aktuell auf Lesereise. Selbst liest er allerdings nicht, sondern lässt den Supertypen Gereon Klug aus seinem Buch vorlesen. Ich war von den gelesenen Passagen ziemlich enttäuscht, hatte ich doch erwartet, etwas mehr über das künstlerische Schaffen zu erfahren. Leider wurde hauptsächlich dargestellt, wie er die verschiedenen Partner um möglichst viel Geld abgezockt hat. Tja, wieder ein Idol weniger….
Aber mir ist an dem Abend ein ziemlich gutes Foto von ihm gelungen, finde ich zumindest. Und wenn ich irgendwann mal eine Ausstellung von meinen Bildern kuratieren müsste, bastele ich dieses Mikro auch noch raus.

Andreas Dorau im Stuttgarter Merlin
(auch so ein Bild, welches ich schon vor einigen Tagen bereits bei ello veröffentlicht habe, mehr Bilder und ein ausführlicherer Bericht über die Lesung gibts beim gig-blog)
Hoaxmap
das große Problem an der ganzen rechten Propaganda ist ein unglaublicher Hass auf der Seite der Empfänger. Dieser Hass macht wütend und blind, er macht die Menschen völlig irrational. Jedem noch so schlecht dahin geschmierten Gerücht, jeder noch so offensichtlichen Lüge wird auf einmal geglaubt und der eigene, unbegrenzte Hass entlädt sich daran und füllt sich jedes Mal wieder neu, noch weiter auf. Woher dieser immense Hass kommt, ist mir noch völlig unklar.
Der Verstand setzt völlig aus und man fordert Grenzschließungen, um das „gute, deutsche Geld“ bloß keinen Kriegsflüchtlingen zu geben. Dass Grenzschließungen, je nach Schätzung, aktuell bis zu 110 Mrd Euro kosten könnten – im Gegensatz zu den sehr viel geringeren Kosten für die Flüchtlingshilfe – wird dabei tapfer ignoriert (oder einfach nicht verstanden, was vermutlich ein mindest genauso gravierender Punkt in der ganzen Problematik ist). Und das ist nur der monetäre Punkt – dass alle Grundpfeiler unserer Gesellschaft gebieten, hier aktiv zu werden, steht sowieso außer Frage.
Und bzgl. der ganzen angeblichen Straftaten, die von Ausländern und/oder Flüchtlingen begangen wurden sollten, gibt es jetzt ein sehr gutes Projekt, welches diese Lügen aufdeckt und die Fakten dagegen stellt: http://www.hoaxmap.org – jede/r weiß es ja selbst, dass die Geschichten in der eigenen Stadt/Kreis völlig erfunden sind. Hier ist die Bestätigung, dass es prinzipiell überall genau so ist!
Leider wird sich wohl immer noch niemand der blinden, hasserfüllten und irrationalen „besorgten Bürger“ für diese Fakten interessieren, Schade. Gerade ist wieder eine „Honeypot“-Aktion bekannt geworden, bei der ein offensichtlich falsches Bild mit einem Handy-Gutschein hunderte- oder eher tausendfach geteilt wurde (natürlich gerne mit irgendwelchen rassistischen Kommentaren angereichert).
Hochkultur und Subkultur
tagsüber war ich noch bei der „Hochkultur“, sprich bei der Ausstellung der Abschlussarbeiten an der Merz-Akademie. Dies ist eine private Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien in Stuttgart. Klar, kann ich dort nicht mit allen Arbeiten etwas anfangen, aber manche sind durchaus interessant. Und abgesehen davon ist es nie verkehrt, wenn man sich ab und zu auch mal mit etwas Neuem und bisher Unbekanntem auseinander setzt. Was mich allerdings am meisten beschäftigt hat, war die immense Menge an Tipp-/Druck-/Rechtschreibfehlern, die auf den ausgestellten Plakaten und ausgelegten Arbeiten vorhanden war. Anfangs wollte ich es noch ignorieren, irgendwann machte ich mir den „Spaß“ und las nur noch bis zum ersten Fehler. Oft war der schon im Vorwort! Es gab wirklich sehr wenige Arbeiten, bei denen ich beim ersten Durchblättern keinen Fehler gefunden hatte.
