Archiv für den Monat: Juli 2012

rote Ampel

mit Kopfhörern im Ohr an der Ampel stehend, an einer sechsspurigen Straße. Und auf einmal kommen keine Autos mehr. Nagut – es ist rot. Aber hej, keine Autos!
Also los. Bis ich sogar durch die In-Ear Kopfhörer und gegen die Musik ein lautes Räuspern hinter mir höre. Beim Umdrehen erkenne ich zwei Polizisten hinter mir stehen.
uuuuups, schnell mal umdrehen und (zum Glück wird’s in dem Moment grün) eine Ausrede suchen. „Jaha, die Sekunde – jetzt ist doch grün.“
Die Polizisten schienen auch etwas verdutzt zu sein, dass jemand diese „Frechheit“ besitzt, direkt vor ihnen über eine rote Ampel zu gehen. Ihr Argument, dies in Zukunft zu unterlassen war: Wenn das kleine Kinder sehen!
Da die Stimmung noch recht gut war, habe ich es unterlassen, hier weiterzudiskutieren Inzwischen sind wir schon gemeinsam bei grün über die Straße und nun trennten sich unsere Wege wieder. Ohne Bußgeld, sehr vernünftig.

Marienplatzfest

hier in Stuttgart ist während der „Sommer“ genannte Jahreszeit ständig mindestens ein Stadtteil- oder Platz-Fest. Dabei sind alle gleich. Bierbänke, lustlos ausgeschenktes Bier im Plastikbecher, belanglose Musik, die Standard-Rote im Semmel, etc. Ihr kennt das.
Und dann kam dieses Jahr etwas ganz neues: Das Marienplatz-Fest!
Auf einmal ist alles anders. Man hat es schon auf den ersten Blick erkannt: Keine Bierbänke. Stattdessen schon fast gemütliche Sitzbereiche, zusammengebastelt aus Paletten. Dazu gab interessantes Essen und echt gute Musik. Aber das wichtigste: freundliche und nette Menschen vor und hinter allen Theken, überall.
Und eine sehr gute Stimmung. Irgendwie wussten alle, dass sie Teil von etwas Besonderem sind. Ich kann es nicht beschreiben, vielleicht können diese durchwegs positiven Beiträge mehr aussagen: im Gig-Blog, im Prinz, im Kulturpegel, usw….
Ach, Stuttgart!

Politik-Verdrossenheit

wenn es einen Punkt gibt, in dem sich alle Politiker einig sind, dann ist es „diese schlimme Politik-Verdrossenheit“.
Ich würde es ein bisschen anders ausdrücken: „Politiker-Verdrossenheit“.
Am Beispiel des jüngst verabschiedeten Melderecht-Gesetzes (wir erinnern uns: es wurde sogar versucht, dieses „heimlich“ während des EM-Halbfinalspiels zu beschließen) kann man das ganz gut sehen. Die Leute interessieren sich durchaus für politische Themen.
Allerdings scheinen viele – oder gar die meisten – Politiker nicht vom gewählten Volkswillen angetrieben zu sein. Was sie antreibt, weiß ich nicht. Ich kenne mich in diesen Kreisen nicht aus.
Das zu vertretende Volk hatte auf jeden Fall eine komplett andere Meinung!

Góðaferð

nicht, dass ich ein einziges Wort Isländisch verstehen würde. Aber das heißt bestimmt sowas wie: „Auf Wiedersehen!“

Und genau das sage ich auch. Nachdem ich die letzten Nacht (bevor ich um 4:00 aufstehen musste) noch bis 1:00 ein Konzert angeschaut habe, kann ich definitiv sagen: Ich komme wieder!
Vermutlich nicht mehr dieses Jahr – aber evtl. im nächsten. In zwei Jahren auf jeden Fall und für meine Weltreise 2017/18 steht es jetzt sowieso auf dem „Plan“!

Mountain Marathon

vor zwei Wochen habe ich noch den „Alb-Extrem“ Radmarathon mitgemacht. Also kam mir diese als „Mountain Marathon“ ausgeschriebene Radtour hier auf Island gerade recht. Obwohl ich mit Antibiotika doch lieber nicht so viel Sport machen sollte.
Als ich ankam, war erstmal etwas Ernüchterung angesagt: Es werden wohl doch nur ~35km und dafür nehmen wir uns den ganzen Tag Zeit. Aha….
Ich wunderte mich schon, wieso ich mich noch umziehen sollte – tat es aber einfach mal.

So schick ging die wilde Fahrt dann los! Der Tour-Guide ist sowieso gefahren wie die Sau (macht er ja auch fast täglich) und dann war da noch ein semi-professionelles Pärchen, die mit ihren eigenen Rädern drei Wochen Radurlaub in Island machen wollten.
Und dann ich, der noch nie richtig Mountain-Bike gefahren ist.
Was soll ich sagen: drei ungeplante Stürze (zum Glück mit Helm!), zweimal habe ich Stürze einkalkuliert (und diese auch „geschafft“) und ich wurde klatschnass.
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Impressionen /4

gestern habe ich mich einfach mal in einen Bus gesetzt und bin irgendwo hin gefahren. Es war ein Minibus mit zehn Plätzen aber dreiviertel der Strecke war ich der einzige Gast. Der Busfahrer war etwas erstaunt darüber, dass ich einfach so rumfahre, keinen Plan habe, wo ich hinwill und auch nichts über die besuchten Sehenswürdigkeiten wusste.
Angefangen hat es mit einem Stopp in Geysir. Diese Landschaft ist der Namensgeber für alle Geysire weltweit.

Ganz rechts war gerade eine Eruption des zur Zeit einzig Aktiven: Strokkur.

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Konzert in Island

und dann habe ich zufällig von dem „Of Monsters an Men“ Konzert in Reykjavik erfahren. Mitten drin in der Stadt, in einem Park: Hljómskálagarðurinn (ich versuche gar nicht, das auszusprechen). Es ist sogar der Beginn ihrer Welt-Tournee und in ihrer Heimat spielen sie auch ohne Eintritt.
Es war offensichtlich ein großes Ereignis dort, viele tausend Menschen aller Altersklassen sind gekommen. Sowohl „Jugendliche“, die ich dort erwartet hätte, genauso wie viele Kinder und auch ältere Mitmenschen.
Es scheint ein großes Fest für alle gewesen zu sein. Während der Vorbands saßen noch alle gemütlich im Park und es machte den Anschein, als ob hier jeder irgendwie jeden kennt.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist für mich, dass selbst um kurz nach zehn Uhr (die Zugabe läuft schon), immer noch die Sonne scheint.

Warteschlangen

an Schalter 1, 2 und 4 waren ziemlich lange Warteschlagen. Nur an der Nummer drei stand fast niemand. Nochmal geprüft – es stimmt, die Drei ist meiner.
Auf dem Weg dorthin schon wieder innerlich geflucht, dass da doch sicherlich wieder irgendwas schief gegangen ist.
Aber nein, alles bestens! Offensichtlich wollen zur Zeit nur viel, viel mehr Leute mit einem Billigflieger in die Türkei anstatt nach Reykjavik fliegen.