Nach der Hochkultur – trotz Rechtschreib-Schock – ging es am Abend dann erstmal ganz weit runter in die Tiefen der Subkultur. Im Esslinger Jugendhaus Komma spielte die junge, englische Punk-Band Shopping. Und als „Vorband“ Fizze. Klar, auch hier gilt: öfters mal mit was neuem beschäftigen! Allerdings war ich nicht böse, als das Vorband-Projekt nach bereits 15min mit der Performance fertig war.
Ich war für den gig-blog dort, also mit Kamera und habe Bilder gemacht. Der ebenfalls anwesenden Stuttgarter Zeitung („eigentlich privat“) hat das Konzert so gut gefallen, dass sie auch einen Bericht schreiben wollte, aber halt keine Bilder hatte. [nur so ein Einschub: Dort kann man wirklich nicht vernünftig fotografieren, ich werde mir in Zukunft besser überlegen müssen, ob ich dort überhaupt nochmal fotografieren werde.]
Ich wurde also gefragt, ob ich meine Bilder zur Verfügung stelle, natürlich ohne Bezahlung. Nagut, ist ja für die gute Sache, bisschen Werbung für’s KOMMA, bisschen Werbung für den gig-blog und ich muss weder eine Rechnung schreiben noch zusätzliche Steuern zahlen.
Ganz am Ende des Abends stand ich zufällig selbst an einem Klavier und habe ein bisschen Hänschen Klein geklimpert, viel mehr kann ich (noch) gar nicht.
Am nächsten Tag hat es ein Weilchen gedauert, bis ich aufgestanden bin und mich aufraffen konnte, die Bilder zu bearbeiten. Der Artikel in der Stuttgarter Zeitung war schon online – ohne meine Bilder, beim gig-blog waren sie so nett und haben darauf gewartet.
Critical Mass + Musik
ich fahre schon länger bei der Critical Mass hier in Stuttgart mit und finde dies einfach eine super Aktion. Neidisch war ich bisher immer auf die Radler, die sich eine Musik-Anlage auf’s Lastenrad gebaut oder einen Musik-Anhänger gezogen haben. Mir war klar, dass ich auch irgendwann mal sowas brauche. An Weihnachten habe ich zufällig in der elterlichen Garage noch einen 20 Jahre alten Autoverstärker und die zugehörigen Boxen gefunden (Jugendsünden). Das lag da halt rum und wird einfach nie mehr verwendet. Also habe ich schnell etwas kombiniert und entschieden, daraus einen Musik-Anhänger-Einsatz zu bauen. Einen Blei-Gel-Akku mit 12V und etwas Holz habe ich noch gekauft und dann ging die Bastelei los. Bisschen blöd, dass meine Handkreissäge nur 16mm Schnitttiefe hat, während die Holzbretter 18mm stark waren. Und auch der erste Test hörte sich katastrophal an (weil das Anschluss-Kabel offenbar kaputt war).
Irgendwann war mein „Meisterwerk“ (natürlich ohne jeglichen Plan) trotz aller Widrigkeiten fertig.
Na klar, nicht allzu hübsch. Aber sie funktioniert, das zählt. Die spannende Frage war nur: Hält der 7Ah Akku die ca. 2h Radfahrt mit dem 2x100W Verstärker?
Ja, tut er! Ich bin die ganze Strecke gefahren und hatte immer Musik (natürlich exzellente) von hinten gehört und auch das ein oder andere Lob dafür bekommen.
Hier ist noch ein Video, bei dem man ganz am Ende, bei ca. 03:35, diese Anlage live in Betrieb sieht.
Fatbike im Schnee
wow – ich bin zwar noch nie mit einem Fatbike gefahren und mit dem Winter habe ich es auch nicht. Aber diese Bilder haben mich gekriegt; das da will ich auch!
–> http://budnitzbicycles.com/gallery/moments/summit-to-sunset